Bahnen- Wuppertal.de Bahnhöfe im Portrait

Remscheid-Lennep

 Der Bahnknoten Remscheid-Lennep
Ähnlich wie in Solingen im Verhältnis zwischen dem Bf. Ohligs und dem Hauptbahnhof war die Situation in Remscheid. Denn auch hier gab es zwar einen Hauptbahnhof, der aber von der Betriebsamkeit von Lennep weit in den Schatten gestellt wurde. In dieser bis 1929 selbstständigen Gemeinde gab es nämlich eine Verknüpfung von fünf Streckenästen, zwar alle nicht mit richtigem Fernverkehr, aber regem Zugbetrieb. So war es auch nicht verwunderlich, dass in diesem Ort eine Betriebswerkstätte eingerichtet wurde und die ursprüngliche Lokstation in Remscheid (Hbf.) aufgegeben wurde. Vom Wuppertal herauf wurde eine (später zweigleisige) Trasse gebaut, die weiter zum heutigen Remscheider Hbf. führt und seit etlichen Jahren im Regionalverkehr taktmäßig bedient wird. Diese Linie wurde zum 1.9.1868 eröffnet und erst nach Bau der großen Müngstener Brücke im Juli 1897 nach Solingen weitergeführt. Südlich gab es eine zeitweilig zweigleisige Strecke nach Bergisch Born. Von dort ging es weiter auf der Balkanlinie nach Wermelskirchen (1876) und nach Opladen (1881), endgültig kassiert 1994. Dazu von Bergisch Born eine andere Linie nach Hückeswagen (1876) und Wipperfürth und später “tief ins Oberbergische” nach Marienheide (1902) mit Weiterführung über die bereits vorhandene Strecke nach Dieringhausen/Waldbröl (sog. oberbergische Zentralbahn). Hier war in Etappen endgültig Schluss anno 1995. Ein fünfter Ast führte bis 1957 hinunter nach Krebsöge (seit 1886) und dann weiter über Beyenburg bis nach Barmen-Rittershausen (1890, sog. Wupper-Talbahn oder Beyenburger Linie). Diese vielen Verbindungen unterstreichen die Bedeutung, die der Bahnhof Lennep einstmals hatte und entsprechend großzügig ausgebaut war samt Bahnbetriebswerk und Betriebswagenwerk.
 

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Das Schild hat bestimmt schon bessere Zeiten gesehen, was konkret einen wesentlich betriebsameren Bahnhof be-
deutet. Der Güterverkehr ist ganz bescheiden und die Station hat heute mehr den Status eines Haltepunktes. Die
 Kopfgleise der Borner Bahnsteige im Vordergrund sind ohnehin längst Geschichte. Im Hintergrund zwei 212er-Loks,
eine im verblichenen “Neu-Rot” der Epoche 5, die andere im kräftigen “Cargo-Rot” der Güterbahn (Sommer 1998).
Foto VOBA

(c) Zeno Pillmann   www.bahnen-wuppertal.de

Ein Besuch im Bahnhof Lennep im August 1989. Die  212 325-5 wartet auf den Einsatz vor dem Sonderzug, den die
218 146 von Wuppertal aus auf die Höhen gebracht hat. Nun geht es Richtung Oberberg nach Wipperfürth, wo die
 Trasse seit 1985 endet. Die 218 besitzt den “Citybahn-Look” für den ursprünglichen Einsatz auf der Aggertalline.
Hinter der 212 kann man soeben die museale Doppelstockeinheit der ex Lübeck-Büchener-Eisenbahn erkennen.
Foto Zeno Pillmann

(c) Sammlung J.Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Zwei tolle Fotos aus alter Lenneper Bahnhofszeit, die so schön an die vergangene Nachkriegsepoche erinnern. Das
 Bild oben stammt aus den 1950er Jahren, unten wird das Datum 1961 angegeben. Bei der Konstruktion der Bahn-
steigüberdachung handelt es sich um ein etwas chaotisch wirkendes Konglomerat von Längshalle, Querhalle und
 einfachem Dach, alles in recht kompakten Ausmaßen. Die Nachwirkungen der Kriegszerstörung sind nicht zu über-
sehen, was ja noch länger für die Bahnsteige an den Borner Kopfgleisen galt. Mag man an diese Zeiten als Bahnfan
 vielleicht eher sehnsüchtig zurückdenken, schön und einladend sah die Angelegenheit bestimmt nicht aus. Schaut
man genauer hin, so faszinieren die vielen Details, nicht zuletzt beim Bild oben das Schild rechts von BBB = Bremme
Bräu Barmen. Für die Modellbahner der sog. Epoche 3 ein wahrers Eldorado an Eindrücken und Nachbauszenen!
Fotos (2) BD Wuppertal Sammlung Joachim Bügel

