Bahnen- Wuppertal.de Bahnhöfe im Portrait

Wuppertal-Elberfeld  (Hbf)

1. Ein bedeutender Bahnhof in Elberfeld
Der Bahnhof Elberfeld bzw. Wuppertaler Hbf. liegt südlich der Innenstadt am “Döppersberg”. Er war Anfangspunkt der Bergisch-Märkischen Eisenbahngesellschaft nach Schwelm - Hagen - Dortmund und wurde vom Kernareal her mit der Eröffnung der Bahnlinie (9.10.1847) erbaut. Etwa ein Jahr später gab es dann die nicht einmal einen Kilometer lange, noch fehlende Verbindung zum Bahnhof Steinbeck der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahngesellschaft (dazwischen lag ein kleiner Berghang, der durchstochen werden musste), so dass die Strecke ab da durchs Tal voll befahren werden konnte (mit Personenverkehr ab 9.3.1849). Das heute noch bestehende stattliche, in den Grundzügen noch originale Empfangsgebäude stammt aus den Jahren 1848/50. Der Bahnhof liegt sehr beengt zur südlich verlaufenden mächtigen Stützmauer, die den Übergang zur höher liegenden Elberfelder Südstadt markiert, was einem weiteren Ausbau bis dato immer im Wege gestanden hat. Aus heutiger Sicht hätte man das Areal sicherlich etwas mehr zur Innenstadt legen sollen. Dieser Umstand hat auch dazu geführt, dass es im Bahnhofsbereich bis auf die Anbindung zur Post und einem Eilgutstumpen weder eine große Güterverladung noch ein “richtiges” Betriebswerk gegeben hat (früher eine kleinere Lokstation und daraus eine Ausbesserungswerkstätte der BME an der Kluse). Ein geeignetes Areal für Bw und Güterstation fand man dann im Bereich des nah gelegenen Bahnhofs von Steinbeck. Der Frachtenbereich dort wurde auch als Elberfeld Gbf. bezeichnet.
   

(c) Sammlung VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Nachkriegszeiten im Wuppertal. Die 23 006 war damals eine ganz moderne Reihe bei der Bundesbahn und machte
 durch ein ziemlich gewaltiges Aussehen Eindruck (vgl. die Höhe zu den Personenwagen). Dagegen ist die 64 301
 eine sog. Einheitslok der Reichsbahn. Sie wurde im Wuppertal einige Jahre im Nahverkehr eingesetzt. Wir sehen die
 beiden Maschinen bei der Südausfahrt (Anfang der 1950er Jahre). Linker Hand sind die Kriegszerstörungen an der
 Bahnhofstraße offenkundig. Bei der 64er mit den Abteilwagen ist der Fußgängersteg zur Südstadt zu erkennen.
Foto Carl Bellingrodt Sammlung VOBA

(c) Zeno Pillmann   www.bahnen-wuppertal.de

Das ist ein typisches Motiv der so genannten Bahnepoche 4. Die noch im Ursprungsgrün lackierte schwere Güterlok
151 020 kommt mit einem langen gemischten Güterzug auf Gleis 2 durch den Bahnhof gefahren. Die Bahnsteige ha-
ben noch die kurzen Überdachungen, die erst mit Einrichtung des ICE-Angebotes verlängert wurden (um 1982).
Foto Zeno Pillmann

(c) Wilfried Harder   www.bahnen-wuppertal.de

Es ist der 13.10.1963. Die beiden Hallen sind bereits abgerissen und dem Stellwerk geht es auch an den Kragen,
dazu stehen die ersten Masten der Elektrifizierung bereits. Dadurch ist der Aufnahmezeitpunkt für Wissende der
 Szene gut eingrenzbar. Auf dieser Aufnahme sehen wir die 03 1073 als eine typische Baureihen-Vertreterin für den
 Lokdienst im Fernverkehr der ausgehenden Wuppertaler Dampflokzeit, während die 78 134 eine ebensolch typische
 Wuppertaler Erscheinung im Nahverkehr mit den Wendezügen darstellt. Gibt es ein Wettrennen zwischen den Loks?
Die robuste preußische T 18 wird mit der wesentlich leichteren Wagengarnitur sicherlich zunächst die Oberhand
 behalten, muss aber beim nächsten Halt im Bahnhof Steinbeck die 03 “mit Grummeln” an sich vorbeiziehen lassen.
Foto Wilfried Harder

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Bahnaufnahmen bei Abendlicht oder gar in der Nacht verlangen vom Fotografen gewisse Fähigkeiten. Und bei her-
kömmlicher Technik mussten meist schon einige Bilder gemacht werden, um eine ordentliche Ausleuchtung zu erlan-
gen. Im Zeitalter der Digitalfotografie ist dies zweifellos wesentlich leichter zu bewerkstelligen. Am sog. Hausbahn-
steig steht die 111 120 als Schublok hinter dem Regionalexpress nach Venlo. Der ICE 403 hat schon eine längere
 Reise hinter sich, denn er kommt aus Basel. Das Bild wurde im Hochsommer 2005 so nach 22.30 Uhr angefertigt.
Foto VOBA

2. Der Bahnhof zur Reichsbahnzeit
Der Bahnhof in Döppersberg war unbestritten immer der zentrale Bahnhof der Region. In Verbindung mit der Schwebebahn und den Straßenbahnen (später den Dieselbussen) war und ist der Bereich die wichtigste Verkehrsdrehscheibe im Tal der Wupper. Vor Vereinigung der ehemals selbstständigen Gemeinden zur Großstadt Wuppertal im Jahre 1929 hatte die einwohnermäßig etwa gleich große Stadt Barmen zwar auch einen Hauptbahnhof und dazu noch die wichtige Station in Oberbarmen (ehedem Barmen-Rittershausen), aber die schon damals vorhandene städtische Agglomearation im gesamten Tal wies dem Elberfelder Bahnhof immer die erste Position zu. So hielten die Top-Fernzüge der Reichsbahn auch nur hier, wie nach dem Kriege ebenso die F-Züge und die späteren Intercity-Züge. Im Konzept der Reichsbahn hatte die Strecke durch das Tal mit dem Bahnhof Elberfeld eine sehr wichtige Bedeutung, fuhren hier doch viele Fernzüge aus Düsseldorf und Köln nach Mitteldeutschland und nach Berlin ab. Elberfeld gehörte ab 1937 auch zu den ausgewählten Bahnhöfen, die ins Triebwagen-Schnellfahrnetz der Reichsbahn eingezogen wurde. Mit dem “Fliegenden Kölner” konnte man bspw. im Sommer 1939 in 4 Stunden und 24 Minuten in die Hauptstadt reisen (Bf. Berlin-Zoo) und sogar in der Nacht wieder zu Hause sein!  Mehrere schwere Angriffe auf Barmen und Elberfeld, besonders der am 25. Juni 1943, fügten auch dem Elberfelder Bahnhofsbereich große Schäden zu. Das Empfangsgebäude und ebenso der Gebäudetrakt der Reichsbahndirektion gleich nebenan konnten aber trotz Brand in der Bausubstanz weitgehend erhalten und später wieder restauriert werden.  
 

