Bahnen- Wuppertal.de Bahnhöfe im Portrait

Bahnhöfe in Solingen

Die Bedeutung der Solinger Bahnhöfe muss vor dem Hintergrund der Entwicklung des Eisenbahnnetzes im neunzehnten Jahrhundert und auch im Bewusstsein der seinerzeitigen kommunalen Grenzen gesehen werden. Denn erst mit der großen Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebietes im Jahre 1929 ist die Großstadt entstanden, die wir heute kennen. Der einzige Bahnhof an einer Fernstrecke lag und liegt in Ohligs (seit 2006 Solingen Hbf), während alle anderen Stationen an untergeordneten Hauptbahnen oder Nebenlinien zum Liegen kamen. Bahnmäßig erschlossen wurde die Region im Jahre 1867 von Westen her mit dem Bahnhof Ohligs an der BME-Fernstrecke in der Verbindung vom Wuppertal zum Kölner Raum. Gleichzeitig erstellte man die Abzweiglinie Ohligs - Solingen (ab 1897 Verlängerung der aufwändigeren Trasse nach Remscheid über die Müngstener Brücke). Dazu gab es auch westlich noch den Anschluss Richtung Düsseldorf (1894). Eine weitere Verbindung zur BME-Hauptlinie wurde bereits 1890 von Solingen nach Vohwinkel gebaut, die sog. Korkenzieherbahn. Zur Entwicklung aller dieser Routen wird auf die vorhandenen Strecken- und Regionen-Seiten verwiesen (siehe Link unten). Die vielen Bahnhöfe mit ganz unterschiedlicher Bedeutung können auf dieser Seite nur in einem sehr begrenzten Überblick behandelt werden. Von der größeren Station in Ohligs gibt es hingegen eine eigene Seite mit vielen historischen Aufnahmen. Wir folgen bei der Präsentation der neun Haltestellen einer üblichen alphabetischen Reihenfolge.
 

Solingen auf einer Karte der Reichsbahndirektion Wuppertal vom 1.1.1946. Wir danken dem EK-Verlag für die Erlaubnis zur Veröffentlichung.

Die neun präsentierten Bahnhöfe im Stadtgebiet von Gesamt-Solingen berühr(t)en neben dem Ohligser Bahnhof an der besagten Bergisch-Märkischen Fernstrecke drei Linien, wobei sich gerade in den letzten Jahren etliche Veränderungen ergeben haben. Einmal betrifft dies die derzeit noch betriebene Strecke von Ohligs aus quer durch die Stadt Richtung Remscheid. Begonnen hat alles 1867, als man gleichzeitig mit Neubau der BME-Hauptlinie zwischen Haan (heute Gruiten genannt, das an der alten Linie vom Wuppertal nach Düsseldorf liegt) und Opladen (- Köln) auch eine kurze Stichstrecke von Ohligs (-Wald) nach Solingen, Bf. Weyersberg, erstellte. Das Areal am Weyersberg später zu einem Durchgangsbahnhof auszubauen, war aber angesichts der Lage schwer machbar, sodass man etwas südlicher eine neue Station schuf, den so genannten Südbahnhof, der später zum Solinger Hauptbahnhof erweitert wurde. Ab 1890 konnte man des Weiteren über die “Korkenzieherbahn” nach Vohwinkel dampfen, wobei an der Trasse der Bahnhof Solingen Nord sowie die Haltestellen in den damals eigenständigen Gemeinden Wald und Gräfrath angeschlossen wurden. Ab 1897 war die Müngstener Brücke Richtung Remscheid auf einer (Neben-)Hauptbahn befahrbar - und somit Ohligs und Lennep direkt verbunden -, kurz vor der Brücke liegt ebenfalls seit 1897 die Station Solingen-Schaberg. Nach Gründung der uns heute bekannten Großstadt Solingen hatte die Gesamtgemeinde demnach einen Hauptbahnhof in Alt-Solingen, der aber nicht an einer “richtigen” Fernstrecke lag. Der war seit Beginn der regionbezogenen Eisenbahnzeit immer in Ohligs. Daher ist es nicht unverständlich, dass sich bald erste Stimmen in der Stadt regten, hier eine Umbenennung vorzunehmen und dem weitaus bedeutenderen Bahnhof im Westen der Stadt einen Hauptbahnhof-Status zuzuschreiben. Gedauert hat diese Diskussion wahrlich eine Ewigkeit, nämlich bis zum Dezember 2006! Gefördert hat dies letztlich wohl das Großvorgaben der Stadtplaner, den eher ungünstig gelegenen Hauptbahnhof an alter Stelle aufzugeben und durch zwei neue Haltepunkte zu ersetzen: Solingen Grünewald und Solingen Mitte. Seit 1977 schon wird die Station Solingen Vogelpark an der 1894 eröffneten Linie von Ohligs Richtung Düsseldorf betrieben. Nicht vorgestellt wird die Station in Solingen-Landwehr. Sie lag hinter Ohligs in km 9,49 (Kilometrierung von Gruiten) an der BME-Hautpstrecke Wuppertal - Köln, kurz vor der Stadtgrenze zu Leichlingen. Die Haltestelle hatte man zum 1.10.1884 in Betrieb genommen. Bei der DB wurde sie zum Sommerfahrplan 1962 kassiert (Hp = kein Bahnhofs-Status).
 

Bf. Gräfrath Bf. Grünewald Bf. Hauptbf. (alt) Bf. Mitte Bf. Nord
Bf. Ohligs Bf. Schaberg Bf. Vogelpark Bf. Wald

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(c) Sammlung Nader   www.bahnen-wuppertal.de

Von Solingen in die weite Welt
Keine Loks und Züge in Sicht, aber ein tolles Dokument der heimatlichen Verkehrsgeschichte. Bei der eher spartani-
schen Adressenangabe ist man geneigt zu fragen, ob die gute Frau vom Balkan die Karte überhaupt erhalten hat.
 Sicherlich, denn in alten Zeiten war solch eine einfache Anschrift nicht unüblich. Bei der gewissenhaften Postbeför-
derung mit der Bahn konnte man sich eben auf eine korrekte Abwicklung verlassen. Unser Hauptaugenmerk als Ei-
 senbahnfreund liegt speziell auf dem Poststempel, denn der gibt zu erkennen, dass die Karte im Postabteil vom Zug
874 behandelt wurde. Die Garnitur nahm am 14.8.1898 den Kurs zwischen Ohligs und Vohwinkel, befuhr also die Ur-
linie der solinger Bahnwelt (Ohligs - Solingen) sowie die Korkenzieherbahn (Solingen - Vohwinkel). Dabei berührte
 man von damals sechs Personenstationen immerhin fünf Bahnhöfe im heutigen Stadtgebiet (außer Bf. Schaberg).
Vorlage Sammlung Nader

