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Ausbesserungswerk Schwerte (Ruhr) Bahnwerke der BD Wuppertal -Teil 12-
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Die Seite entstand in Zusammenarbeit mit dem Schwerte-Experten Klaus Tillmann. Wir danken vielmals.
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Ein neues Eisenbahn-Ausbeserungswerk im Westen Pläne zum Bau einer neuen Hauptwerkstätte im Bereich der KED Elberfeld datieren bereits vom Jahr 1913. Hintergrund war hier zum einen der nach der Jahrhundertwende stark gestiegene Betrieb bei den Eisenbahnen und zum anderen ein - mittlerweile erkannter - größerer Druck zur Rationalisierung der Einrichtungen. Kleinere Werke, wie sie meist historisch gewachsen vorhanden waren, schienen das nur bedingt leisten zu können. Nach verschiedenen Überlegungen hinsichtlich günstiger Standorte (genügend großes Areal mit Ausbaumöglichkeiten, Streckenanbindungen, Integration in die regionalen Gegebenheiten u.ä.) konnte man ein Gelände im östlichen Bereich von Schwerte erwerben. Streckenmäßig lag die Fläche an der sog. oberen Ruhrtalbahn Richtung Arnsberg - Kassel . Die Planung, der Erwerb der Grundstücke und der Bau diverser Gebäude zog sich dann doch über etliche Jahre hin, zumal hier der Erste Weltkrieg mit seinen Folgen einen ungünstigen Rahmen bildete. Der 1. Oktober 1922 gilt als offizieller Termin der Inbetriebnahme des Aw Schwerte, wobei die Ausbesserung der Lokomotiven bereits seit August 1922 durchgeführt wurde. Die Bedeutung des Werkes wird dadurch unterstrichen, dass bereits bis Dezember 1924 etwa 500 Loks restauriert wurden und im August des nächsten Jahres war bereits das 1000ste Exemplar zu verzeichnen. Parallel zur Werkseröffnung wurde übrigens der Haltepunkt “Schwerte Ost” an der Ruhrtalbahn eingerichtet. Dieser war von der Aufgabe einmal eine Art Übergabestation für die Lokomotiven und natürlich ein Personenhalt für viele Mitarbeiter des Bahnwerkes. Einen zusätzlicher Arbeitsanfall konnte man dann von der (kleinen) Hauptwerkstätte in Arnsberg einheimsen, die als Folge davon im Jahre 1926 geschlossen wurde. Hauptaufgabe vom Aw Schwerte war zu jener Zeit auf jeden Fall die Dampflokinstandsetzung der vielen preußischen Eisen-Rösser.
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Alles gestellt - oder besser bestellt -, aber es ist für viele Eisenbahnfans sozusagen das zentrale “eingebrannte Zeugnis” der Erin- nerung ans Aw Schwerte vom Herbst 1967. Und das besonders für diejenigen, die den normalen Aw-Werksbetrieb gar nicht mehr miterleben konnten. Es war ein wahnsinniges Ereignis, damals Ende Oktober 1967. Anlässlich der Aufgabe der Dampflokunterhaltung wurden dort auf Veranlassung von eisenbahnbegeisterten Werksangehörigen einige Schrottloks hin gekarrt und dann in Positur auf- gestellt. Im warmen Licht der Herbstsonne wirkten die Maschinen noch schrottiger. Einige Loks bekamen Bausatz-Nummernschilder verpasst und die bayerische R 3/3 links fing mittels “Bärenscheiße” gar noch an zu qualmen! Diese Lok war die letzte ihrer Reihe, die in 90 Exemplaren (von der Reichsbahn) ab 1921 nachbeschafft wurde. Sie kurvte zum Schluss beim Bw Weiden in der Oberpfalz. Die T 3 rechts (89 7531) war allerdings eine Werklok und fuhr im Areal kurz zuvor noch etwas herum. Im Hintergrund steht 62 003. Die war ebenfalls die letzte der bei der DB eingesetzten Einheitsbaureihe 62, von der ab 1928 lediglich 15 Exempalre beschafft wurden. Davon fuhren einige in unserer Region. Die 003 wurde zuletzt bei der Lokführerschule Troisdorf gebraucht. Tolles Hobby! Foto VOBA