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Ein historisches Foto aus dem eigenen Familienalbum. Wir
 sind im Juni 1953 auf dem Elberfelder Bahnhof. Die Kriegs- schäden sind unübersehbar, aber dafür werden die Züge
 noch viel benutzt. Um 7.16 geht es auf Urlaubsreise in den
 Süden. Immer wieder interessant sind die zeitgenössischen
 Details und besonders die Kleidung der Bahnfahrer.
Foto VOBA

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Rechts: Eine historische Übersicht vom Winter 1966/67. Für die jüngeren Wuppertaler ungewöhnlich ist die Szene ohne das große
 Postgebäude, das hinter der Stützmauer gebaut wurde. Im Hintergrund die alte Stadthalle Elberfeld, nach Zerstörung der Barmer
 Stadthalle im Krieg nun für das gesamte Wuppertal zuständig. Für den Bahnfan sicherlich interessant sind die urigen Aufzugsge-
bäude und die alte, offenbar aus Holz bestehende Überdachung. Tolle Vorbilder für den Modellnachbau! Der Triebwagen ist ein
VT 95 mit Beiwagen VB 140. Das Gleis 4 wird heute durchweg als Richtungsgleis gen Westen genutzt. Früher waren die Nummern
 3 + 4 die Richtungsgleise. Auf Gleis 5 wendete meist der Samba nach Cronenberg. Es wird wohl ein Tw nach Beyenburg/Rade sein.
Foto VOBA

(c) Bernhard Terjung   www.bahnen-wuppertal.de

Zwischen der Ära mit den 212er-Loks und den zuletzt eingesetzten 218er-Maschinen gab es bei den Essener Zü-
gen eine Zwischenzeit mit den leistungsärmeren Dieselloks der Baureihe 216. Der typische Zug mit den drei Silber-
lingen und der 216 148 fährt gerade in den Bahnhof Elberfeld ein und wird hier wenden (Bild aus dem Jahre 1989).
Foto Bernhard Terjung

(c) Wilfried Harder   www.bahnen-wuppertal.de

Fernverkehr in den 1960er Jahren bis zur Aufnahme des elektrischen Betriebes im Mai 1964, der war mitgeprägt
 von den 26 Lokomotiven der Reihe 03.10 aus Hagen-Eckesey. Im Einsatzgebiet zwischen Aachen und Braunschweig
 fuhren sie so mit bestimmten Zugteilen einmal quer durch den Norden der damaligen Bundesrepublik. So um das
 Jahr 1962 begegnet uns am engen Wupperbogen in der Kluse ein solch stolzer Renner mit hohem Kohlenberg. Beim
 kleinen Wäldchen über dem Zug lag früher die uralte BME-Ausbesserungswerkstätte (vergleiche die Situation beim
 Foto mit dem Schienenzeppelin). Links das hohe Gebäude stammt auch aus BME-Zeiten. Darüber lugt quasi die
 Neuzeit hervor in Fom des in Bau befindlichen Hochhauses des Landgerichtes. Die Signalbrücke mit den östlichen
 Einfahrsignalen an der Dorpmüllerstraße (Wolkenburg) ist ebenfalls ein markanter Punkt im Motiv. Im Hintergrund
 grüßt uns die Wicküler-Brauerei. Beim Gerüst der Schwebebahn war vor kurzer Zeit die Anstrichkolonne in Aktion.
Foto Wilfried Harder

(c) Zeno Pillmann   www.bahnen-wuppertal.de

Wieder ein guter Beleg dafür, wie eine rote Lok eine an sich wenig farbenfrohe Umgebung auflockern kann. Aber
 zugegeben, das Grün der Bäume fehlt natürlich in der Winterzeit auch gewaltig. Die 260 281 kommt sehr wahr-
scheinlich von einem Rangiereinsatz aus Oberbarmen oder Langerfeld und wird voraussichtlich das heimatliche Bw
 Steinbeck ansteuern. Hinter der Dessauer Brücke das Sparkassenhochhaus am Islandufer, das am 6.8.1973 einge-
weiht wurde. Es ist in einer besonderen Bauweise errichtet, indem die einzelnen Geschossebenen an einem Kern-
bau “aufgehangen” wurden. Ein guter Kontrast dazu ist das alte BME-Gebäude rechts, das “nur” robust gemauert
 wurde. Das Gleis ganz rechts ist das Zieh- und Abstellgleis im Bahnhofsbereich, das in Urzeiten als Zufahrt zur
 ehemaligen Ausbesserungswerkstätte der Bergisch-Märkischen Gesellschaft an der Kluse diente (Foto 1982). Das
BME-Gebäude diente übrigens zu Anfang als provisorisches Empfangsgebäude und danach als Koksschuppen.
Foto Zeno Pillmann

(c) Hans-Dieter Andreas   www.bahnen-wuppertal.de

Dampfbetrieb “live” kurz vor den Bahnwendezeiten im Tal, denn es dauert nicht mehr lange, dann regieren hier die
 Elektroloks und dazu die Dieselfahrzeuge auf den Nebenbahnen. 78 468 fährt mit einem typischen Wendezug nach
 Remscheid oder Gevelsberg aus, während 38 3598 mit einem Eilzug nach Hagen unterwegs ist. Im Januar 1963 war
ein unentwegter Bahnfan auf Fototour im Bahnhof von Elberfeld, damals nur inoffiziell der Hauptbahnhof im Tal.
Foto Hans-Dieter Andreas

(c) Hans-Jürgen Krämer   www.bahnen-wuppertal.de

Das Postgebäude zur Südstadt hin hat seine eigentliche Funktion der Paketverteilung bereits wieder verloren. Als
 der Trakt im September 1975 eröffnet wurde, hatte man große Pläne und war mit einem Gleisanschluss optimal an-
gebunden. Als sich die 150 150 dort eine verdiente Ruhepause gönnte (1978) war die alte Post-Welt somit noch in
 Ordnung. Heute wenden hier die 628er der Remscheider Linie. Die 110 317 zieht einen Nahverkehrszug durchs Tal.
Foto Hans-Jürgen Krämer

(c) Wilfried Sieberg  www.bahnen-wuppertal.de (c) H.-D.Andreas   www.bahnen-wuppertal.de

Nahverkehr in Wuppertal Anfang der 1960er Jahre! Sowohl die V 36 als auch die Bi-Steuerwagen waren damals an der Tagesord-
nung. Die Strecke durch das Tal eignete sich mit den kurzen Bahnhofsabständen und den vielen Stationen sehr gut für einen Nah-
verkehr im Taktbetrieb, der bereits kurz nach dem Krieg eingerichtet wurde. Östlicher Endpunkt vieler Züge war später die Station
 Gevelsberg Nord, die auch in der Ellokzeit von etlichen Zügen als Wendebahnhof genutzt wurde (heute fährt dort die S-Bahn S 8).
Foto links Wilfried Sieberg   Foto rechts Hans-Dieter Andreas

3. Elberfeld in der Bundesbahnzeit
Das Vorkriegsensemble der gesamten Bahnhofsanlagen wurde nach der notwendigen Reparatur zunächst im Wesentlichen beibehalten. Dazu gehörte auch der große Komplex der Bahnsteighallen, der erst im Zuge der Elektrifizierung der Talstrecke (Eröffnung 31.5.1964) abgerissen und durch die allerorts üblichen, bahnsteigbezogenen Einzeldächer ersetzt wurde. Ein weiteres Projekt war ein Jahrzehnt später die Errichtung des großen Postgebäudes am Kleeblatt mit Gleisanschluss, was den südwestlichen Abschluss des Bahnhofareals ab da entscheidend prägte. Die Strecke durch das Tal mit dem Bahnhof Elberfeld wurde in den 1950er Jahren bald an das F-Zugnetz der DB angeschlossen, wo dann nach den Dampflokeinsätzen (u.a. mit den legendären 05ern vom Bw Hamm) die Triebwagen VT 06 und VT 08 und die beliebte V 200 mit den blauen Aüm-Wagen auftauchten. Mehrmals am Tag gab es zwischen Köln und Hannover mit Halt in Elberfeld schnellste Verbindungen für die Geschäftsleute. Ein F-Zug mit längerem Lauf war der “Gambrinus” zwischen Hamburg über Köln nach München, der sich mit dem Gegenzug am Frühnachmittag zweitweise an der Sonnborner Wupperbrücke traf. Im Jahre 1969 gab es zwischen Köln und Hannover den ersten sog. IC-Vorlaufbetrieb, u.a. mit Triebzügen der Reihen 601/602. Ab 1971 wurde Elberfeld dann sofort Systemhalt im neuen Intercity-Netz der Bundesbahn, zunächst nur mit 1.Klasse-Zügen. Anno 1998 präsentierten sich die ersten ICE-Verbindungen nach Berlin, quasi so als “Enkelgeneration des Fliegenden Kölners”.
              