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Solingen-Gräfrath

Der Bahnhof Solingen-Gräfrath wurde mit dem ersten gebauten Teilstück zwischen Vohwinkel und Wald der wegen des kurvigen Verlaufes so bezeichneten “Korkenzieherbahn” zum 25.11.1887 in Betrieb genommen. Zum 12.2.1890 wurde dann der zweite Teil zwischen Solingen Süd (später Hbf) und Wald eröffnet. Die Kilometrierung liegt in km 14,42, und das bezogen auf den Anfangspunkt in Ohligs (die Hauptlinie nach Remscheid wurde von Solingen Süd/Hbf bekanntlich erst später gebaut). Bei der Trasse handelte es sich um eine Nebenbahn mit “Verbindungscharakter”, die aber immer den regionalen Interessen, zu einem großen Teil der hier ansässigen Betriebe, diente. Der Personenverkehr war stets von untergeordneter Bedeutung. Relativ einfach waren die Gleisanlagen im Bahnhof Gräfrath ausgeprägt, natürlich mit allen notwendigen betrieblichen Einrichtungen. Die Gebäude waren im üblichen bergischen Stil mit Fachwerk und Schieferverkleidung ausgeprägt. Bereits zum 2.11.1942 wurde der offizielle Personenverkehr auf der Gesamtlinie eingestellt. Teilweise erlagerte Güterströme und der aufkommende LKW-Verkehr waren wohl die zentralen Gründe dafür, dass im Jahre 1958 die Korkenzieherbahn zwischen den Bahnhöfen Gräfrath und Wald stillgelgt wurde und der Güterverkehr von unsererm Bahnhof nun nur nördlich von Wt-Vohwinkel aus vorgenommen wurde. Die Gleise des nicht mehr genutzten Streckenabschnittes wurden aber erst im Jahre 1968 demontiert. Inwieweit hier zwischenzeitlich doch noch Fahrten stattfanden oder schon eine faktische Unterbrechnung vorlag, ist nicht ganz klar. Die eigentliche Güterabfertigung wurde anno 1966 stillgelegt. Der Betrieb von Vohwinkel aus wickelte man ab da also im Grunde mehr auf einem “verlängerten Anschlussgleis” ab. Letzte Bedarfsfahrten werden vom Mai 1989 gemeldet. Der Abbau der Gleise kam bis Ende 1996 zum Abschluss.
 

(c) Jürgen Grieger   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen-Gräfrath
Es ist leider nicht immer gutes Wetter, wenn man Zeit zu Fototouren hat. Und ob die Jugend bei dem bergischem
Regen wirklich Interesse an der Eisenbahn hat? Man kann es bezweifeln, zumal bei solchem Wetter nur die wirklich
wahren Bahnfans fotografieren. Aber wahrscheinlich ist in der Gegend “sonst nichts los” und da schaut man sich mal
ein Rangiermanöver an. Ein schönes Betriebsfoto aus Gräfrath, so richtig synonym für viele Anschlussbahnen in der
alten DB-Zeit. Die 260 409 im DB-Altrot der Ursprungsversion kommt natürlich vom Bw Wt-Steinbeck (5.10.1979).
Foto Jürgen Grieger

(c) Sammlung N. Bartel   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen-Gräfrath
Zwar etwas grob im Korn, dafür aber ein Bild aus jenen Tagen, als der Bahnhof noch besetzt war (1970). Und es
sieht fast so aus, als ob der Bahnbedienstete mit seinem R 4 direkt an seinen Arbeitsplatz gefahren ist. Die Über-
sicht in nördlicher Richtung läßt gut erkennen, wie recht spartanisch die Gleisanlagen an sich ausgeprägt waren.
Rechts und links hat sich etliches “Gekrösel” angesammelt, zumindest ein gutes Vorbild für eine Modellgestaltung.
Foto Sammlung Norbert Bartel

(c) Helmut Dahlhaus   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen-Gräfrath
Der planmäßige Personenverkehr auf der Korkenzieherbahn wurde bereits 1942 eingestellt, ab da gab es nur noch
 Sonderleistungen. Die dürften nicht allzu umfangreich gewesen sein. Um so mehr freuten sich die Eisenbahnfans,
 wenn es mal wieder über Teile der Linie ging - und dann noch mit einer Dampflok. Am 12. April 1969 war eine solche
 Tour. Mit 094 638 und 094 653 ging es zunächst über Strecken im Niederbergischen und zum Schluss noch von Wt-
 Vohwinkel bis nach Gräfrath. Weiter konnte man wegen der Streckenunterbrechung bekanntlich nicht mehr fahren.
 Hier eine Aufnahme vom Treiben der Fotofans im Bahnhofsbereich, man achte auf die epochenbezogene Kleidung!
Foto Helmut Dahlhaus

Gleisplanskizze Bahnhof Solingen-Gräfrath
(Zustand ca. 1970, Modellbahnepoche 3/4)
Wir danken für die Erlaubnis zur Veröffentlichung und empfehlen die WebSite mit vielen Plänen: www.gleisplan.net
 

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen-Gräfrath
Werden Bahnanlagen nicht mehr genutzt, so schlägt die Vegetation bald zu. Und die Birken, die wachsen beson-
ders rasant gen Himmel. Das alte Empfangsgebäude im Bahnhof Gräfrath wurde in einem üblichen Stil der Region
 mit Fachwerk und Schieferverkleidung.erbaut. Vom Grundriss her gab es ähnliche Bauwerke an etlichen Linien. Auch
 wenn es sich mehr um eine morbide Idylle handelt, sollte die Beschriftung unserer Aufmerksamkeit nicht entgehen.
Es ist auch noch die separate Bezeichnung “Gräfrath” der bis 1929 selbstständigen Gemeinde zu erkennen (1995)!
Foto Peter Hölterhoff