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Zwei schöne Bilder vom Alltagsbetrieb im Aw Schwerte, Mitte der 1960er Jahre entstanden. Die 50 1474 hat schon einen großen Teil der Restauration hinter sich und nun geht es ans Einachsen der Maschine. An schweren Kränen hängt das Ross und die auf- bereiteten Räder sind genau in Position gebracht, so dass der Rahmen heruntergelassen werden kann. Die Aufnahme lässt gut erkennen, welch eine geringe Höhe die Spurkränze tatsächlich haben - seit Jahrzehnten ein leidiges Thema bei den Modell-Loks! Fotos (2) Sammlung Klaus Tillmann
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Blütezeit und Nachkriegsentwicklung Im April 1934 konnten etwa 2.000 Mitarbeiter im Ausbesserungswerk beschäftigt werden. Rekorde gab es - wie bei den Eisenbahnen allerorten - speziell zu den Kriegszeiten zu verzeichnen, denn im November 1942 wurde mit der 03 1049 die 20.000ste im Werk reparierte Lok angegeben und während des Jahres 1944 gab es mit ca. 4.000 beschäftigten Personen den Höchststand bei der Gefolgschaft (so die damalige in Firmen durchaus übliche, wertungsneutrale Bezeichnung). Während es zu Beginn des Krieges im Deutschen Reich nur vereinzelte Luftangriffe gab, gehörten die großflächigen Bahnanlagen - das waren vor allem die zentralen Verschiebebahnhöfe - wie auch die Betriebs- und Ausbesserungswerke der Reichsbahn im Bombenkrieg bald zu den bevorzugte Zielen der alliierten Fliegerverbände. Das Aw Schwerte bildete da leider keine Ausnahme. Im April 1945 letztlich wurde das Werk durch amerikanische Truppen besetzt, aber organisatorisch und strukturell quasi “weitergeführt”. Die unmittelbare Nachkriegszeit stand verständlicherweise im Fokus der Aufarbeitung des enormen Schadbestandes an den vielen Dampflokomotiven, wobei dies hinsichtlich der Zerstörungsart und des notwendigen Reparaturumfanges ganz unterschiedlich war. Aus diesem großen Arbeitspensum resultiert auch die Tatsache, dass die Verantwortlichen bereits im Oktober 1949 die Lokomotivreparatur Nr. 30.000 vermelden konnten.
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Das waren noch Zeiten, als es in Schwerte nur so von Aufgaben wimmelte. Wir machen einen Besuch in der Kessel- schmiede, wo sozusagen das Herz einer jeden Dampflok neu entsteht oder chirugisch ausgebessert wird. Das Bild ist zudem ein gutes Beispiel für die seinerzeitige Arbeitsweise. Das Werk in Schwerte war damals bei der offiziellen In- betriebnahme 1922 nach neuesten Erkenntnissen der Arbeitsplanung und -Durchführung erstellt worden und sollte speziell die Arbeitsabläufe in Verbindung von Mensch und Technik “im Fluss” effizienter gestalten. Das Foto wurde bestimmt für Dokumentationszwecke gemacht. Realitätsnäher wäre der Einbezug von Mitarbeitern schon gewesen. Foto Sammlung Klaus Tillmann
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Eine Rätselfrage, die aber wirklich nur Eingeweihte beantworten können: Was ist das wohl mal für ein Dampfross gewesen? Etliche Besucher von damals werden es wissen, denn die 01 080 war in diesem Zustand “soeben noch als Lok” nicht zu übersehen. Rechts die regionale Loklegende, eine Maschine der BR 03.10. Böse Zungen behaup- ten, Dampflokfreunde würden sich ohnehin nur für Schrott begeistern. Können Sie so eine Unterstellung wirklich verstehen? Freunde fuhren am 17.4.1967 mittags nach der Schule mit der günstigen “Tagesrückfahrkarte” ins Aw. Foto VOBA