(c) Hans-Jürgen Krämer   www.bahnen-wuppertal.de

Ein Blick in die Schluchten von Elberfeld, dazu noch in den Wintermonaten, da sind die Lichtverhältnisse alles an-
dere als ideal. Aber nicht zu übersehen ist, dass die 50 2222 die Garnitur des alten Rheingolexpresszuges durchs
 Tal zieht. Mit diesem Zug setzte die Deutsche Reichsbahn 1928 Maßstäbe für das luxuriöse Reisen auf deutschen
 Strecken. Etliche Waggons überlebten den Zweiten Weltkrieg und wurden danach im normalen Zugdienst einge-
setzt. In den 1970er Jahren begann dann die von Kölner Eisenbahnfreunden initiierte umfangreiche Aufarbeitung
der diversen alten Waggons in elfenbein-violettfarbigem Kleid (Aufnahme einer Sonderfahrt vom Februar 1976).
Foto Hans-Jürgen Krämer

(c) Wilfried Harder   www.bahnen-wuppertal.de

Aus dem Bahnhof heraus, sind wir auf der Straße Döppersberg ein wenig bergan gewandert und stehen auf der
 Dessauer Brücke bei der Ostausfahrt aus dem Bahnhof Elberfeld. Wir machen die Augen zu und fahren mit der Zeit-
maschine ins Jahr 1964 zurück. Die Strecken von Köln und Düsseldorf nach Hagen sind nun elektrifiziert, auch die
 Bahnsteige erstrahlen in neuem Glanze. Die alte Zeit hingegen wird verkörpert durch den DR-Vorkriegstriebwagen,
der bei der DB die Bezeichnung VT 36.5 trägt und bis Mai 1966 vom Bw Wuppertal-Steinbeck aus im Einsatz war.
Foto Wilfried Harder

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Ein IC muss einem Dampfzug weichen! Man würde es kaum glauben, wenn das Bild nicht der Beweis wäre. Während
 sich die 101 008 mit ihrem Zug mit dem Gleis 3 “begnügen” muss, steht auf angestammtem Terrain die 01 0519 und
 muss quasi erst einmal Luft für die weitere Fahrt holen. Aber besser einem IC hinterherfahren, als sich von diesem
 jagen zu lassen ..... Die Loks der Reihe 01.5 sind Umbauten der DDR-Reichsbahn aus der normalen 01 und waren in
der Dampflokzeit die Stars im Osten. Da sie teilweise bis zu den westdetuschen Grenzbahnhöfen fuhren, wurden sie
 auch auf den Gleisen der Bundesbahn von etlichen Fotofreunden gerne abgelichtet (Szene vom Sommer 2001).
Foto Wolfgang Bügel

(c) Sammlung VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Eine alte Ansicht zwischen 1900 und 1905 zeigt dieses historische Foto. Gut ersichtlich ist die Lage des Bahnhofs-
platzes, der sich in früheren Zeiten vom Döppersberg her als schräge Fläche präsentierte. Die unteren Fensterrei-
hen am Gebäude wurden im Vergleich zur Vorlage bald darauf etwas verändert. Links der Straßenbahn-Triebwagen
 Nr. 70 der Bergischen Kleinbahnen. Die Strecke endet derzeit hier und hat keine Verbindung zum übrigen Netz. Die
 Südstadt ist mit damals typischen Stadthäusern schon bebaut. Droschken dominieren derzeit noch den automobilen
 Verkehr. Nach der Aufnahme wurden am Eingangsbereich Umbauten vorgenommen, die aber stilistisch unschön sind.
Foto Sammlung VOBA

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Im Bahnhofsbereich gab es ehedem Richtung Barmen ein sehr langes Ziehgleis, das wohl auch die übliche Zufahrt
 zur ehemaligen Ausbesserungswerkstätte aus den Urzeiten der BME umfasste. Oft waren dort Bauzugwagen und
 andere Fahrzeuge abgestellt, später vermehrt am Wochenende auch Elloks. So wie hier die 150 159, die am 5.8.
 1979 aufgenommen wurde. Daneben fährt der D 333 mit der 110 378 mit einem D-Zug Richtung Hagen. Während
 über der 110 das BME-Gebäude aus dem 19. Jahrhundert hervorlugt, grüßt im Hintergrund der Turm der Stadt-
sparkasse. Das Gebäude wurde - als eines der wenigen Hochhäuser im Wuppertal - am 6. August 1973 eröffnet.
Foto VOBA

(c) Sammlung J.Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Zeitenwende im Wuppertal. Im Zuge der Elektrifizierung wurden auch die beiden alten Bahnhofshallen abgerissen.
Sie waren nach den Kriegsereignissen nur notdürftig restauriert worden. Der Bahnhof bekam nun die üblichen mo-
dernen Bahnhofsdächer pro Bahnsteig. Gleichzeitig wurden auch im Rahmen der Umstellung der Stellwerkstechnik
 (in diesem Fall gab es ein neues Stellwerk Ef im Bahnhofsbereich von Steinbeck) andere Bahnbauten abgerissen.
 Links hinter der Uhr kann man das alte westlich gelegene Reiterstellwerk im Anschnitt erkennen. Die Umbauten
 fanden wie fast überall unter laufendem Betrieb statt mit vielen Beeinträchtigungen des Verkehrs und “permanent”
 sich verändernden Gegebenheiten im Umfeld. Auf Gleis 4 steht 1963 ein Personenzug mit einer 38.10er Richtung
 Oberbarmen. Daneben können wir eine Köf der Leistungsklasse II mit einen Bauzug ausmachen (als Abräumzug).
Foto BD Wuppertal/Säuberlich Sammlung Joachim Bügel

(c) Zeno Pillmann   www.bahnen-wuppertal.de

Alltagsbetrieb auf dem Elberfelder Bahnhof Mitte der 1980er Jahre. Denn eine E 10 vor einem Nahverkehrszug, das
war zu jenen Zeiten wirklich nichts Besonderes. Der Stern als moderne Schnellzuglok zur Unterstützung des Trak-
tionswandels bei der Bundesbahn war bei einer Höchstgeschwindigkeit von nur 150 Km/h längst im Sinkflug, viele
 Loks wurden trotzdem auf etlichen Relationen noch gebraucht. Dazu gab es aus Umlaufgründen die unterschied-
schiedlichsten Bespannungen, und auch der Regionalverkehr forderte schnellere Fahrten. Einen schönen Kontrast
zur Neuzeit bildet der Kilometerstein, denn der bezieht sich auf die über einhundert Jahre alte BME-Kilometrierung
von Aachen über Düsseldorf ins Tal (weiter durchs Sauerland nach Kassel). Der Gebäudetrakt der (ex-)Bundes-
bahndirektion Wuppertal links wirkt infolge der speziellen Lichteinwirkung zur Aufnahmezeit ziemlich strukturiert.
Foto Zeno Pillmann