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Solingen Grünewald

Der Bahnhof Solingen Grünewald ist ein Ergebnis der neueren Strukturentwicklungen im südlichen Bereich der solinger Innenstadt. Die Lage des alten Hauptbahnhofes war für die verkehrliche Anbindung des städtischen Nahverkehrs nicht allzu optimal, und schon sehr lange plante man hier Verbesserungen. Dazu kam die jahrzehntelange Diskussion hinsichtlich der Verlagerung des “Hauptbahnhofes” nach Ohligs, denn diese Station war bekanntlich von Beginn an der eigentliche Fernbahnhof der Stadt. Als Ergebnis baute man nun quasi am östlichen und westlichen Einfahrbereich des alten, nun aufzugebenden Hauptbahnhofes zwei neue Haltestellen. Wobei die Ersatzstationen zwar zugangsmäßig günstiger wurden, aber mit den jeweiligen einfachen Mittelbahnsteigen und Wetterhäuschen kann von eigentlichen zentralen “Bahnhöfen” einer Großstadt kaum die Rede sein. Die Station Grünewald liegt seit 6.5.2006 an der gleichnamigen Straße im westlichen Bereich des alten Hauptbahnhofes, unweit der bekannten Zwillingswerke (Werkzeuge). Gleichzeitig wurde der Hauptbahnhof aufgegeben. Die Kilometrierung in km 5,98 bezieht sich auf den Ausgangspunkt in Ohligs.
 

(c) Zeno Pillmann    

www.bahnen-wuppertal.de

Solingen Grünewald
 Wo soll hier ein Bahnhof sein, geschweige denn ein moderner Perron im neuen Jahrtausend? Logisch, denn es ist ein
Bild aus früherer Zeit (Juli 1989), als der alte Hauptbahnhof noch in Betrieb war. An dessen Westausfahrt begeg-
net uns ein Nahverkehrszug mit 212 252 auf seinem Weg von der Schwebebahnstadt nach Solingen-Ohligs. Eine
 günstigere innerstädtische Anbindung, dazu eine Verknüpfung mit der B 229, führte zum Neubau eines Haltepunktes
an dieser Stelle, etwas westlich vom ex-Hauptbahnhof. Korrespondierend entstand östlicher der Halt in “Mitte”.
Foto Zeno Pillmann

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen Grünewald
 Zwanzig Jahre später gibt es nun an dieser Stelle in Solingen einen neuen “Bahnhof”. Das Motiv ist aus fast identi-
scher Perspektive aufgenommen worden. Die Dächer des Fabrikgebäudes rechts sind an sich die einzigen Anhalts-
punkte zum Vergleichsfoto oben. Es gibt einen einfachen, an vielen doppelspurigen Nahverkehrsstrecken üblichen
 Mittelbahnsteig in zeitgemäßer (wenig wetterfreundlicher) Ausstattung. Die Triebwagenzüge 628/928 haben mitt-
lerweile das Feld übernommen. Wie in vielen Gegenden hat die Natur rechts und links der Trasse jetzt noch inten-
siver zugeschlagen. Man kann gar nicht glauben, sich mitten in einer Großstadt zu befinden (5. September 2010).
Foto Peter Hölterhoff

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Solingen Hbf (alt)

Der alte Hauptbahnhof Solingen gründet auf den ersten größeren Umbauten der Gleisanlagen in der Stadt. Die Urstation in Alt-Solingen wurde mit Eröffnung der Stichstrecke von Ohligs (Wald) an der BME-Hauptlinie von Wuppertal Richtung Köln im Jahre 1867 in Betrieb genommen, wo am Weyersberg eine Fläche für einen Sackbahnhof gefunden wurde. Die weiteren Streckenprojekte nach Vohwinkel und nach Remscheid ließen allerdings einen größeren Ausbau am vorhandenen Areal nicht zu, so dass mit vollständiger Eröffnung der Korkenzieherbahn im Jahre 1890 der so genannte Südbahnhof (ab 1897 einfach “Solingen”) als Durchgangsstation den alten Halt am Weyersberg ablöste (Kilometrierung in km 6,22 vom Ausgangspunkt Ohligs). Für Güterleistungen wurde dieser allerdings mit Bezeichnung Solingen-Weyersberg bis nach dem Ersten Weltkrieg noch weiter betrieben. Von Beginn an bis zur letztlichen Einstellung litt der Hauptbahnhof unter der eher ungünstigen Lage zum Stadtzentrum. Dazu kam die Anbindung an eine mehr unterrangige Strecke, denn die wichtigen Züge hielten eben nicht hier, sondern westlich im Bahnhof Ohligs. Weitere große Veränderungen waren dann zwischen 1908 und 1913 zu verzeichnen, als die Bahnanlagen an gleicher Stelle vollständig umgestaltet wurden. Ein größeres Empfangsgebäude samt überdachter Bahnsteigbrücke gehörte auch dazu (1910). Zum Umbauende 1913 bekam die Station den Hauptbahnhofstatus zugesprochen. Im Zweiten Weltkrieg wurden besonders beim schweren Bombenangriff am 4.11.1944 Teile der Bahnanlagen stark zerstört. Erst 1956 konnte man mit einem neuen, zeitgemäßen Gebäude aufwarten. Von Rationalisierung und Abbau etlicher Leistungen ab den 1970er Jahren wurde der Hauptbahnhof in Solingen quasi voll getroffen. Alles endete schließlich am 6.5.2006 mit der Aufgabe als Bahnhof zugunsten zweier neuer Haltepunkte: sofort westlich (Grünewald) und wenig später östlich (Mitte) vom alten Standort. Betrieblich war die Station immer geprägt vom regionalen Verkehr zwischen Lennep und Ohligs mit zeitweiliger direkter Anbindung von Wuppertal, Köln und Düsseldorf (es gab auch Eilzüge). Die Zeiten, als man vom Hauptbahnhof aus noch per Kurswagenverbindungen direkt zu anderen Destinationen unseres Landes fahren konnte, werden den Bahnfans - und vielleicht auch einigen Mitbürgern - in mehr wehmütiger Erinnerung bleiben.
 

