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2. Die Verbindung zwischen Remscheid und Solingen Die 17,4 Km lange Strecke von Wt-Oberbarmen (damals Barmen-Rittershausen) nach Remscheid wurde von der Bergisch-Märkischen Eisenbahngesellschaft am 1.9.1868 eröffnet. Dadurch gab es den wichtigen Bahnanschluss für die Industriebetriebe in Lüttringhausen, Lennep und Remscheid. Von Ohligs - zunächst hieß der Bahnhof Ohligs-Wald - an der BME-Strecke Vohwinkel - Opladen gab es schon kurz zuvor seit dem 25.9.1867 einen 5,6 Km langen Anschluss nach Solingen (Bf. Weyersberg, später ging es zum Südbf., der zum Hbf. wurde). Erst kurz vor der Jahrhundertwende (15. Juli 1897) konnte auf 11,6 Kilometern Länge eine Verknüpfung der beiden Äste hergestellt werden, wobei mit der berühmten, 107 Meter hohen und 465 Meter langen Müngstener Brücke das tief eingeschnittene Tal der Wupper überquert werden musste. In diesem schwierigen Terrain (Ohligs liegt 117 Meter hoch, Renscheid Hbf. 303 Meter) musste die Strecke durch eine kurvige Linienführung künstlich gestreckt werden, dazu kamen mit der Windfelner Brücke sowie dem 106 Meter langen Büchener Tunnel zwei weitere wichtige Bauwerke hinzu. Die Strecke war zunächst eingleisig, ab 1907 war das zweite Gleis befahrbar. In Ohligs wurde im Keil zwischen den beiden Trassen Richtung Köln sowie Richtung Lennep eine kleine Betriebwerkstätte eingerichtet, am anderen Ende der Linie war ein größeres Bw in Lennep zu finden. Beim Bau des Streckenastes aus dem Wuppertal nach Remscheid 1868 war zunächst in Remscheid eine Lokstation eingrichtet, die beim Neubau der Strecke von Solingen (Veränderungen im Remscheider Bahnhof) dann zugunsten des Werkes in Lennep aufgelassen wurde. Einen großen Umbau gab es in Solingen zwischen 1908 und 1913, wo im Areal des Südbahnhofes ein Gbf. angelegt wurde und ein neues Empfangsgebäude dem neuen Hbf. sein Gesicht gab. Dabei wurden alle Gleisanlagen um etwa 4 Meter tiefer gelegt. Ein Zugang wurde mittels einer Bahnsteigbrücke hergestellt. Ähnliche Bauaktionen gab es auch in Remscheid Hbf. ab Anfang 1900, wo das Umfeld des Bahnhofs hingegen höher gelegt wurde. Für die Gleise gab es eine Bahnsteighalle. Im Krieg wurden beide Bahnhöfe schwer beschädigt (Remscheid 1943, Solingen 1944). Nach Provisorien konnte man 1956 jeweils neue Empfangsgebäude einweihen. An der Lokbespannung auf der Strecke waren neben den Bw von Ohligs und Lennep auch die Werke von Vohwinkel, Steinbeck, Langerfeld und Düsseldorf Abstellbf. beteiligt. Jahrzehntelang prägten die preußischen Baureihen 38.10, 74.4 und 78.0 den Personenverkehr, letztere bis ca. 1964, wo dann für drei Jahrzehnte die V100/212 das Zepter übernahm. Heute gibt es bei ganz bescheidenem Güterverkehr Reisezüge mit den Triebwagen 628/928. Unsere Tour auf der Bahnlinie wollen wir im Bahnhof Solingen-Ohligs beginnen und Richtung Osten weiterfahren. Fotomäßig entsprechen die Abbildungen von der Tendez her dem Fahrtverlauf.
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