(c) Sammlung J.Bügel   www.bahnen-wuppertal.de
(c) Jürgen Grieger   www.bahnen-wuppertal.de

Die roten Brummer waren jahrzehntelang tägliche Gäste im Bahnhof Lennep. Das Betriebswerk vor Ort hatte keine
 Dieselfahrzeuge im Bestand, sie kamen entweder vom Bw Wt-Steinbeck oder vom Bw Dieringhausen hierher. Zwei
 Typen gab es, die VT 95 (795) und die wesentlich stärkeren VT 98 (798). Gut zu unterscheiden waren sie an den
 Puffern. Der kleine Bruder hatte Behelfspuffer und konnte höchstens den Beiwagen VB 140 oder einen gleichen Typ
 mitführen. Beim großen Bruder gab es die Regelausführung zum Betrieb eines Steuerwagens oder Mitnahme eines
 Güter- bzw. Kurswaggons. Der “Retter der Nebenbahnen” ist bei der DB natürlich längst ausgemustert, bei einigen
 Museumsbahnen kann man aber noch mit ihm fahren. Früher war er oft der Schrecken der Fotofreunde, vor allem
wenn man eine Dampflok erwartet hatte. Links sehen wir den 795 414 mit Beiwagen 995 408, rechts lugt ein 798er
keck ins Bild. Mit den Triebzügen kann man - bis Bergisch Born auf gemeinsamer Trasse - nach Opladen oder ins
 Oberbergische nach Dieringhausen fahren. Am 27.5.1978 war die Bahnwelt in Lennep noch scheinbar in Ordnung.
Foto Jürgen Grieger

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Eine interessante Perspektive eröffnet sich am Nordkopf vom Bahnhof Lennep. Die 212 274 ist auf Tour Richtung
 Oberbarmen ins Tal der Wupper, natürlich mit dem obligatorischen Zug aus drei Silberlingen. Der Blick geht vom
 Personenbereich über die Einfahrt mit den Rangiergleisen zum Stellwerk “Lnw” (= Lennep Nordwest). Das vermittelt
 mit dem mittig sitzenden Erker und mit dem überdachten Eingang eine interessante Form, die geradezu zum Nachbau
reizen könnte. In der Bergisch-Märkischen Region war ein solcher Baustil bei Bahngebäuden früher stark verbreitet.
Foto Wolfgang Bügel

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Planmäßig ist der Personenbetrieb mit Dampf im Raum Remscheid/Solingen bereits seit Mitte der 1960er Jahre ein-
gestellt. Die letzten Leistungen, das waren die Wendezüge mit der BR 78 vom Bw Vohwinkel (samt einzelner 65er
 Kurse vom Bw Essen), die von Essen bzw. Wuppertal auf die Höhen gefahren wurden. Wegen der relativ steilen
 Trassierung zwischen der Wupperbrücke in Rauental und Ronsdorf mussten die Loks samt Mannschaft tüchtig ar-
beiten. Die Züge wurden deshalb von einigen Fans gerne als “wilde Remscheider” bezeichnet. Anno 1974 gibt es
 hier natürlich nur noch Sonderleistungen im Personenverkehr. So begegnet uns im Mai des Jahres anlässlich einer
 Bahnveranstaltung die 050 705-3, die im Lenneper Bahnhof einige Verschubaufgaben übernehmen musste.
Foto VOBA

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Im südlichen Bereich vom Lenneper Bahnhof ist das Stellwerk “L” angesiedelt. Es wirkt nüchtern und kompakt und
 ist etwas restauriert. 211 066 steht auf dem Gleis vom/zum alten Bw-Areal, wo wahrscheinlich eine Betankungs-
aktion fällig war, zumindest ein kleines Ruhepäuschen eingelegt werden konnte (Aufnahme vom 29.10.1986).
Foto Wolfgang Bügel

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Die Rückbaumaßnahmen im Lenneper Bahnhofsbereich sind nicht zu übersehen. Aber noch gibt es einen gewissen
 Güterverkehr zu verzeichnen. Die 260 567 ist diesmal für den Güterdienst auf den Höhen unterwegs und muss am
 18.3.1986 den Übergabezug 67037 befördern. Vorschriftsmäßig steht das Signal für das abzweigende Gleis auf Hp 2.
Foto Wolfgang Bügel