(c) Zeno Pillmann  www.bahnen-wuppertal.de

Solingen Hbf (alt)
 Eine informative Übersicht vom Solinger Hauptbahnhof aus östlicher Sicht um 1990. Mit dem Gleisplan kann man die
 Situation gut nachvollziehen, auch wenn schon einige der dort gezeigten Gleise abgebaut sind und insbesondere die
 Güterherrlichkeit drastisch eingebrochen ist. Auf dem rostigen dritten Gleis konnte man direkt auf die Korkenzieher-
Trasse Richtung Solingen-Wald/Vohwinkel gelangen. Hinter der grau lackierten Bahnsteigbrücke liegen die Produk-
tionsanlagen der bekannten Zwilling-Werke (Werkzeuge). Langweiliger Alltag mit drei Silberlingen und der 212 324.
Foto Zeno Pillmann

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen Hbf (alt)
 Schon immer beliebt waren die Sonderfahrten der “Bergischen Runde” über die Strecken des Städtedreiecks. Neben
 Dampflokeinsätzen kamen jene Touren ganz besonders an, wenn sie mit dem eleganten TEE-Zug VT 11.5 durch-
geführt wurden. Solch einen Komfort fand man in den anderen Zügen nicht. Wir sind im September 1969 auf Pirsch
und stehen an der westlichen Ausfahrt vom Solinger Hauptbahnhof. Zum damaligen Zeitpunkt waren die Züge als
BR 601 noch im Intercity-Einsatz zu finden, auch das alte Stellwerk Sw (= Solingen West) wurde noch gebraucht.
Foto VOBA

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen Hbf (alt)
 Quasi direkt in der heutigen Station von Solingen Mitte begegnet uns die Bahnhofs-Köf 333, die für Verschubarbei-
ten meistens im Hauptbahnhof und Umgebung anzutreffen war. Die Lok kommt daher auf dem Gleis der ehemaligen
Korkenzieher-Trasse, die hinter der Brücke mit Abstellgleisen zusammen scharf nach links abdriftet. Rechts im Bild
 ist das alte Fahrdienstleiter-Stellwerk Sf, das zum Aufnahmedatum Mitte der 1990er Jahre längst außer Betrieb ist.
Foto Peter Hölterhoff

(c) Ralf Händeler       

  www.bahnen-wuppertal.de

Solingen Hbf (alt)
 Ortsfremde können sich kaum vorstellen, dass dies einmal der Hauptbahnhof in Solingen gewesen ist. Nach Aufgabe
 der Station zugunsten zweier, im Stadtverkehr besser angebundener Haltestellen östlich und westlich davon, ge-
winnt die Natur wie bei allen bahnbezogenen Brachflächen letztlich die Oberhand. Der Brückenzugang wird derzeit
 erhalten, müsste aber besser gepflegt werden. Während normalerweise die Tw 628/928 auf der Linie zu sehen sind,
 waren am 29.9.2010 drei Loks zwecks Testaktionen auf der Müngstener Brücke zugegen (218 139, 225 023 + 101).
Foto Ralf Händeler

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen Hbf (alt)
 Für die Umladung sperriger Frachtgüter sind sog. Bockkräne unabdingbar. Ansonsten müssten immer teure Kranautos
 gechartert werden. Die an sich einfachen Krananlagen gab es früher in unterschiedlichen Ausführungen in Abhängig-
keit der potentiellen Traglast. Für die Güterverladung im Freiladeareal waren sie immer typische Merkmale auch auf
 kleineren Bahnhöfen. Hier ein Bild vom 30. Januar 1995 mit der 365 660, die sich im Hauptbahnhof nützlich macht.
Foto Peter Hölterhoff

(c) Slg. Joachim Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen Hbf (alt)
 Das neue Empfangsgebäude am alten Südbahnhof wurde, verbunden mit größeren Bahnhofsumbauten, im Jahre 1910
in Betrieb genommen. Im Outfit ähnelt es sehr stark demjenigen im Hauptbahnhof von Remscheid, welches allerdings
 etwas größer ist. Bei einem schlimmen Bombenangriff am 4. November 1944 wurde das Gebäude größtenteils zerstört.
Ein neues Haus konnte man bekanntlich erst Jahre später bewundern (Juli 1956). Die Aufnahme soll laut Quelle von
 Anfang der 1930er Jahre stammen, aufgrund der Abdeckung der Lampen könnte es aber auch in der Kriegszeit nach
1939 entstanden sein. Etwas zur Straßenbahn: Es handelt sich um den Tw 320 der Städtischen Straßenbahnen So-
lingen. Er wurde 1927 beim “Düsseldorfer Eisenbahnbedarf vorm. Weyer & Co” gebaut. Unterwegs ist er auf der SL 1
(Ohligs - Merscheid - Höhscheid). Vorne sieht man die dreigleisige Anlage mit Ausweichgleis. Nach dem besagten An-
griff lag die Strecke still und wurde erst Anfang 1946 wieder in Betrieb genommen, aber ohne den Schlenker über
den Hauptbahnhof. Gleisreste konnte man indessen am Hauptbahnhof noch bis 2006 im Straßenplanum erkennen.
Foto Reichsverkehrsministerium Sammlung Joachim Bügel    Strab-Infos Bernhard Terjung

Gleisplanskizze Bahnhof Solingen Hbf (alt)
(Zustand ca. 1970, Modellbahnepoche 3/4)
Wir danken für die Erlaubnis zur Veröffentlichung und empfehlen die WebSite mit vielen Plänen: www.gleisplan.net
 

(c) Jürgen Grieger   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen Hbf (alt)
Solch kurze Güterzuge sind meist sogenannte Übergaben, mit denen die Stationen zwischen zwei größeren Umlade-
Bahnhöfen bedient werden. Klassische Maschinen hierfür sind die diversen Varianten der “Köf”, deren erste Ausfüh-
rungen bereits in den 1930er Jahren bei der Reichsbahn in Dienst gestellt wurden. Mit den Köf-Fahrzeugen konnte
 besonders in der aufkommenden DB-Zeit der aufwändige Dampflokdienst auf vielen Nebenstrecken vereinfacht wer-
den und trotzdem das Angebot der Bahn erhalten bleiben. Die abgebildete 332 111 aus der Leistungsklasse III ist
 natürlich aus einer jüngeren Serie. Im Güterbereich von Solingen Hbf war man am 2. November 1982 auf Fototour.
Foto Jürgen Grieger

