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2. Zwischen großer Betriebsamkeit und gleisloser Zukunft Bis zur Nachkriegszeit in den 1950er Jahren verlief das Bahngeschehen in Rade eigentlich genau so wie auf unzähligen anderen Nebenbahnen. Da die wenigsten Bürger einen eigenen Pkw besaßen und der Frachtenverkehr mit den heutigen Lkw-Massen überhaupt nicht vergleichbar war, mussten eben die Menschen und viele Güter mit der Bahn transportiert werden. In der industriereichen Region Richtung Remscheid und Wuppertal gab es somit sehr ansprechenden Güterverkehr und damit verbunden einen regen Berufsverkehr, ebenso waren die Schülerzüge gut ausgelastet. An den Wochenenden waren dazu etliche Ausflugszüge im Einsatz. Konzentrations- und Rationlisierungsbemühungen machten letztlich auch vor dem Bahnhof von Radevormwald keinen Halt. Der Personenverkehr von Krebsöge nach Lennep wurde 1953 eingestellt, der gesamte Betrieb dann wenige Jahre später kassiert. Richtung Brügge war es anno 1964 mit den Personenzügen vorbei. Ein bescheidener Güterverkehr konnte sich von Rade aus sporadisch noch knapp zehn Jahre halten (kurz darauf Abbau der Gleise). Der Personenverkehr auf der Beyenburger Linie wurde zwischen Wt-Oberbarmen und Radevormwald Ende Mai 1976 aufgegeben, der Güterbetrieb bis Rade hoch auch nicht lange Zeit später. Das Damoklesschwert für die Beyenburger Linie war immer schon der geplante Bau der Wupper-Talsperre um Kräwinkel, deren Ausführung dann Mitte der 1960er Jahre mit den ersten Straßenumbauten eingeleitet wurde. Die letzten unentwegten Bahnbefürworter erhofften sich zu jener Zeit noch immer einen Neubau der Strecke um die Talsperre herum, wobei sowohl eine neue Trasse Richtung Beyenburg als sogar (alternativ) ein Bahnanschluss nach Lennep diskutiert wurden. Heute erinnert in Radevormwald nicht mehr viel an die einstige Betriebsamkeit im Bahnhof, auch wenn man an einzelnen Stellen auf Spurensuche gehen kann. Die gesamte Region um Radevormwald ist durch Busverbindungen nun recht gut erschlossen. Wer mit dem Zug fahren will, muss sich eben nach Lennep begeben oder in die Schwebebahnstadt, von wo ja viele Regionalbahnen abfahren. Die nächsten IC-Anschlüsse gibt es in Solingen Hbf.( bis Dezember 2006 SG-Ohligs), im Wuppertaler Hbf. oder man steigt in Hagen in den Zug. Ob sich solche “Anreisen” für diejenigen lohnen, die ohnehin einen Pkw besitzen, das muss jeder für sich entscheiden. Der Bahnhof Rade wäre übrigens ein interessantes Vorbild für eine Nebenbahnanlage der Reichsbahn- oder früheren Bundesbahnepoche. Flächenmäßig ist die Station nicht zu groß, aber viele Rangier- und Umsetzmöglichkeiten sind möglich. Vorbildbezogene Streckenteile könnte man bis Krebsöge und Anschlag bauen, beides bekanntlich ehemalige Abzweigbahnhöfe. Also los, holen Sie die Gleisschablone aus der Schublade oder starten Sie das Grafikproramm auf dem PC ...!? Bei unserem Besuch in Rade möchten wir neben dem eigentlichen Bahnhofsbereich mit wenigen Bildern auch die nähere Umgebung im Auge behalten, was dadurch eine kleine Ergänzung zur Beyenburger Streckenseite sein soll.
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