(c) Zeno Pillmann


www.bahnen-wuppertal.de

Als in Lennep noch “richtige” Züge fuhren ..., gab es diesen Unfall mit der 212 105 wegen Achsbruch. Eine außer-
gewöhnliche, spektakuläre Szene von der Lokbergung mit dem Dampfkran vom Bw Vohwinkel hat der Fotograf hier
 im Bahnhof festgehalten. Rechts steht eine 211 mit einem N-Zug aus sog. Umbauwaggons, daneben der allegen-
wärtige Schienenbus-Brummer. Alle Fahrzeuge präsentieren sich im typischen, “sehnsüchtigen” Outfit der früheren
DB mit roten Loks und grünen Personenwagen (3.9.1974). Die Züge fahren nach Opladen und nach Dieringhausen.
Foto Zeno Pillmann

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Der VT 36 508 gehört zur Familie der Reichsbahn-Triebwagen, die seinerzeit für den Eilzugverkehr gebaut wurden.
Verschiedene Bauarten bzw. Motorisierungen führten dann nach dem Krieg zur Begründung unterschiedlicher Bau-
reihen. Meist gab es pro Typ nur wenige Exemplare, von denen einige bei der DB bis Anfang der 1970er Jahre noch
im Einsatz waren. Zu den Triebwagen gab es dann entsprechende Steuerwagen, die zeitweise auch zusammen mit
 Lokomotiven im Einsatz waren (bspw. mit einer V 36 in Wuppertal). Im Bild eine Leistung von Remscheid-Lennep
nach Köln Hbf. Mit dem Triebwagen war in Solingen-Ohligs ein bequemer Richtungswechsel möglich. Die letzten
VT 36.5 der Bundesbahn wurden beim Bw Wt-Steinbeck Ende Mai 1966 augemustert (Foto vom 19. Mai 1960).
Foto Wilfried Sieberg

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Die eigentliche “Remscheider Strecke” von Wt-Oberbarmen über Wt-Ronsdorf endet im Bahnhof Remscheid-Lennep.
Die Zugkurse tun dies aber heute nicht mehr. Die 628/928 fahren von Wuppertal Hbf. kommend weiter nach Rem-
scheid Hbf. oder SG-Ohligs/Hbf.. Der Triebwagen 628/928 vermittelt so den derzeitigen Stand des Nahverkehrs auf
 dieser Linie. Zum Zeitpunkt der Aufnahme im August 1998 waren die Triebwagen allerdings meist noch in der blauen
 Ursprungslackierung gehalten. Der Güterzug mit der 212 096 und einer weiteren 212 ist hingegen heute nicht mehr
 repräsentativ für den Frachtenverkehr. Für die wenigen Ladungen gibt es meist 294er der DB oder Privatbahnloks.
Foto VOBA

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Ozeanblau-beige, das ist ein Merkmal der Farbgebung in der Epoche 4 ab Mitte der 1970er Jahre. Von den älteren
 Fotofreunden recht ungeliebt, da zur Farbe selber öfters ein eigenwilliges Design bei den Fahrzeugen kam und die
 Farbgestaltung recht schmutzanfällig war (bei abnehmender Säuberung der Loks und Wagen). Vergleiche mit der
 roten Ursprungsausführung zeigen, was gemeint ist. Hier treffen wir am 24.10.1986 die 212 323 und die 260 597
 mit einem Dienstzug auf den Abstellgleisen des Bahnhofs an. Die Loks sind natürlich im Bw Wt-Steinbeck heimisch.
Foto Wolfgang Bügel

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Aufgrund der verschiedenen Streckenverzweigungen beim Bahnhof Lennep gab es auch nach Aufgabe der selbst-
ständigen Dienststelle meist einige abgestellte und rangierende Loks zu betrachten. Seit Mitte der 1960er Jahre
waren das Dieselloks, meist aus Steinbeck. Hier sehen wir 1972 zwei Köf III, eine V 100 sowie eine V36. Hinter der
236 lagen früher die Anlagen vom Bw Lennep, alter Schuppenteil. Das helle Verwaltungsgebäude ist an sich das
 einzige Überbleibsel des gesamten Traktes. Interessant: die Wagenreihung beim Köf-Zug. Übrigens: Die Gegend
 hier um Ronsdorf, Lüttringhausen und Lennep ist ein wahres Eldorado für “Hochspannungsmasten-Freaks”.
Foto VOBA