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen Hbf (alt)
 Bestimmte Frachten verlangen nach Überprüfung, ob sie für den Transport freigegeben werden können. Dazu gehört
für die Abmessungen das Lademaß (gelbe Profile), das die Einhaltung des sog. Lichtraumprofils gewährleisten soll.
Wird das normale Maß überschritten, kann aber in gewissem Rahmen meist noch mit Lademaßüberschreitung gefah-
ren werden. Es gibt bei der Bahn bestimmte Routen, wo Ladungen mit größerem Profil bewegt werden dürfen (kein
 Gegenverkehr, Nutzung des Gegengleises, Umwegfahren udgl.). Vor der Lok ist eine Gleiswaage, da die Wagen auch
ihr Ladegewicht nicht überschreiten dürfen. Die Bedienungshütte hat wohl schon bessere Zeiten gesehen (1995).
Den Standort der Anlage im Bahnhofsfeld kann man auf dem Bild zuvor mit der dem Köf-Übergabezug erkennen.
Foto Peter Hölterhoff

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Solingen Mitte

Der Bahnhof Solingen Mitte ist ein Ergebnis der neueren verkehrlichen Strukturentwicklungen im südlichen Bereich der solinger Innenstadt. Die Lage des alten Hauptbahnhofes war für die Anbindung des städtischen Nahverkehrs nicht besonders optimal, und schon sehr lange plante man entsprechende Veränderungen. Dazu kam die endlose Diskussion hinsichtlich der Verlagerung des “Hauptbahnhofes” nach Ohligs, denn diese Station war bekanntlich schon immer der eigentliche Fernbahnhof der Klingenstadt. Als Ergebnis baute man etwa am östlichen und westlichen Einfahrbereich des dann aufzugebenden Hauptbahnhofes zwei neue Haltepunkte. Wobei die Ersatzstationen zwar zugangsmäßig günstiger wurden, aber mit jeweiligen einfachen Mittelbahnsteigen und Wetterhäuschen von eigentlichen zentralen “Bahnhöfen” einer Großstadt kaum die Rede sein kann. Die Station Solingen Mitte liegt seit 2006 im östlichen Bereich des alten Hauptbahnhofes (aufgegeben am 6.5.2006), quasi “schluchtartig” eingezwängt zwischen den Brücken(zugängen) der Bismarck- und Brühler Straße. Die Kilometrierung in km 6,76 bezieht sich auf den Ausgangspunkt in Ohligs.
 

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen Mitte
 Ein Bild aus Zeiten, als es den Bahnhof Solingen Mitte noch gar nicht gab (24. August 1994), aber das uns gut die
 Ortslage der neuen Station vermitteln kann. Zwischen den Brücken der Bismarck- und der Brühlerstraße wurde der
Halt bekanntlich erbaut, mehr so in einer “Schlucht”. Allerdings ist dies eine Situation, die man von vielen Stationen
in den richtigen Großstädten kennt. Die Trasse am Ostkopf des alten Hauptbahnhofs war hier mehrgleisig, auch mit
 Zufahrtgleis zur Korkenzieherlinie, die nach der zweiten Brücke dann bald in scharfem Linksbogen abzweigte. Beim
Zug handelt es sich um den nachmittäglichen Stücker Richtung Ohligs. Einsatzlok war an diesem Tag die 212 097.
Foto Peter Hölterhoff

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen Mitte
 Sicher ist der neue Mitte-Bahnhof in Solingen besser angeschlossen und für die Benutzer daher günstiger, ob aber
 von einer höhreren Bahnhofsqualität gesprochen werden kann, das darf man zumindest hinterfragen. Es gibt einen
im heutigen Nahverkehr oft üblichen Mittelbahnsteig, aber immerhin mit Bahnsteigdach. Bahnmäßig reicht die Be-
dienung mit 628/928er-Zügen aus, wofür auch ein handgemaltes Zugschild ausreicht. Dass man den Bahnhof als
 eine rauchfreie Zone sieht, mag ja sehr gut sein, ist aber hinsichtlich des Verhaltens etlicher, meist jüngerer Zeit-
genossen und Zeitgenossinnen mehr eine Farce. Der Fotograf muss sich mit solch “ergiebigen” Motiven abfinden.
Foto Peter Hölterhoff

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Solingen Nord

Der Bahnhof Solingen Nord wurde mit Vollendung des zweiten Teils der sog. Korkenzieherbahn (Solingen - Vohwinkel) zum 12.2.1890 in Betrieb genommen. Die Kilometrierung liegt in km 8,50, bezogen auf den Ausgangspunkt in Ohligs (die Hauptlinie nach Remscheid wurde von Solingen Süd/Hbf bekanntlich erst später gebaut). Ursprünglich war geplant, die Station resp. dadurch die gesamte Linie nach Vohwinkel direkt vom ersten solinger Bahnhof am Weyersberg mittels eines Tunnels unter der Altstadt hindurch anzubinden. Man entschied sich aber dann bekanntlich für eine neue Station (Südbahnhof/später Hbf), von wo dann wiederum die Strecke gen Remscheid besser verknüpft werden konnte. Der Nordbahnhof diente zu einem wesentlichen Teil der im Umfeld ansässigen solinger Industriebetriebe, während der Personenverkehr nur untergeordnete Bedeutung besaß. Dieser wurde dann auch bereits zum 2.11 1942 eingestellt. Nach Unterbrechnung der Korkenzieherbahn im Jahre 1958 zwischen den Stationen von Wald und Gräfrath (Abbau der Gleise erst 1968), wurde der Bahnhof vom nördlichen Teil der Linie und somit einer direkten Verbindung nach Wuppertal abgeschnitten. Die Bedienung des Bahnhofes wurde mit letzten Bedarfsfahrten bis zum März 1995 durchgeführt, zwei Jahre später waren die Gleisanlagen kassiert. Für die Modellbahner: nordwestlich von der Station ging es direkt in einen kleinen Stadttunnel!
 