4. Der aktuelle Betrieb und Ausblick
Im Zuge der neuen ICE-Verbindungen wurden die Bahnsteigdächer zum Teil wesentlich verlängert, was für den Bahnfan leider eine “fotounfreundliche” Tatsache ist. Dies waren die letzten größeren baulichen Veränderungen im Bahnhofsbereich. Einige Jahre zuvor zur Eröffnung der S-Bahnlinie 8 (Mai 1988 zwischen Hagen und Mönchengladbach) sind die Bahnsteige entsprechend angepasst worden. Im Bahnhof Elberfeld halten heute alle Personenzüge, wobei die meisten Züge nur einen Zwischenstop einlegen. Eine eigentliche Anfangs- bzw. Endstation wie in anderen “Haupt”Bahnhöfen war Elberfeld aufgrund der beengten Lage und dazu etwa in der Mitte der Tallinie liegend ohnehin kaum. Derzeit ist die Station aber Wendebahnhof für drei Nahverkehrslinien, zum einen für die RB 47 nach Remscheid/Solingen, für die seit Dezember 2003 in Betrieb stehende S 9 nach Essen und seit 2007 für die Regionalbahn 48 nach Köln/Bonn. Alle 20 Minuten herrscht hierbei auf den nur fünf Gleisen drangvolle Enge, wobei der Triebwagen 628 der Remscheider Linie auf das Stichgleis Richtung Postgebäude vorzieht und dort bis zur Rückfahrt einige Minuten wartet. Die 420 von der Essener Linie werden oft in Unterbarmen abgestellt. Zu den Nahverkehrslinien gibt es derzeit drei RE-Linien (Rheine - Aachen, Hamm - Krefeld sowie Dortmund - Venlo). Im Fernverkehr fahren stündlich zwei IC/ICE-Paare (Köln - Berlin sowie Norddeutschland - Basel) durch das Wuppertal, einzelne Züge aber nur bis/ab Köln. Das Bahnhofsgebäude ist seit längerer Zeit bereits zu einem Service-Center umgebaut. Große Pläne gibt es für einen städtischen Umbau des gesamten Bereiches Döppersberg, der bald beginnen wird. Die Deutsche Bahn AG soll dazu auch einen mal endlich notwendigen Renovierungsbeitrag für ihre Ecken leisten.
    

(c) Hans-Dieter Andreas   www.bahnen-wuppertal.de

Der Mast hinter der Lok weist auf die Arbeiten an der Elektrifzierung hin, die sich aber bis zur Eröffnung des Betrie-
bes noch gut ein Jahr hinziehen werden. Erst muss einmal die Halle abgetragen werden. Eine Sanierung der im Krieg
 teilzerstörten Überdachung war der Bahn wohl zu teuer, vor allem wenn man an die Probleme beim Bau der Ober-
leitung denkt und die notwendigen Folgekosten im Auge behält. Für das alte Bahnhofsgebäude, das in großen Tei-
len bereits seit 1850 ein dominanter Punkt der Elberfelder Innenstadt ist, wäre eine historische Hallenkonstruktion
 heute natürlich ein toller Blickfang. Zeitlich vor der sichtbaren Halle hat es allerdings auf dem Elberfelder Bahnhof
 schon einandersartiges Ensemble mit niedrigeren Hallendächern gegeben. Ein Zug Richtung Hagen im März 1963.
Foto Hans-Dieter Andreas

Das “Steppenpferd” der Reichsbahn-Reihe 24 ist im Wuppertal nie planmäßig gefahren. Selbst in der Wuppertaler
 Direktion war angeblich nur die 24 055 nach dem Krieg für einige Jahre ganz im Osten im Bw Scherfede als Schad-
lok abgestellt. Die Loks waren oft m norddeutschen Flachland zu finden, einige fuhren allerdings auch im Schwarz-
wald. Die letzte Maschine bei der DB war bis 1966 die 24 067 beim Bw Rheydt. Die abgebildete Nr. 009 wurde vom
 “Eisenbahn-Kurier” in einer spektakulären Aktion 1972 von der DDR-Reichsbahn gekauft und war in den folgenden
 Jahren ein Star bei den zahlreichen Extrafahrten in der gesamten Bundesrepublik. Liebevoll gepflegt, ist sie heute
noch für Sonderleistungen im Einsatz. Hier ein Bild vom Oktober 2007 anlässlich des Müngstener Brückenfestes.
Foto Alfred Metzenroth

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Eine Lok der Reihe 103 vor einem Intercity, das war für viele Jahre nichts Besonderes im Elberfelder Bahnhof. Denn
mit Errichtung des IC-Systems anno 1971 (zunächst nur mit 1. Klasse-Ausstattung und alle zwei Stunden im Takt)
war die Schwebebahnstadt als so genannter “Systemhalt” an das Netz angebunden, und zwar erstmals durch die
Linie 2 Hannover - München. An verschiedenen Knotenbahnhöfen konnte am gleichen Bahnsteig bequem in einen
 anderen IC umgestiegen werden. Für die heutige Reisegeneration ist dies selbstverständlich - sofern alles pünkt-
lich fährt -, aber damals war es doch eine kleine Revolution im sonst üblichen Eisenbahnverkehr auf europäischen
 Schienennetzen. Rechts sehen wir die alte Elberfelder Stadthalle und die lange Jahre zu findenden Gebäudebrachen
 am Johannisberg. Hochinteressant ist der Blick entlang des Zuges unter den verschiedenen Brücken her. Nach der
 letzten Unterführung folgt in einer Linkskurve der Bahnhof Steinbeck. Der “Berg” zwischen den Stationen musste
 anno 1847/48 erst durchbrochen werden, um die Linie der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahngesellschaft mit jener
 der Bergische-Märkischen Eisenbahngesellschaft zu verbinden (Eröffnung Güterverkehr am 28. Dezember 1848).
Foto Wolfgang Bügel

(c) Zeno Pillmann   www.bahnen-wuppertal.de

Wir stehen hier am Ostkopf vom Elberfelder Bahnhof. Auf Gleis 1 fährt ein Nahverkehrszug mit der 110 427 ein. Im
 Schlepp eine Lok der Reihe 218 in den Farben der City-Bahn, wahrscheinlich auf Überführung von Hagen nach Köln.
Im Hintergrund sehen wir die Brücke der Dessauer Straße. Noch gibt es nicht die langen Bahnsteigdächer (1984).
Foto Zeno Pillmann

(c) Sammlung VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Das ist eine ziemlich alte Aufnahme aus dem Schaffen des Fotomeisters vom Jahre 1925. Die preußische S 10 mit
 Vierzylindertriebwerk besitzt noch die alte Länderbahnbezeichnung Münster 1004 (die Stadtbezeichnung weist auf
 die Direktionzugehörigkeit der Maschine hin). Bei der Reichsbahn erhielt sie nach dem endgültigen Umzeichnungsplan von 1925 die Nummer 17 020 und muss bald umbeschriftet werden. Die Dampflok verbindet typische Elemente, wie
sie den preußischen Schnellzugmaschinen in ihrem Erscheinungsbild eigen waren. Die verschiedenen Exemplare der
Reihen S 10, S 10.1 und S 10.2 bildeten den Abschluss der von der KPEV entworfenen Schnellzugmaschinen. Das
 abgebildete Dampfross wurde 1912 bei Vulcan in Stettin gebaut. Das Lokpersonal ist verwundert ob eines fotogra-
fierenden Eisenbahnfreundes. Man beachte die Profilierung und Zierelemente auf der Stirnseite der Bahnhofshalle.
Foto Carl Bellingrodt Sammlung VOBA