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Diesmal machen wir am 17.4.1968 einen Besuch in Schwerte. Neben der - sicherlich positiven - Ausbesserung der Lokomotiven ging es vielen Fahrzeugen auch an den Kragen. Die Altbau-Triebwagen beispielsweise wurden ausge- schlachtet und dann abgefackelt. Von Umweltverschmutzung sprach in jenen Zeiten kaum einer. Das Münsterland und Ostwestfalen waren bis Ende der 1960er Jahre eine Hochburg dieser Dieseltriebwagen (VT 25, 33, 45, 60), wo es damit auch Eilzugläufe gab. Übrigens: Die Aufnahmedaten bei einigen Bildern sprechen vom 17. April, einmal für 1967 und darüber hinaus von 1968. Es ist kein Druckfehler, die Besuche waren wirklich am identischen Tagesdatum! Foto VOBA
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Am 17.4.1967 war neben der V 45 006 die letzte dampfbetriebene Werklok 3 noch im Einsatz. Der endete wenige Wochen später, am 30. Juni des Jahres. Hier sehen wir sie auf der Schiebebühne I, die hinter der Anheizhalle lag. Die Lok war - wenn man so will - keine “echte” Preußin, denn sie wurde im Jahre 1898 an die Braunschweigischen Landesbahnen abgeliefert und dort als Nr.13 eingesetzt. Nach Eingliederung der Bahn in die Reichsbahn bekam die Lok die Nummer 89 7531 verpasst. Anno 1947 kam sie als Werklok (6)003 nach Schwerte. Nach der offiziellen Aus- musterung am 21.6.1968 (Notiz am Rande: sie war sogar im neuen Computerschema als 089 003-8 erfasst!) ge- langte sie über mehrere Umwege zum Süddeutschen Eisenbahnmuseum in Heilbronn. Dort ist sie heute noch vor- handen. Nähere Infos zur Geschichte der ex-Werklok auf der Vereins-Site: www.eisenbahnmuseum-heilbronn.de . Foto VOBA
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Wenn man es nicht besser wüsste, die Gegend am Tor beim Aw Schwerte strahlt ein so richtiges Kurgarten-Feeling aus oder nicht? In gewisser Weise stimmt das auch, wenn man das ganze Areal mal mehr als Rehaklinik für Eisen- rösser einstufen würde. Fragt sich dann allerdings, wer oder was die berüchtigten “Kurschatten” sein würden. Viel- leicht die Eisenbahnfans, die Alles und Jeden “verfolgen”? Es gab Zeiten, da wurden die Anlagen der Eisenbahnen sehr gut gepflegt - nicht selten von gärtnerisch begabten Mitarbeiten - und vermittelten eine durchaus einladende Atmosphäre. Die Aufnahme aus alten Bundesbahnzeiten der 1950er Jahre stammt vom Tor 1 am Hasencleverweg. Foto Sammlung Klaus Tillmann
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Auch dem Normalbürger sind solche Anblicke aus wilden Filmen oder eigener Anschauung bekannt. Wir sind in der Gießerei, wo bestimmte Formteile aus flüssigem Eisen hergestellt werden. Die Aufnahme stammt aus den 1960er Jahren, wobei die Ausleuchtung der Szene für den Fotografen bestimmt eine nicht kleine Herausforderung war. Foto Sammlung Klaus Tillmann
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Nach der Lokausbesserung wurde bald ein Standbein mit der Betreuung von Schwerlastwaggons geschaffen. Diese robusten Gefährte gingen aber eher selten zu Bruch und es gab auch nur eine beschränkte Anzahl davon. Auf Dauer war dies also kein zukunftsfähiges Geschäft für die Schwerter. Oben sind wir zugegen bei einem Abtransport eines Brückenträgers, der wahrscheinlich nur noch soeben mit der Bahn befördert werden konnte und sicherlich eine sog. Lademaß-Überschreitung bewirkte. Interessant ist auf jeden Fall der Spezialwaggon, etwas für unsere Modellbauer. Unten, das ist der Schwerlastwagen Sst 999 0 800-2, auch betreut von unserem Werk. Hier sollte aber ein Hinweis auf die Begrifflichkeit im linken Beschriftungsfeld nicht fehlen, denn es wird von der “Unterhaltungsdienststelle” AW Schwerte gesprochen. Spötter könnten sich vielleicht an der mehrdeutigen Bedeutung dieses Begriffs ergötzen .... Fotos (2) Sammlung Klaus Tillmann