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen Nord
 Nach Einstellung der Korkenzieherbahn zwischen den Bahnhöfen in Wald und Gräfrath im Jahre 1958 konnten die
 beiden nördlich gelegenen Stationen nur noch aus Richtung Solingen Hbf angefahren werden. Die Bedienung diver-
ser Kunden an der Linie per Übergabezüge erfolgte von diesem Zeitpunkt aus gesehen noch ziemlich lange, genau
bis zum März 1995. Am 30. November 1994 konnte am Bahnhof dieser Zug mit der 364 447 eingefangen werden.
Foto Peter Hölterhoff

(c) Slg. Wolfgang R.Reimann   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen Nord
 Der Bahnhof von Solingen Nord war die erste Station auf der wegen des geschwungenen Verlaufes so bezeichneten
 Korkenzieherbahn Richtung Vohwinkel. Es gab hier wie in allen Stadtbezirken viele Firmen, die die Güterverladung
nutzen konnten. Der Personenverkehr wurde offiziell bereits 1942 eingestellt. Daher gibt es nur wenige Aufnahmen
mit Personenzügen, so dass solche dann irgendwelche Sonderfahrten darstellen. Auch wenn der rote Brummer aus
 Bundesbahnzeiten hier nie planmäßig gefahren ist, so passte er natürlich vom Einsatz her gut zu dieser Nebenbahn.
Der Anlass der Tour Anfang der 1960er Jahre von Mitgliedern der BD Wuppertal waren “Planungen vor Ort” hinsicht-
lich des Baus von S-Bahnstrecken im Städtedreieck. Bildautor Heinz Meyer war damals an den Aktionen beteiligt.
Foto Heinz Meyer Sammlung Wolfgang R. Reimann

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen Nord
 Neben den “großen” Rangierloks wurden für die Übergabe auf der Korkenzieherbahn zeitweise Köf-Maschinen einge-
setzt. Nicht unlogisch, denn für Rangieraufgaben und kürzere Fahrten waren diese Vehikel beschafft worden. Dass
 dadurch viele Dampfloks ihre Daseinsberechtigung verloren, steht auf einem anderen Blatt. Allerdings gab es auch
 den positiven Aspekt, dass manch wenig befahrene Nebenbahn überhaupt weiterhin am Leben blieb. Beim Gefährt
 handelt es sich um 333 024, im Vergleich zum alten DB-Rot leider im unscheinbaren und schmutzanfälligen Outfit.
Foto Peter Hölterhoff

Gleisplanskizze Bahnhof Solingen Nord
(Zustand ca. 1970, Modellbahnepoche 3/4)
Wir danken für die Erlaubnis zur Veröffentlichung und empfehlen die WebSite mit vielen Plänen: www.gleisplan.net
 

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Solingen-Ohligs (neu Hbf)

Der Bahnhof Solingen-Ohligs- seit 2006 Solingen Hbf - liegt am Standort km 6,58 an der alten BME-Linie von Gruiten (hieß am Anfang Haan, unser heutiger Bf. Haan hieß damals “Haan Ort”) in Richtung Köln (Kilometrierung vom Abzweigbahnhof Haan/Gruiten her). Die Linie und damit der Bahnhof in Ohligs wurden zum 25.9.1867 in Betrieb genommen und gleichzeitig auch die Stichstrecke nach Solingen, Bahnhofsanlage am Weyersberg, so dass Ohligs direkt eine Abzweigstation war (km 0,0). Nach Bau der Müngstener Brücke konnte man ab 1897 auf dieser Linie nach Remscheid/Lennep weiterfahren. Eine Verbindung von (Düsseldorf-) Hilden her zum Bahnhof Ohligs wurde zum 3.1.1894 aufgenommen (km 7,13 von Hilden). Unsere Station entwickelte sich in den nächsten Jahren zu einem wichtigen Verlade- und Umsteigebahnhof in der Region. Um 1890 wurde der ursprüngliche Name “Ohligs-Wald” einfach in “Ohligs” abgeändert (mögliche Verwechslungen mit “Wald” an der neuen Korkenzieherbahn). Nach notwendiger Aufgabe der kommunalen Selbstständigkeit im Rahmen der regionalen Neuordnung in unserer Region und dem Zusammenschluss mit (Alt-)Solingen anno 1929 erhielt die Station für viele Jahrzehnte die Bezeichnung “Solingen-Ohligs” und war fortan der eigentliche Fernbahnhof der neuene Großstadt. Etliche Versuche, Ohligs auch einen von vielen Bürgern gewünschten Hauptbahnstatus zuzuschreiben, führten zu keinem Ende. Erst nach einer größeren Umstrukturierung der innerstädtischen Infrastruktur mit Bau zweier neuer, von der Anbindung her günstigeren Haltepunkte bei gleichzeitiger Aufgabe der alten Zentralstation hat Ohligs seit Dezember 2006 endlich den ersehnten Hauptbahnhof-Status inne. Aber auch heute halten leider nicht alle Fernzüge “in Solingen”.
 

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen-Ohligs
 Im nördlichen Bahnhofsbereich wurden die Verschiebegleise angesiedelt. Hier ist 365 210 auf Spritztour, vielleicht
 bedient sie den Anschluss der Firma Prinz. Währenddessen kommt die 151 048 mit einem gemischten Güterzug an-
gefahren und wird kurz darauf den Personenbahnhof durchqueren. Infolge möglicher Funkengefährdung bei Holzla-
dungen auf den Rungenwaggons ist der vordere Stromabnehmer am Fahrdraht. Die Aufnahme stammt von 1991.
Foto Wilfried Sieberg

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen-Ohligs
 Der Mittelbahnsteig im Bahnhof Ohligs ist zwar im Perronbereich selbst modernisiert worden, aber die alte, für die
 Station typische Dachkonstruktion gibt es auch anno 2011 noch. Die Aufnahme stammt vom 28. September 1980
und zeigt den jahrzehntelangen Alltag des “Remscheiders” mit einer Lok der BR 212 und drei Silberlingen. Mit der
Nr. 266 geht es bald ostwärts über die Müngstener Brücke nach Lennep oder gar weiter hinab ins Tal der Wupper.
Foto Wilfried Sieberg

(c) Sammlung Nader   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen-Ohligs
 Leider ist die Vorlage wohl etwas grob im Raster, wobei das Original auf Glasplatte bestimmt exzellent ist. Es han-
delt sich wahhrscheinlich um ein offizielles Foto, denn die Bediensteten haben sich so richtig in Positur aufgestellt.
Das Motiv stammt vermutlich aus den 1920er Jahren, auf jeden Fall vor der Zusammenlegung mit Alt-Solingen. Der
 Blick geht zum alten Empfangsgebäude samt Hausbahnsteig und unterstreicht mit der Ausstattung die Bezeichnung
als “Blumenbahnhof”. Jedenfalls ist alles sehr gepflegt, was früher bekanntlich die Norm war. Zum auch heute noch
 vorhandenen Überholgleis gibt es ein Absperrgitter, “zusätzlich” ist das Überschreiten der Gleise natürlich verboten!
Foto Sammlung Nader