(c) Zeno Pillmann   www.bahnen-wuppertal.de

Im Bereich zwischen Dessauer Brücke und der Dorpmüllerstraße (Wolkenburg) lag ehedem im kleinen Einschnitt eine
 Brückenmeisterei mit Abstellgleisen. Hier war zu Anfang die Lokstation Döppersberg, später ein Teil der BME-Aus-
besserungswerkstätte, korrespondierend zum Werksareal gegenüber am Kluser Wupperbogen. Im Bild sehen wir ei-
nen Bauzug mit einem großen DB-Kran, was eine tolle Szene für den Nachbau auf der Modellbahn wäre (1978).
Foto Zeno Pillmann

(c) Sammlung VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Einmal und nie wieder, so könnte man bei diesem Motiv sagen. Denn der Besuch des futuristischen Kruckenberg-
schen Zeppelins war ein einmaliges Ereignis im Tal. Auf einer Vorstellungsfahrt kam er auf seiner Reise von Berlin
 nach Düsseldorf am 26.6.1931 durchs Tal. Eher gemächlich, denn mit seinem Propellerantrieb samt Luftturbulenzen
 war er bei hoher Geschwingkeit eher eine Gefahr für die Personen an der Bahnstrecke. Der Triebwagen war nicht
 tauglich für den Alltagsbetrieb, aber ein wichtiger Vorbereiter für den Bau der Diesel-Schnelltriebwagen (SVT), mit
 denen die Reichsbahn ab Mitte der 1930er Jahre ein Netz von schnellen Fernverbindungen aufbaute. Für die lokale
Bahnwelt ist das Gefährt somit nur eine Episode in der Vielfalt des Lokverkehrs im Tal. Eigentlich interessanter für
Bahnhistoriker ist der Schuppen im Hintergrund. Denn das Areal umfasst die alte Ausbesserungswerkstätte an der
 Kluse, die die Bergisch-Märkische Eisenbahngesellschaft bereits kurz nach Bau der Strecke Elberfeld - Dortmund
 hier einrichtete. Es gab noch eine Ergänzung schräg gegenüber als Ersatz der Lokstation vor der Dessauer Brücke.
Foto Sammlung VOBA

(c) Sammlung H.-P.Berg   www.bahnen-wuppertal.de

Mal ohne Zug und eigentlich mehr ein Stadtfoto von Elberfeld, aber gerade für die Eisenbahnhistoriker besonders
 interessant. Unser Blick schweift Richtung Barmen und links zur Hardt, einem Höhenzug mitten in der Stadt auf der
 alten Grenze der ehemaligen beiden Schwesterstädte. Vor uns ist das “Kluser Tälchen”, ein kleiner Taleinschnitt,
der zwischen Dessauer Brücke und Wolkenburg gegenüber dem Kluser Wupperbogen liegt. In der Mitte links von der
 Signalbrücke auf der Talstrecke sehen wir das Gerüst der Schwebebahn, hier ganz eng an den Gleisen dran. Über
 dem Eckhaus verdeckt befindet sich nordwärts der Trasse die ehemalige Betriebswerkstätte Elberfeld aus den An-
fangszeiten der Bergisch-Märkischen-Linie (wohl relativ bald nach 1847(?)), wo zum Zeitpunkt der Aufnahme noch
 Wagen abgestellt wurden. Die Werkstätte fand bald gegenüber im besagten “Tälchen” auf dem Areal der Lokstation
 eine Erweiterung, deren Fläche noch lange Zeit bei der Bundesbahn als Brückenmeisterei benutzt wurde. Hier sehen
wir einige beladene Güterwaggons, die rechtwinklig zu den Streckengleisen stehen und daher nur mittels kleiner
 Drehscheibe dorthin gelangt sein können. In welchem Umfang die Hallen alle zum Werk gehörten, konnten wir noch
 nicht recherchieren. Beeindruckend ist die enge Bebauung der Stadt vor dem Krieg mit unterschiedlichsten Wohn-
haustypen und Fabrikgebäuden, so ein Kennzeichen einer mehr planlos gewachsenen, aber betriebsamen Stadt.
 Die vielen Schornsteine im Tal waren bis in die 1960er Jahre hinein stadtprägend. Das Bild stammt von 1935.
Foto Sammlung Hans-Peter Berg

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Bei sommerlichen Schattenlicht - der Bahnhof liegt für die Fotofans nicht gerade hobbyfreundlich - fährt gerade ein
IC mit der 103 240-8 aus dem Hbf. Richtung Köln aus. Die Loks der Reihe 103 haben sicherlich zum Image des IC-
Verkehrs erheblich beigetragen. Elberfeld war immer ein IC-Systemhalt. Gut sind auf dem Foto die Komplexe der ex-
Bundesbahndirektion und des alten Bahnhofsgebäudes auszumachen (15.9.2002). Über den Gebäuden lugt der
 “heilige Berg” der Hardt auf der Grenze zwischen Elberfeld und Barmen hervor. Auf dem Höhenzug sind eine be-
kannte kirchliche Hochschule sowie eine Missionsgesellschaft angesiedelt. Vom Berg hat man schöne Blicke ins Tal.
Foto Wolfgang Bügel

(c) Sammlung J.Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen, das las man vor Jahren in einigen Eisenbahnbüchern
und meinte den meist trostlosen Abgang ungezählter Dampfrösser in die Schrottpresse. Es gab bei der DB richtige
 Ausmusterungs”wellen”, stark abhängig vom konjunkturellen Verlauf der Wirtschaft und den damit nachgefragten
 Beförderungsleistungen. Zum 29. Mai 1964 kam dieser große Einschnitt ins Wuppertal, als auf die Talstrecke der
 elektrische Betrieb aufgenommen wurde. Zwar wurden im Nahverkehr noch ein paar Jahre Dampfloks eingesetzt und
im Güterbetrieb noch bis Anfang der 1970er Jahre, aber die große Dampflokzeit war an sich schlagartig vorbei (mit
direkter Schließung des Bw Wt-Langerfeld). Bei der DB war es bei der Traktionsumstellung größerer Abschnitte die
Regel, dies gebührend zu feiern. Damals waren die blauen Rheingoldwagen ganz neu und ebenso die windschnit-
tige E 10 mit “Bügelfalte”, von denen einige umlackiert wurden und 160 km/h fahren durften - damals ein flottes
 Tempo. Am Eröffnungstag gab es in der Direktion Feierlichkeiten und es kam der besagte Zug girlandengeschmückt
 durchs Tal. Er was an der Kluse zu bewundern, wo er auf dem Zufahrtgleis zur ex-BME-Werkstätte abgestellt war.
Foto Carl Bellingrodt Sammlung Joachim Bügel

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Seit wir uns mit der Eisenbahn beschäftigen, gibt es an der Kluse eine Art Langsamfahrstelle. Natürlich hat es der
 s-förmige Bogen in sich, aber mehr liegt es vielleicht doch an der Bahnhofsbegrenzung, denn ostwärts müssen die
 Loks erst einmal auf Trab kommen bzw. halten die Personenzüge bekanntlich alle im Elberfelder Bahnhof. Die von
 Mitte der 1980er Jahre stammende Reihe 120 steht technik-geschichtlich gesehen zwischen den Elloks 103 und 101
 und wurde in nur fünfzig Exemplaren gebaut. Bei einzelnen Kursen war sie im Tal anzutreffen. Hier kommt die 120
156 mit dem IC 928 daher und kann dann Richtung Unterbarmen Fahrt aufnehmen (Foto vom 31. August 2008).
Foto VOBA