(c) Jürgen Grieger   www.bahnen-wuppertal.de

Ein Blick mit dem Teleobjektiv auf die weit geschwungene nördliche Einfahrt vom Bahnhof Lennep. Es begegnet uns
der Tw 998 698/798 793 als N 5265, der wenige Minuten zuvor den Bahnhof Lüttringhausen passiert hat. Durchs
 Blombachtal hinauf wird der rote Brummer seinem Namen wohl alle Ehre gemacht haben. Links hinter dem Zug lag
früher das Bahnbetriebswerk Lennep. Hier hat sich mittlerweile eine Holzfirma angesiedelt. Wir können eben den
rechten Abschluss vom ex-Lokschuppen erspähen. Auch liegt noch das Zufahrtgleis zur Drehscheibe (9. Mai 1979).
Foto Jürgen Grieger

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Eine Schnellzuglok in Lennep und dazu noch die stolze V 200? Schön wär es ja gewesen, wenn so etwas planmäßig
 vorgekommen wäre. Aber hier gab es keinen richtigen Fernverkehr. Die vereinzelten Schnellzüge in diversen Fahr-
planperioden hatten zwar ein “D” bei der Zugnummer, aber man konnte sie immer mit den üblichen Personenzugloks
 befördern. Die wenigen Waggons wurden ohnehin als Kurswagen in Ohligs an die auf der BME-Linie verkehrenden
 Schnellzüge angekuppelt. Die 221 104 ist im Juni 1979 allerdings nicht mit einer normalen Zugkomposition auf Tour.
 Sie zieht nämlich die alte Rheingold-Wagengarnitur, die einige Jahre zuvor von Kölner Bahnfreunden aufwändig und
 liebevoll restauriert wurde. Der Rheingold wurde als Star-Luxuszug der Reichsbahn anno 1928 zwischen Basel und
 Holland in Betrieb genommen. Die Garnitur war mit einem violett-elfenbeinfarbigen Anstrich versehen worden.
Foto VOBA

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Vom Stellwerk “Lnw” eröffnet sich dieser Anblick auf die nördliche Einfahrt zum Bahnhof Lennep. Zwei V 100 sind
nötig, um den Dienstgüterzug am 11.7.1986 die Rampe vom Wuppertal hinauf zu befördern. Als Zugloks fungieren
die 211 100 und 212 328. Interessant ist die Stellung der Weiche oberhalb des Brückengeländers - ganz so wie
auf vielen Modellbahnen -, denn die hätte theoretisch zu einer bösen Flankenfahrt führen können! Die Aufnahme
 ist wieder mal ein guter Beleg dafür, wie hoch viele Bäume im Verhältnis zur “großen” Eisenbahn tatsächlich sind.
Foto Wolfgang Bügel

Literaturtipp:  EF Remscheid, Eisenbahnen in Remscheid, M.- Galunder-Verlag, 51588 Nümbrecht

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de
(c) Helmut Wülfing   www.bahnen-wuppertal.de
(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Eine Aufnahme aus Planzeiten von der
Reihe 78.0 im Bereich vom Bf. Lennep
 (1958). Es handelt sich um die 78 383,
 die nur ein paar Meter vom Ort des
 Geschehens entfernt ihre Heimat hat.
Die pr T 18 im Einsatz mit den 3yge-
Waggons, das war mit eine typische
 Zuggarnitur der Dampflokzeit bis zur
 Ausmusterung der Lokart in den 1970er
 Jahren. Die Waggons waren so genann-
te Umbauwagen der Bundesbahn. Hier-
bei gab es neue Wagenkästen, die auf
 alte, noch gut erhaltene Untergestelle
 gesetzt wurden. Es gab drei- und vier-
achsige Ausführungen. Bei dem abgebil-
deten dreiachsigen Typ stammte der
 Unterbau meist von den preußischen
 Abteilwagen ab. Die Inneneinrichtung
war sehr spartanisch, aber für den
Eisenbahnfan war dieser Apekt egal.
Foto Wilfried Sieberg

Früher wurden die Dampfloks zum Vor-
heizen der Züge gebraucht. Als die
 Schwester im Winter 1996/67 mal auf
 Tour ins Oberbergische ging, wurde sie
 bis Lennep gebracht. Trotz strömenden
 Regens lässt dies einen wahren Bahn-
fan natürlich nicht erschaudern. Und
so konnte dort im Dunst der Tropfen
die 50 1840 vom Bw Wt-Vohwinkel
 eingefangen werden (und man durfte
 sich auf dem Führerstand aufwärmen).
 Die Maschine - zu jener Zeit wegen des
 vielen Auftauchens der 50er bei etlichen
 Fans meist mit einem eher mitleidigem
Lächeln versehen - war zuvor für viele
 Jahre eine treue Genossin im Einsatz-
park des legendären Bw Langerfeld.
Ein Foto vor dem Schuppen dort gibt
es auf der Bw-Langerfeld-Seite.