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen-Ohligs
 Die solinger Bürger mussten offenbar immer um die Bedienung von hochwertigen Fernzügen kämpfen, denn einen
 ríchtigen “Systemhalt” wie in Elberfeld oder Hagen auf der BME-Linie gab es in Bundesbahnzeiten lange Zeit nicht.
Auch heute noch halten nicht alle Top-Züge hier, dafür hat man aber seit Dezember 2006 den lange herbei ge-
sehnten Hauptbahnhof-Status erhalten. Im Bild sehen wir am 29.5.1999 den EC 29, angeführt von der 103 191. Er
 hat noch einen sehr langen Weg vor sich und umfasst außer dem Steuerwagen eine österreichische Wagengarnitur.
Foto Wilfried Sieberg

Vom Bahnhof Solingen-Ohligs gibt es eine eigene Seite samt Bw-Infoecke

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Solingen-Schaberg

Der Bahnhof Solingen-Schaberg liegt in km 10,26 auf der Hauptlinie nach Remscheid und wurde mit Eröffnung der Strecke mit der wichtigen Müngstener Brücke zum 15.7.1897 auch in Betrieb genommen. Es handelt sich um das Areal des zuvor benutzten Brückenbauplatzes, wobei eine von den Bürgern etwas anders gewünschte Lage seitens der Bahn nicht verwirklicht wurde. Die Station enstand in zunächst wenig bebautem Gebiet und bekam auch keine eigene Güterverladung - ganz im Gegensatz zum östlich der Müngstener Brücke befindlichen Bahnhof in Remscheid-Güldenwerth. Schaberg fungiert bis heute als reine regionale Personenstation mit Außenbahnsteigen, wurde aber für Jahrzehnte von den vielen Ausflüglern in der Region mit entsprechenden Wanderambitionen gerne genutzt. Die seinerzeitigen Eilzüge hielten hier aber unseres Wissens nie. Es wurde ein durchaus ansprechendes Gebäudeensemble erstellt und dann später eine im Bogen verlaufende sehr markante, ziemlich breite Dachkonstruktion am Bahnsteig der Züge Richtung Remscheid. Diese wurde nach einem Unfall mit einem Güterzug (der aus Osten “die Kurve nicht kriegte”) im Jahre 1999 leider abgerissen. Eine Bedienung des erfolgte wie bei allen Stationen zwischen Remscheid und Solingen durch 628/928er, heute durch Abellio-Tw..
 

(c) Zeno Pillmann   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen-Schaberg
 Im östlichsten Halt Solingens in Schaberg geht es recht idyllisch, aber zeitweise auch etwas lichtscheu zu. Die Sta-
tion liegt kurz vor der Müngstener Brücke und lädt zu Wanderungen in der Umgebung ein. Infolge der Höhendifferenz
 zwischen Solingen und Remscheid und der zu überwindenden Steigung macht die Linie hier einen künstlichen Schlen-
ker nach Süden. Wie könnte es anders sein, ist vor dem Zug eine 212 gespannt, heute die propere Nr. 324 (1989).
Foto Zeno Pillmann

(c) Thomas Göhler   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen-Schaberg
 In einem Linksbogen driftet die Linie vom Bf. Schaberg in Richtung Müngstener Brücke ab. Interessant ist die recht
 breite Dachkonstruktion des Perrons, die sicherlich ein Indiz für die frühere Beutung der Station als Ausflugsbahnhof
 darstellt. Da diese zudem im Bogenverlauf liegt, wäre es eine große Herausforderung für einen Nachbau. Ohne exak-
tes Arbeiten käme man hierbei nicht zum Erfolg. Das Dach gibt es heute nicht mehr. Wegen eines Unfalls eines Bau-
zuges in diesem Bereich im Herbst 1999 wurde das Ensemble stark beschädigt und dann leider kassiert (Foto 1991).
Foto Thomas Göhler

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen-Schaberg
In Solingen-Schaberg wurde tüchtig abgeholzt und so ergibt sich diese ungewöhnliche Perspektive - sofern man
Zugang zum Grundstück hat. Der 628/928 ist auf seinen “ewigen” Tour zwischen Wuppertal Hbf und Solingen Hbf.
Bald aber trauern vielleicht einige Fans den Tw nach, denn heute gibt es neue Abellio-Züge auf der Strecke.
Foto Peter Hölterhoff

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Solingen Vogelpark

Der Bahnhof Solingen Vogelpark ist ein Kind der neueren Zeit und liegt in km 5,16 an der westlich vom Bahnhof Ohligs wegführenden Linie Richtung Düsseldorf (Kilometrierung von Hilden her). Er wurde zum 23.1.1977 in Betrieb genommen. Die Linie nach Hilden an der wichtigen Güterbahn Opladen - Speldorf ist allerdings schon wesentlich älter und wurde zum 3.1.1894 eröffnet. Von dort konnte man dann weiterfahren in die Hauptstadt der Rheinprovinz nach Düsseldorf. Die Anlage der Trasse muss auch in Zusammenhang mit der wenige Jahre später eröffneten Strecke von Remscheid her über die neue Müngstener Brücke gesehen werden (1897). Auf dieser Gesamtroute Remscheid - Düsseldorf gab es immer regen (vielfach in Ohligs gebrochenen) Regionalverkehr mit zeitweiligen Eilzügen. Die Station Solingen Vogelpark soll(te) vor allem neue Wohn- und Gewerbegebiete im Westen von Ohligs erschließen. Noch westlicher hinter dem Vogelpark liegt das beliebte Wandergebiet der Ohligser Heide (und nahebei das Stadion, falls es mal gebraucht werden sollte ...). Wenige Jahre nach Eröffnung konnte man die Station an das im Aufbau befindliche S-Bahnnetz Rhein-Ruhr anschließen. Im September 1980 wurde die bereits seit 1975 bestehende Linie zwischen dem Düsseldorfer Flughafen und dem Hauptbahnhof bis Ohligs verlängert (S 7). Seit 2009 kann man nach Umstrukturierung einiger Schnellbahn-Linien nun mit der S 1 über Duisburg nach Dortmund durchfahren. Weichenlos mit zwei Durchgangsgleisen fungiert die Station offiziell als Haltepunkt.
 