(c) Hans-Peter Berg   www.bahnen-wuppertal.de

Ein ganz tolles Stimmungsfoto, das während der Winterzeit 1954/55 aufgenommen wurde. Für den Fotografen war
es sicherlich nicht leicht, hier eine optimale Belichtung zu bewirken. Am Gleis 3 sehen wir - unverkennbar in der Sil-
houette - eine alte P 8 mit Kastentender und den kleinen Windleitblechen. Die Lok ist soeben mit ihrem Zug aus
 Lennep eingelaufen und wird bald Richtung Vohwinkel weiterfahren. Aus der Schattenbildung kann man schließen,
 dass die Aufnahme am Nachmittag gemacht wurde. Zeitgenössische Reklametafeln (in der Mitte vom Schlüsselwerk
 “BKS”), viele andere Details sowie wieder die Reisenden in epochetypischer Bekleidung machen die Atmosphäre aus.
Foto Hans-Peter Berg

(c) Peter Thiel   www.bahnen-wuppertal.de

Alt und neu vereint - hier im Bahnhof von Wuppertal-Elberfeld. Der Steuerwagen VS 145 macht einen recht prope-
ren Eindruck und täuscht darüber hinweg, dass man noch aus der Vorkriegszeit stammt. Die Bahnsteigdächer sind
 hingegen recht neu und wurden erst mit dem Abriss der alten Bahnhofshallen im Zuge der Elektrifizierung (Eröffnung
Mai 1964) erstellt. Während die Dächer noch ein langes (stilles) Leben vor sich haben, gehen die Waggons bald
zum alten Eisen, mit dem VT 36.5 ist es im Mai 1966 bei der Bundesbahn vorbei. Die Aufnahme stammt von 1965.
Foto Peter Thiel

(c) Wilfried Sieberg   www.bahnen-wuppertal.de

Nach Ende der Dampflokzeit etwa 1965 (mit Loks der Reihe 78.0, zuweilen auch BR 65) fuhren auf der Remscheider
 Strecke für fast drei Jahrzehnte Dieselmaschinen vom Typ V 100/212. Auf die vielen Jahre gesehen eine recht eintö-
nige Angelegenheit des Wendezugverkehrs mit meist drei sog. Silberlingen. Etliche Züge wurde bis Essen durchge-
bunden, zeitweise war dazu Bottop der nördliche Wendepunkt. So ist ein Zug wie der abgebildete mit der 212 275
nichts Besonderes, eben oft erlebter Bahnalltag im Elberfelder Bahnhof. Man steht auf dem Fußgängersteg (xxxx).
Der Hintergrund wird geprägt vom ex-Direktionsgebäude, dem Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium und der Stadthalle.
Foto Wilfried Sieberg

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Es gab früher Zeiten, wo die Bahn an verschiedenen Lokomotiven direkt mit neuen Farbkonzepten experimentierte,
 während das heute in der Regel mit der Neuplanung endgültig festgelegt wird. Dabei ging es zum einen meist um
 grundlegende Outfits (bspw. für die S-Bahnen oder ICs), zum anderen aber auch um die bessere Erkennbarkeit von
 Loks und Zügen. Die E 41, klassische Regional-Ellok im Konzept der Neubaumaschinen der DB nach dem Krieg, wurde
 davon auch nicht verschont. So gab es unter anderen den sog. “Karlsruher-Zug”, er fuhr zunächst in der badischen
 Region -, der mit der 141 248 bespannt war. Die Lok in blau/elfenbein war zwar auffällig, aber vom Design her ein
 bisschen daneben. Zeitweise wurde sie dann auch im Tal der Wupper eingesetzt und fotomäßig verfolgt (1983).
Foto VOBA

(c) Sammlung VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Mit der Zeitmaschine über ein halbes Jahrhundert zurück! Die Wuppertaler Bahnfans haben das Glück, dass Carl
 Bellingrodt Jahrzehnte in der Stadt wohnte und hier viele Motive aufnahm. Die fast neue V 200 002 und die neuen
 Mitteleinstiegswagen (geplant für die so genannten Leichtschnellzüge) bieten den normalen Reisenden des E 712
nun einen lange Zeit kaum gewohnten Fahrkomfort. Der Foto-Meister war im April 1954 wieder auf Fotopirsch.
Foto Carl Bellingrodt   Sammlung VOBA

(c) Slg. Frank Holberg      


 www.bahnen-wuppertal.de

Mit dem großen Öltender und dem bulligen Kessel wirkten die Loks der Reihe 01.10 sehr “kräftig”. Waren sie auch
 und sie bildeten auf den Hauptbahnen ein Rückgrat im dampfgeführten Schnellzugverkehr der Bundesbahn. Hier ein
 “Nachschuss” im Bahnhof Wt-Elberfeld in Richtung des ausgedehnten Gebäudetraktes der Direktion am Döppersberg.
 Sollte es ein Planzug sein, so müsste die Aufnahme vom Frühjahr 1964 stammen, denn der Bahnhof ist bereits elek-
trifiziert. Für die Wagenfreunde ist die Beschriftung des Vorkriegspackwaggons sicherlich ein Augenschmaus.
Foto Sammlung Frank Holberg

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Kleine Lok auf großer Fahrt - nämlich auf den Ferngleisen durch den Elberfelder Bahnhof. Zum Zeitpunkt der Auf-
nahme im Frühjahr 1966 waren die Köf-Loks der Leistungsgruppe III eine relativ neue Bauart beim BW Steinbeck.
 Über der Köf 11 113 sehen wir übrigens die alten Gepäckaufzüge, die damals noch das Bild des Bahnhofs prägten.
Foto VOBA

(c) Sammlung VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Anfang der 1950er Jahre ist die Bahnhofstraße am Bahnhof Elberfeld im Wuppertal noch stark durch die Kriegsein-
wirkungen gekennzeichnet, während die junge Bundesbahn mit aufgefrischten Fahrzeugen in die Zukunft eilt. Es
handelt sich um sog. Vorkriegstriebwagen VT 137 nach “Einheitsgrundriss” der Reichsbahn vom Jahre 1935 (es gab
 ähnliche Fahrzeuge mit unterschiedlichen Motorleistungen und Innenräumen). Von der DB wurden sechs Fahrzeuge
 als VT 25.5 eingereiht. Vorne im Bild, das ist der VT 25 505. Offenbar wurde das Foto kurz nach Indienststellung
 (Umbau 1951) gemacht. Vor der Kulisse der - wenig zerstörten - Stadthalle fährt ein Straßenbahnzug zur Südstadt.
Foto Carl Bellingrodt Sammlung VOBA

(c) Bernhard Terjung   www.bahnen-wuppertal.de

Als die S-Bahnen noch “ihre” Farben hatten .... Denn das orange-kieselgraue Outfit war einstmals als Erkennungs-
zeichen der Schnellbahnen an Rhein, Ruhr und Wupper auserkoren worden. Natürlich gab es viele stilreine Zuggarni-
turen, aber bald kamen erste Werbesujets dazu bis zu einer “Ganzwerbung” des Zuges und heute ist ohnehin eine
 andere Fargebung gefragt. Obwohl nach Aufnahme des S-Bahnbetriebes im Mai 1988 also andauernd derartige Züge
 durchs Tal rollten und bestimmt öfters fotografiert wurden, bietet eine solche saubere Garnitur wie oben (1988)
 vielleicht doch nicht so eine Alltäglichkeit ab wie vermutet - und aus heutiger Sicht historisch ist die ganze Sache
 schon. Über dem Zug grüßt uns die historische Stadthalle von Elberfeld, ein wirkliches Juwel der Stadtarchitektur.
Foto Bernhard Terjung