Foto Helmut Wülfing

Die Reihe V 60 brachte für viele Dampf-
loks das Aus im Rangiereinsatz. Eine
 Vorausserie von vier Maschinen wurde
 1955 gebaut. Die Loktype war später
bei vielen Bahnbetriebswerken bzw.
auf vielen Rangierbahnhöfen der DB zu
 finden. Eine Zeit lang gab es vielfach
 einen parallelen Betrieb von Diesel-
und Dampftraktion. Im Wuppertaler
Raum wurden die Fahrzeuge beim Bw
 Wt-Steinbeck stationiert. Neben den
 Rangierleistungen vor Ort mussten zu-
dem etliche Übergaben gefahren wer-
den (u.a. auf der Beyenburger Linie).
 Einige Maschinen wurden später mit
einer Funkfernsteuerung ausgestattet.
Als es im Bahnhof Lennep noch viel zu
tun gab, begegnen wir der V 60 695.
 Nach dem properen Outfit ist die Lok
 noch nicht lange auf der Welt (mit
Baujahr 1960). Aufnahme anno 1961.
Foto Wilfried Sieberg

(c) Zeno Pillmann   www.bahnen-wuppertal.de

Ist das ein Ausdruck für ein neues Konzept für die Nebenbahnen im Bergischen Land? Schön wär es gewesen, denn
die Triebwagen hätten sicherlich auf den Strecken Richtung Wipperfürth und Wermelskirchen eine schicke Erschei-
nung abgegeben. Aber der Zug ist in dieser Hinsicht im wahrsten Sinne des Wortes wohl endgültig abgefahren. Es
 handelt sich um den VT 412 der Württembergischen Eisenbahn-Gesellschaft auf einer Sonderfahrt vom Remscheider
 Hauptbahnhof nach Wermelskirchen im September 1993. Anlass war die dortige Kirmes und vielleicht doch ein
 bescheidener Versuch, den Verkehr auf der stillgelegten KBS 411 aus dem Dornröschenschlaf aufzuwecken.
Foto Zeno Pillmann

(c) Joachim Biemann   www.bahnen-wuppertal.de

Mehr so ein “Technik”-Foto, das in schwarz-weißer Abbildung meist besser als ein Farbfoto wirkt. Im Vordergrund
der Skl-Rottenkraftwagen (51-9249), aufgenommen aus dem Stellwerk Lnw (16.10.1984). Uns sollen hier aber ein-
mal die Gleis- und Signalanlagen mehr interessieren, denn sie geben einen guten Eindruck wieder von der nördlichen
 Einfahrt zum Bahnhof Lennep. Für Modellbahner ein tolles Anschauungsobjekt, wie die Anlagen in der Bahnrealität
 ausgestattet sind. Sieht man allerdings die schlanken Radien und die niedrigen Schienenprofile der Gleise, könnte
man als Modellbauer schon mehr ins Grübeln kommen, was nicht selten in eine Verzweiflung übergehen wird .... 
Foto Joachim Biemann

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Eine interessante Übersicht vom Bahnhof Lennep bietet dieser Blick über den Personenbereich hinweg zur gegen-
überliegenden Güterabfertigung. Scheinbar ist sie aber nicht mehr richtig in Betrieb, da dort einige Dienstwaggons
 abgestellt sind. Die 212 266 steht vor dem N 6071 und wartet auf die Abfahrt Richtung Bergisch Born (25.3.1986) .
Foto Wolfgang Bügel

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Auf der “Bergischen Runde”, dem Schienenkreis Wuppertal - Remscheid - Solingen - Wuppertal hat es in den letzten
 Jahrzehnten sehr häufig Sonderfahrten gegeben. Ein beliebtes Fahrzeug war immer der VT 11.5, ein Triebwagen für
den TEE-Verkehr der 1950er Jahre in zeitlosem Finish. Im Bild ein Einsatz am 18.5.1974 im recht proper aussehenden
 Bahnhof von Lennep. Zu jener Zeit lagen hier noch viele Abstellgleise und es gab natürlich viel mehr Verkehr zu ver-
zeichnen, auch wenn die großen Zeiten der Station längst vorbei sind. Der Tw trägt noch das schöne TEE-Emblem.
Foto Wilfried Sieberg