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen Vogelpark
 In der dunklen Jahreszeit freut man sich bestimmt über jeden sonnigen Tag. Als Bahnfotograf hat man es aber
 meist mit einer problematischen Schattenbildung zu tun, denn jeder Mast und jeder Baum in Nähe der Strecken
 wirft meist irgendwelche dunkle Flecken auf Züge und Trassen. Und für die Augen wirkt es oft sehr unruhig. Man
muss schon im richtigen Moment auf den Auslöser drücken, um solche Situationen zu meistern wie dies beim vor-
liegenden Foto gelungen ist. Wir stehen im “Einfahrbereich” von der Station Vogelpark, wo uns am 30.12.2008 der
 Triebwagen 422 529 begegnet. Er ist im Einsatz auf der Linie S 7 von Ohligs zum Flughafen Düsseldorf (Terminal).
Foto Peter Hölterhoff

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen Vogelpark
 Die Eisenbahnwelt am Vogelpark in Solingen ist mittlerweile recht einsilbig und bescheiden, es ist eben eine typische
 S-Bahnstrecke unserer Zeit. Da ist bei den Vögeln in der Natur bestimmt mehr los .... Der 422 513 ist am 28.9.2011
auf Tour und hat mit Ziel Dortmund eine noch weite Reise vor sich. Bei schönem Spätsommerwetter gibt es für die
 Fahrgäste bestimmt auch was in der Landeshauptstadt zu entdecken, vielleicht eine kühle Erfrischung am Rheinufer!
Foto Peter Hölterhoff

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Solingen-Wald

Der Bahnhof Solingen-Wald wurde mit dem ersten gebauten Teilstück zwischen Vohwinkel und Wald der wegen des gewundenen Verlaufes so bezeichneten “Korkenzieherbahn” als vorläufige Endstation zum 25.11.1887 in Betrieb genommen. Ab dem 12.2.1890 fungierte man dann als Durchgangsbahnhof, nachdem der zweite Teil der Gesamtstrecke von Solingen Süd (später Hbf) eröffnet war. Die Kilometrierung liegt in km 11,07, und das bezogen auf den Anfangspunkt der solinger Bahnwelt in Ohligs. Die Hauptlinie nach Remscheid wurde von Solingen Süd/Hbf bekanntlich erst später gebaut, was dem Außenstehenden die vielleicht auf den ersten Blick unverständlichen Kilometerangaben auf der Korkenzieherbahn erklären mag. Bei der Trasse handelte es sich um eine Nebenbahn, die aber wie bei allen Bahnhöfen auf der Linie nur den regionalen Interessen diente. Der Personenverkehr war im Gegensatz zum sehr lebhaften Güterverkehr der vielen Betriebe von Beginn an von untergeordneter Bedeutung und wurde bereits zum 2.11.1942 offiziell eingestellt. Relativ einfach waren die Gleisanlagen im Bahnhof Wald ausgeprägt, genügten aber wohl den Anforderungen. Die Gebäude waren im üblichen bergischen Stil mit Fachwerk und Schieferverkleidung erstellt. Im Jahre 1958 wurde die Korkenzieherbahn zwischen den Bahnhöfen Gräfrath und Wald stillgelgt (Demontierung der Gleise erst 1968) und der Güterverkehr von unsererm Bahnhof fortan südlich aus Richtung Solingen Hbf vorgenommen. Die Güterabfertigung schloss man im Jahre 1975. Die letzten Bedarfsfahrten werden vom März 1995 gemeldet. Der Abbau der Gleisanlagen kam dann bis Ende 1997 zum Abschluss.
 

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen-Wald
 Einen ganz ordentlichen gedeckten Güterzug hat die Köf 333 024 hier im Bahnhof Wald am Haken. Üblicherweise wur-
den die Übergabezüge in den letzten Jahren mit Köf-Maschinen oder V 60er-Abarten bespannt. Die Station in Wald
 musste nach Abbau der durchgehenden Trasse der Korkenzieherbahn südlich zum Bahnhof Gräfrath vom Hbf in Solin-
gen aus bedient werden. Am 11. August 1992 neigt sich das Bahnleben in Wald und Umgebung bald dem Ende zu.
Foto Peter Hölterhoff

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen-Wald
 Einen planmäßigen Personenzug auf der Korkenzieherbahn, den hat von uns wohl keiner mehr bewusst erlebt. Denn
 bereits im Jahre 1942 wurde die Strecke für mögliche Fahrgäste aufgelassen. Es muss also eine Sonderfahrt sein,
die uns im Bahnhof Wald im Jahre 1994 begegnet. Der Eisenbahn Amateur-Klub aus Jülich (EAKJ) hat seine Dreier-
einheit des roten Brummers (VT 95 + VB 142) für eine Tour der IG Bergische Bahnen zur Verfügung gestellt. Nicht
 zu übersehen ist das stattliche Empfangsgebäude, das wie so viele in der Region im heimatlichen Stil erbaut wurde.
Foto Peter Hölterhoff

(c) Peter Hölterhoff   www.bahnen-wuppertal.de

Solingen-Wald
 Ein recht sinnbildliches Foto, denn der Zug auf der Korkenzieherbahn ist im Bahnhof Wald am seltsam aussehenden
 Prellbock angelangt. Am Aufnahemtag des 30. November 1994 gibt es einige Touren aus Richtung Hauptbahnhof
 zu bewältigen. Das durchgehende Gleis zum nördlich gelegenen Bahnhof Solingen-Gräfrath ist allerdings endgültig
 seit 1968 unterbrochen. Der Zug steht auf diesem Gleis, das im Stationsbereich als Umsetzstumpen fungierte.
Foto Peter Hölterhoff

Gleisplanskizze Bahnhof Solingen-Wald
(Zustand ca. 1970, Modellbahnepoche 3/4)
Wir danken für die Erlaubnis zur Veröffentlichung und empfehlen die WebSite mit vielen Plänen: www.gleisplan.net
 

Weiteres von den Solinger Bahnhöfen auch auf den Strecken-Seiten
Region “Richtung Remscheid/Solingen”

Literaturtipp zu den alten Solinger Bahnhöfen (siehe Auflistung im Archiv):
- Kurt Kaiß, Die Eisenbahnlinie Solingen - Remscheid, Verlag Astrid Kaiß 2001 -
- K. Kaiß/M. Zimmermann, Die Korkenzieher-Bahn, Verlag Astrid Kaiß 1998 -

Bahnhöfe in der Bundesbahndirektion Wuppertal mit eigenen Seiten (Region)
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aa
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Bahnhöfe außerhalb der Bundesbahndirektion Wuppertal mit eigenen oder Kurzportrait-Seiten (angrenzende Region)
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