(c) Sammlung VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Die Züge der Sambalinie fuhren vom Elberfelder Bahnhof in den letzten Jahren in der Regel vom letzten Gleis ab.
 Zwischen Bahnsteig und der immens hohen Stützmauer zur Südstadt wirkten die Solo-Triebwagen meist ziemlich
 verloren. Die Lichtverhältnisse in diesem “Loch” waren alles andere als optimal (Foto von Mitte der 1980er Jahre).
Foto Wolfgang Scheufele Sammlung VOBA

(c) Slg. Joachim Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Eine faszinierende Szene vom Bahnhof Wuppertal-Elberfeld, aufgenommen im Jahre 1953. Am Bahnsteig steht bei
bereits freier Fahrt (Signalstellung Hp 1) die 41 293 vom Bw Siegen, die den D 82 aus Düsseldorf bis ins Siegerland
 bringen wird. Damals hatten viele Dampfloks noch “große Ohren” (Wagner-Windleitbleche) und von einem DB-Keks
 sprach auch noch Keiner. Am Bahnsteigende links steht das eher kleine Reiterstellwerk, das die Firma POLA vor Jah-
ren als 1:87-Modell auf den Markt brachte. Dahinter erkennen wir die Dessauer Brücke und den Kluser Bogen.
Foto Robin Fell Sammlung Joachim Bügel

(c) Zeno Pillmann   www.bahnen-wuppertal.de

Soll der Bahnhof ganz aufs Bild oder der Triebzug? Bei manchen Szenen muss der Fotograf “jonglieren”, um eine
 proportional ausgewogene Aufnahme zu generieren. Wir sehen hier den ersten ICE der neue Reihe 401, der später
als ICE-V (Versuchszug) bezeichnet wurde. Ab Mitte der 1980er Jahre wurde er eingehend getestet, kam auf ver-
schiedenen Linien zum Einsatz und absolvierte auch Präsentationsbesuche. Hier ein Bild aus Wt-Elberfeld (Hbf) in
 Fahrtrichtung Köln. Von der Bahnsteigseite sieht das historische Empfangsgebäude nicht besonders attraktiv aus.
Ja, hätte man jetzt noch die beiden Bahnhofshallen (bis 1963), so würden etliche Dinge vorteilhaft kaschiert ....
Foto Zeno Pillmann

Gleisplanskizze Bahnhof Wuppertal-Elberfeld
(Zustand ca. 1970, Modellbahnepoche 3/4)
Wir danken für die Erlaubnis zur Veröffentlichung und empfehlen die WebSite mit vielen Plänen: www.gleisplan.net
 

(c) Hans-Peter Berg   www.bahnen-wuppertal.de

Man kann sagen: Alltag live in den 1950er Jahren, denn nichts
 anderes zeigt das Motiv. Die Damen komen von der Elberfelder
 City und können unter der Trasse hindurch zur Wolkenburg ge-
langen (damals Dorpmüllerstraße, benannt nach dem heute
 nicht unumstrittenen Reichsbahnpräsidenten aus Wuppertal).
 Derweil passiert ein Zug mit einer 23er das Terrain (sofort er-
kennbar am Knick des Führerhauses). Der Zug führt nach dem
 Packwaggon drei damals ganz moderne Mitteleinstiegswagen,
die auch in den “Leichtschnellzügen” (LS) zum Einsatz kamen.
Die Aufnahme rechts ist übrigens genau diagonal angefertigt.
Foto Hans-Peter Berg

(c) Sammlung J.Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Am Kluser Bogen kann der Eilzug nun etwas aufdrehen, denn
er fährt in Unterbarmen durch. Zuglok ist 03 1076 aus Hagen-
Eckesey. Durch die Silberlinge-Wagen (erst ab 1960 vermehrt
 gebaut) sowie “keine Masten in Sicht” ist der Zeitpunkt Anfang
 der 1960er Jahre gut eingrenzbar. Die wahren 03.10-Fans wer-
den bei einem solchen Motiv sicherlich jubeln, aber die Auto-
fans vielleicht vergleichsweise noch mehr. Denn der Messer-
schmidt-Kabinenroller war derweil im “normalen” Kleinwagen-
Zeitalter der 1950er/1960er Jahre bereits ein uriges Gefährt.
Miniautos? Fiat 500, Isetta, Goggomobil, Lloyd Alexander ....
Foto Sammlung Joachim Bügel

(c) John M. Cramp/30937 Photo Group     www.bahnen-wuppertal.de

Das Eisenbahnerherz jubelt angesichts solcher Bahnzeiten im Wuppertal. Wir stehen auf der Dessauer Brücke am Bahnhof Wt-
Elberfeld und schauen auf eine tolle Zugeinheit aus Triebwagen VT 36.5 und Steuerwagen VS 145 vom Bw Steinbeck (30. April
 1962). Es handelt sich wahrscheinlich um eine Eilzugleistung von Mönchengladbach nach Hagen (hier ab 10.46 Uhr). Man hört
 den Zug jetzt förmlich “heulend-brummend” an uns vorbeiziehen. Übrigens: Seit kurzer Zeit gibt es ein exzellentes 1:87-Modell
 von Hobbytrain/Lemke (VT 36 508, fuhr bis 1966 vom Bw Steinbeck aus!) und das Reiterstellwerk führte Pola mal im Programm.
Auf, alter VT, brummend Richtung Hagen. Ach, was träumen wir Eisenbahnfreunde nur so von den seligen alten Bahnzeiten ....
Foto John M. Cramp/30937 Photo Group

(c) Elmar Dubber   www.bahnen-wuppertal.de

Die Loks der Reihe 151 wurden ab 1973 in Dienst gestellt. Sie entwickelten sich bald zum Rückgrat im schweren Frachtenverkehr
 bei der Deutschen Bundesbahn und konnten so manche der älteren Genossinnen ablösen. In etlichen Kursen konnte man sie auch
 in Doppeltraktion antreffen. Urspünglich gab es natürlich ein attraktives grünes Farbkleid (Foto Wt-Elberfeld im August 2002).
Foto Elmar Dubber

(c) John M. Cramp/30937 Photo Group    wwww.bahnen-wuppertal.de

Wir stehen am 30. April 1962 auf der alten Fußgängerbrücke am Bahnhof Wt-Elberfeld. Die ersten Umbauten der Station im Zuge
 der bevorstehenden Elektrifizierung sind bereits angelaufen, aber noch gibt es die beiden Bahnsteighallen und die Reiterstellwerke
 im westlichen und östlichen Ausfahrbereich. Auf Gleis 1 erwischen wir die 78 385, allerdings nicht wie sonst üblich im Wendezug-
einsatz (auf den Nahverkehrsgleisen 3 und 4), sondern als normaler Personenzug mit Lok “rückwärts”. Speziell für die Modell-
bahner wird die Wagengarnitur interessant sein, nicht mit dem Umbaudreiachser BD3yg, sondern mit speziellem Gepäckwaggon.
Die preußischen T 18 wurden vom Bw Wt-Vohwinkel aus eingesetzt (bis Mai 1967). Auch in der Region waren sie in vielen Bw.
Foto John M. Cramp/30937 Photo Group

(c) Elmar Dubber     




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Der “Rote Brummer”, früher meist Schrecken der Fotofans und mancher Fahrgäste. Heute eine liebgewonnene Erinnerung an die
 sehnsüchtige Eisenbahn der sog. Wirtschaftswunderzeit. Zum Glück sind einige Gefährte erhalten geblieben und werden von den
 Fachleuten liebevoll gehandhabt. Hier ein Bild vom September 2005, wo eine VT 98-Einheit (798er Abarten) im Hbf Wuppertal ei-
nen kurzen Halt einlegt. Die Bahnwelt im neuen Jahrtausend ist in dieser Perspektive kaum auszumachen.
Foto Elmar Dubber