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Rot ist die Farbe der Liebe. Aber nicht nur derart, woran die meisten jetzt denken werden, sondern gemeint ist
die Liebe vieler Bahnfans zur Epoche 3. Denn in dieser Zeit der 1950/1960er Jahre war die überwiegende Zahl
der Dieselloks und Triebwagen in einem kräftigen Rot eingefärbt, die so ein unverwechselbares Element im Fahr-
zeugpark der Bundesbahn bildeten. Dazu waren sie für Fotografen immer ein schöner Farbtupfer in der Gegend.
 Und da die Farben kaum ausgeblichen waren und die Loks trotz rauchender Schlote und sonstiger Umweltbelastung
(welch ein Wort in jener Zeit) durchweg gut gepflegt waren, konnte man sich auch am Outfit (wieder so ein un-
bekanntes Wort damals) einer allgegenwärtigen Lok wie der V 100 ergötzen. Aber wegen der noch vielen vorhan-
denen Dampfloks und Sparsamkeit beim Knipsen ließ man leider oft die Kamera bei derartigen Gefährten wieder
 sinken. Heute freuen wir uns natürlich über jede Aufnahme mit “alter” Nummer (aus der Vorcomputerzeit). Im Bild
die V 100 2084 vom Bw Wt-Steinbeck, die uns im Juni 1966 auf dem Umfahrgleis am Borner Bahnsteig begegnet.
Foto VOBA

(c) Joachim Biemann   www.bahnen-wuppertal.de

Am nördlichen Ende der Borner Gleise gab es im Bahnhof Lennep eine kleine Drehscheibe. Solche Konstruktionen
 wurden in einigen Bahnhöfen gebaut,um Platz zu sparen, denn eine sonst übliche Weichenharfe mit Ziehgleis hätte
 mehr Raum beansprucht. Natürlich konnten hier nur Tenderloks oder später die Dieselloks und Schienenbusse ver-
schoben werden (ein Umdrehen war es meist nicht). Eine Bezeichnung der Bahnhofsgleise als “Kopf”gleise macht
 dem Namen bei einer solchen Anordnung wirklich alle Ehre. Oben: Wir können in der Ansicht gut den Gleisverlauf
 erkennen mit den recht großen Krümmungen der Zufahrtgleise. Links die Strecke wurde als Umfahrgleis genutzt
 sowie als Richtungsgleis vom/zum Betriebswerk. Das Bw mit dem alten Schuppen lag links vom Hochspannungs-
mast. Wer genau hinschaut, erkennt hier einige Tankbehälter für die dort abgestellten Dieselloks. Unten ein Blick
 in die Gegenrichtung zum Empfangsgebäude. Ein Vergleich mit dem alten Foto oben macht deutlich, wie nüchtern
 sich der Trakt nach der üblichen Renovierung nun darstellt. Vom Bahnhofsvorplatz konnte man das Treiben an der
 Drehscheibe übrigens gut beobachten und auch fotografieren, sofern man eine Kamera dabei hatte (20.7.1977).
Fotos (2) Joachim Biemann

(c) Joachim Biemann   www.bahnen-wuppertal.de
(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Eine Nahverkehrsszene im Bahnhof Lennep, wie sie nach der Dampflokzeit unzählige Male vorgekommen ist: eine Lok
der Reihe 212 mit den drei Silberlingen. Und doch nicht die Normalität, denn üblich war, dass die Lok an der anderen
 Seite des Zuges platziert war und den Zug das Blombachtal hinauf schieben musste. An der Stellung des Steuer-
wagens ist dies ja auch erkennbar. Auf Fototour in der Nachbarstadt war man am 13. Oktober 1986 (212 239-8).
Foto Wolfgang Bügel

Im Knotenbahnhof Remscheid-Lennep können Sie
 bequem in die Züge einsteigen. Bitte Karte lösen:
- über die Müngstener Brücke Richtung Solingen
-
über Lüttringhausen hinunter ins Tal der Wupper
-
über Bergisch Born weiter ins Oberbergische
-
über Krebsöge nach Beyenburg oder Brügge