(c) Slg. Joachim Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Ein tolles Bild aus dem Bahnhof Wt-Elberfeld. Wir stehen bei der Nordosteinfahrt, wo uns die 01 108 (Bw Köln Bbf) und 38 3731
 (Bw Düsseldorf Hbf) an der Dessauer Brücke fotogerecht bei einer “Parallelfahrt” begegnen. Man schreibt das Jahr 1956, wo das
 Dreilicht-Spitzensignal bei der DB noch nicht vollständig eingeführt ist. Rechts im Anschnitt eine weitere allgegenwärtige P 8.
Foto Sammlung Joachim Bügel

(c) Slg. Joachim Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Eine tolle Aufnahme vom planmäßigen “normalen” Dampfbetrieb im Wuppertal. Man notiert den 11. September 1960, als die 01
 209 vom Bw Paderborn mit ihrem schweren Eilzug den Bahnhof Elberfeld angefahren hat. Weiter geht es dann Richtung Düssel-
dorf oder Köln. Im Zugverband ein Post- und ein Gepäckwaggon. Rechts im Anschnitt erkennen wir noch die alte Bahnhofshalle.
Foto Will A. Reed Sammlung Joachim Bügel

Infoecke: Bahnhof Elberfeld (Hbf)/Wuppertal-Elberfeld/Wuppertal Hbf. im Überblick

1. Bau und Lage: Der Bahnhof liegt an der Hauptstrecke von Düsseldorf/Köln nach Hagen. Der Standort bei Km 115,37 bezieht sich auf die alte durchgehende BME-Kilometrierung von Aachen nach Kassel. Km 38,2 an den Nahverkehrsgleisen dokumentiert die separate S-Bahntrasse von Neuss nach Schwelm. Eingerichtet wurde der Halt als Endpunkt von der Bergisch-Märkischen Eisenbahngesellschaft mit Eröffnung des ersten Teilabschnitts Elberfeld - Schwelm der späteren Gesamtlinie nach Dortmund zum 9.10.1847. Zunächst bestand zum weniger als einen Kilometer westlich gelegegen Bahnhofs Steinbeck der Düsseldorfer-Elberfelder Eisenbahngesellschaft keine Verbindung. Dieser konnte erst nach Durchstich eines Abhangs zum 28.12.1848 in Betrieb genommen werden. Anno 1850 wurde das repräsentative Empfangsgebäude am Döppersberg eingeweiht, das für einige Jahre auch die Verwaltung der Königlichen Eisenbahndirektion beinhaltete. In den nächsten Jahren wurde der Bahnhof in beengter Lage ausgebaut, eine große Stützmauer zur Südstadt errichtet. 1858 gab es eine mit “Eisen-Kunstguss” ausgestattete Halle am Hausbahnsteig, später eine zweite über die übrigen Gleise. Bis 1875 wurde westlich ein neuer Gebäudetrakt der Direktion erstellt, (unpassende) Vor- und Anbauten am Empfangsgebäude gab es nach 1900. Im Zuge der größeren Umbauten für das 3. und 4. Talgleis (1911-1913) wurden die Hallen neu gebaut. Einen eigentlichen Güterbahnhof hat die Station bis auf ein Stumpfgleis an der Direktion nicht besessen, dieser wurde in Steinbeck gebaut (intern als Elberfeld Gbf. bezeichnet). Auch ein Betriebswerk befand sich in Steinbeck, wo wesentlich mehr Platz zur Verfügung stand. Wohl zum Bau der BME-Linie wurde gegenüber vom Kluser Wupperbogen eine Lokstation errichtet, die später den Status einer BME-Ausbesserungswerkstätte erhielt (zusammen mit einem Areal östlich oberhalb der Wupper). Offiziell aufgelöst wurde die Werkstätte anno 1904, wobei das neuerer Areal aber viele Jahre weiterhin als Abstellfläche gebraucht wurde. Das alte Areal an der Dessauer Brücke wurde bei der DB als Brückenmeisterei genutzt. Im Zweiten Weltkrieg teilweise Zerstörung des Bahnhofskomplexes, die Hallendächer wurden dann nur notdürftig geflickt, das Bahnhofsgebäude am Dach vereinfacht restauriert. Abbau der Hallen im Zuge der Elektrifizierung zum 29.5.1964, gleichzeitig erfolgte Umstellung der Stellwerktechnik mit Neubau des Fahrdienstleiterstellwerks Ef in Steinbeck.

2. Betriebliches: Der Bahnhof Elberfeld war von Anfang an die zentrale Personenstation im Wuppertal. Aber zunächst ga es ja noch die beiden Schwesterstädte, so dass alle Züge auf jeden Fall in Elberfeld (später HB) und Barmen (später HB) hielten. In den ersten Jahrzehnten gab es ohnehin nicht so viele Unterwegshalte auf den Strecken und die meisten Züge hielten auf allen Stationen. Mit Einrichtung des “richtigen” Fernverkehrs sah die Sache dann anderes aus, das war aber eigentlich erst ab den 1920er Jahren. Nach Vorläufen mit dampfgeführten Fernzügen wurde Elberfeld dann 1937 mit dem “Fliegenden Kölner” (Köln - Berlin) ins Top-Angebot der Reichsbahn aufgenommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Entwicklung insofern feste Konturen an, dass Elberfeld der einzige Halt für die neuen F-Züge wurde (Oberbarmen blieb weiterhin wichtiger D-Zughalt). Anno 1971 gab es den Status als Systemhalt im neuen IC-Verkehr, ab 1998 dann die ersten ICE-Verbindungen nach Berlin. Ein vertakter Nahverkehr im Tal wurde bereits ab 1950 aufgebaut, der 1988 in die Eröffnung der S-Bahnlinie 8 (Mönchengladbach - Hagen) aufging. Heute wird der Bahnhof stündlich von zwei IC/ICE-Linien angefahren, von drei RE-Kursen sowie vier RB- bzw. S-Bahnlinien. Der Güterverkehr wurde bis auf ein kurzes Eilgutgleis im Bahnhof Steinbeck abgewickelt, der Postanschluss ist längst wieder aufgegeben.

3. Bezeichnungen: Der erste Fahrplan nach Bau der BME-Linie weist den Bahnhof einfach als “Elberfeld” aus, auch spätere Fahrpläne zeigen diese Benennung. Wohl offiziell heißt der Bahnhof nach Bau der kurzen Verbindung zur DEE-Linie ab Ende 1848 Elberfeld-Döppersberg in Abgrenzung zu Elberfeld-Steinbeck. Steinbeck selber wird aber in den Listen und Fahrplänen immer ohne Elberfeld-Zusatz genannt. Zum 1.2.1910 wird der (offizielle) Hauptbahnhof-Status eingeführt, damals allgemein als “HB” abgekürzt, später dann in der heutigen Schreibweise als “Elberfeld Hbf”. Die beiden Worte Elberfeld und Hauptbahnhof wurden dann außen am Eingangsportal angeschrieben. Bei der Reichsbahn erfolgte am 1.9.1930 eine Umzeichung auf Wuppertal-Elberfeld. Ab 1992 gibt es auch offiziell einen Hauptbahnhof.
Die Angaben und Daten stammen aus verschiedenen Veröffentlichungen
 

Bf. Wt-Elberfeld als Teil der BME-Strecke durch das Tal

Bf. Langerfeld
Bf. Elberfeld
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Bf. Oberbarmen
Bf. Steinbeck

> Fahrtrichtung Ost-West  >

Bf. Zool. Garten
Bf. Barmen
Bf. Sonnborn
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Bf. Unterbarmen
Bf. Vohwinkel


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