Links: Streckenschema Bahnhof Rd-Lennep
(Zustand ca. 1955, Modellbahnepoche 3)
 Abf. + Gbf. = Abstell- und Güterbahnhof, Bw = Bahnbetriebswerk, Bww =
 Betriebswagenwerk, EG = Empfangsgebäude, Pbf. = Personenbahnhof
Grafik Frank Pötter
Der Bf. Remscheid-Lennep im Streckennetz:
siehe auch Strecken-Karten der BD Wuppertal

(c) Helmut Wülfing   www.bahnen-wuppertal.de

Am alten “kopflosen Kopfbahnsteig” steht die V 100 2256 vom Bw
 Wt-Steinbeck herum. Eine Tour führte 1966 zum Bahnhof Lennep.
Foto Helmut Wülfing

Gleisplanskizze Bahnhof Remscheid-Lennep
(Zustand ca. 1970, Modellbahnepoche 3/4)
Wir danken für die Erlaubnis zur Veröffentlichung und empfehlen die WebSite mit vielen Plänen: www.gleisplan.net
 

(c) Sammlung W.Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Eine ganz tolle Aufnahme von den Lenneper Bahnanlagen, die sehr gut Rückschlüsse auf die einzelnen Bereiche
 zulässt und ebenso die Aufnahmen einordnen hilft. Das Bild könnte in den späten 1950er Jahren entstanden sein.
 Oben rechts gibt es den Bahnhof mit dem Empfangsgebäude samt Türmchen und den hellen Seiten- und Kopf-
bahnsteigen. Am südlichen Ende der Kopfgleise, rechts, gibt es eine Freifläche, wo früher das Bw Lennep (alter
Schuppen) lag. Links davon liegen die Abstellanlagen mit Güterschuppen gegen die Felder hin und weiten Freilade-
bereichen. Rechts vom Bahnhof ist der etwas tieferliegende Altstadtkern von Lennep (enge Rundbebauung) mit
 den beiden Kirchen in Marktnähe nicht zu übersehen. Im vorderen Bereich dominieren die Anlagen der Firma Wülfing
 die Szenerie. Gut zu erkennen sind daneben die beiden zweigleisigen Linien nach Remscheid Hbf. links und rechts
 nach Bergisch Born. Die Straßenüberführung an der Verzweigung befindet sich im Bereich Trecknase/Tenter Weg.
 Rechts mittig am Bildrand bei den Häuserzeilen ist der Trassenabzweig der ex-Bahn nach Krebsöge auszumachen.
 Die Strecke nördlich führt aus dem Bahnhof heraus nach Rd-Lüttringhausen (links oben), wobei das helle Band der
 Autobahn A 1 unterquert wird. An der Autobahn liegen die Häuser vom Weiler Garschagen, nicht weit entfernt vom
 Lüttringhauser Wasserturm. Rechts am Rande der großen Waldfläche erspähen wir das Bw Lennep, wobei der Lok-
schuppen ins Auge fällt. Etwas darüber, links der Trasse, ist das Betriebwagenwerk zu erkennen. Einige Personen-
und Güterzüge sind im Bahnhofsbereich zu finden, wobei wir über die Zugloks mal nicht spekulieren wollen ....
Foto Sammlung Wilfried Sieberg

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Die Lichtverhältnisse sind eher “suboptimal”, aber das tut der alten Bahnherrlichkeit keinen Abbruch. Loks der Reihe
215 im Reisezugverkehr waren in Lennep seltener anzutreffen, da an sich kein Bedarf für höhere Zugleistungen be-
stand. Dafür reichten immer die braven 211/212er und die roten Brummer. Wir sind am 3.4.1981 auf Fototour auf
dem Perron und erinnern uns an jene glorreichen Zeiten der Packwagen, als sie in den Zügen unabdingbar waren.
Foto Wilfried Sieberg

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Noch zwei informative Bilder vom Stellwerk Lnw im nördlichen Bahnhofsareal. Der Skl ist mitten im bergischen Winter
auf Diensttour. Und das “zwischen den Jahren”, nämlich am 29. Dezember 1993, vielleicht waren irgendwo Weichen
 eingefroren. Die Rückansicht wurde im März des Jahres aufgenommen. Sollte sich ein Modellfan dazu durchringen,
 das Gebäude vorbildbezogen nachzubauen? Weniger Probleme mit den Fenstern, aber jede Menge Schieferplatten ...
Fotos (2) Peter Hölterhoff

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de
(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Ein D-Zug in Lennep!? So ungefähr, es handelt sich um den E 3256, der mit einem ABüm und einem Büm samt 212
 062 einen Kurswagenzug zum D 515 nach Ohligs bringt. Der Schnellzug fuhr im Stamm von Münster nach München.
 So konnte man vor Jahren, wie hier am 1.5.1976, von Lennep (ab 10.22 Uhr) mal direkt in die bayerische Landes-
hauptstadt reisen (an 18.24 Uhr). Auf die Tageszeit bezogen war die Fahrplanlage aber bestimmt nicht so optimal.
Foto Wilfried Sieberg

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Der TEE-Triebzug VT 11.5/601 fuhr bekanntlich einige Male auf der bergischen Runde durchs Städtedreieck. Der
 schnieke Vertreter des gehobenen Fernverkehrs ab 1957 erregte dabei großes Aufsehen und wurde auch von vielen
 Fotofreunden begleitet. Hier eine Sonderfahrt am 31. Mai 1992 bei der südlichen Ausfahrt im Bahnhof Lennep Rich-
tung Müngstener Brücke. Viele Gleise sind bereits abgebaut und das Stellwerk L(f) wird bald auch Geschichte sein.
Foto Peter Hölterhoff

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Moderner und benutzerfreundlicher wird der “Bahnhof” Lennep heute wohl sein, ist aber bahnmäßig eben auf das
Minimum von zwei Durchgangsgleisen reduziert. Es handelt sich mehr um so etwas wie eine zeitgemäße, nicht
 elektrifizierte S-Bahnhaltestelle. Unser Bild stammt vom 24. Juli 2010, als die Umgestaltungsarbeiten weitgehend
fertig waren. Jetzt noch ein paar schöne Büschlein und dann bekommt das Bild auch eine freundlichere Farbe ....
Foto Peter Hölterhoff

Ein Zeitsprung ins Lokparadies: Besuchen Sie mit uns das Bw Lennep

(c) Jürgen Grieger   www.bahnen-wuppertal.de

Im Bereich des alten Lokschuppens, am Ende der Borner Gleise, wurde eine Betankungsanlage für die Triebwagen
und Dieselloks eingerichtet. Da im Bahnhof Lennep früher zahlreiche Züge ihren Startpunkt hatten, war solch eine
 Versorgungsmöglichkeit natürlich notwendig. Für Jahrzehnte wurden hier zudem immer wieder Fahrzeuge abgestellt,
 quasi so wie ein “Freiluft-Bw” angelegt. Im Bild ein typisches Tw-Gespann aus der DB-Zeit (795 373/995 320),
 wie es für viele Jahre auf zahlreichen Nebenstrecken anzutreffen war. Die Dampfer wurden dadurch zwar meistens
 abgelöst, aber ebenso konnten wenig frequentierte Linien noch länger in Betrieb gehalten werden (17. Mai 1978).
Foto Jürgen Grieger

(c) Slg. Joachim Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Das waren noch Zeiten, als Rd-Lennep ein “richtiger Bahnhof” war. Von der einstigen Herrlichkeit als Knotenpunkt, mit Bw und
 Wagenwerk ist nichts mehr übrig geblieben. Das Bahnhofsareal wurde vor Jahren auf zwei Gleise reduziert, für die Bahnfans eine
 eintönige Sache. Am 30. April 1972 gab es eine Sonderfahrt mit einer preußischen G 8.1 auf die bergischen Höhen.
Foto Robin Fell Slg. Joachim Bügel

Bahnhöfe in der Bundesbahndirektion Wuppertal mit eigenen Seiten (Region)
Dieringhsn  Düsseldorf Hbf  Hagen Hbf  Radevormwald  Remscheid Hbf  Rd-Lennep  Rd-Lüttringhsn  Schwelm  Siegen  Sol-Ohligs
aa
Alle Bahnhöfe in Remscheid (Kurzportraits)    Alle Bahnhöfe in Solingen (Kurzportraits)    Alle Bahnhöfe in Wuppertal (Übersicht)
 

Bahnhöfe außerhalb der Bundesbahndirektion Wuppertal mit eigenen oder Kurzportrait-Seiten (angrenzende Region)
Hamm (Westf)          Köln-Deutz          Köln Hbf
 

Zurück zur Region Remscheid/Solingen
Zurück zur Seite Region  (Übersicht)


Home   Bahnen     Eisenbahnen     WSW-Bahnen     Aktuelles     Archiv    Modellbau     Service     Partner    Impressum