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Bis zum bitteren Ende Der zunehmende Strukturwandel ab Mitte der 1950er Jahre mit den stärker werdenden abnehmenden Dampflokbeständen machte sich bald mit einem entsprechend verminderten Ausbesserungsaufwand bemerkbar. So dauerte es bis zum September 1961, als die 40.000ste Lokreparatur in den Büchern vermerkt werden konnte. Erste Schließungspläne für das Aw Schwerte datieren vom Mai 1967 und relativ schnell kam es dann zur letzten Ausbesserung einer Dampflok am 19. Oktober 1967 (das war die 50 1735 als Nr. 43.869). In den folgenden Jahren wurden mit einem sehr stark reduziertem Personalbestand noch weiterhin spezielle Lokomotiv- und Wagenteile aufgearbeitet. Anno 1978 konnte von der Bundesbahn ein sehr großer Teil der Grundstücksfläche für anderweitige Investitionen verkauft werden. Endgültige Schließungspläne von 1981 zogen sich bis zum traurigen Ende am 30. März 1983 hin. Verschiedene bahnbezogene Nutzungsüberlegungen gab es weiterhin, darunter die Idee eines Straßenbahnmuseums, aus denen aber nichts wurde.
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Wir sind in der großen Lokrichthalle beim sog. Wanderschiff II, wo die Rösser wohl weniger “gerichtet” als “aufgebaut” werden. Der Kessel einer G 8.2 wird demnächst auf das Fahrwerk gesetzt. Die Aufnahme muss Anfang der 1920er Jahre entstanden sein, denn die Unterlagen ähnlicher Aufnahmen weisen noch auf die alten Länderbahn-Nummern hin, während der Loktyp erst nach 1919 ge- baut wurde und im endgültigen Umzeichnungsplan der Reichsbahn ab 1925 die Reihenbezeichnung 56.20 bekam. Puristen, schaut lieber weg, denn auf dem Boden herrscht das reine Chaos. Aber wahrscheinlich nur für uns Unwissende, auch wenn man Lokfan ist. Foto Sammlung Klaus Tillmann
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Faszination Schrott und Hobbydasein Die Durchsicht der zugängigen Unterlagen hat ergeben, dass in den Zeiten der Plan-Ausbesserung offenbar nur verhälnismäßig wenige Bahnfreunde das Aw Schwerte besucht haben. Bei den älteren Bildern handelt es sich meistens um offizielle Fotos zur Dokumentation der Anlagen und Abläufe. Geändert hat sich das Interesse primär erst im Herbst 1967, als es bezogen auf den “eigentlichen Sinn des Tuns” - also Status als Ausbesserungswerk - allerdings schon zu spät war. Anlass war damals das legendäre “Schrottloktreffen”, das auf Betreiben eisenbahnbegeisteter Werksanghöriger und von Bahnfreunden unter wesentlicher Initiative des damaligen Verantwortlichen Manfred van Kampen veranstaltet wurde. Die eigentliche Überlegung war die Zusammenführung von ausgemusterten Dampfloks unterschiedlichster Baureihen mit der Vorstellung, diese dann irgendwie museal erhalten zu können. Das Treffen war natürlich nicht allgemein-öffentlich, aber unter den eingeweihten echten Fans war der Haupttermin am 12.10.1967 bald bekannt. Manfred van Kampen stellte dazu eine Liste der “zur Besichtigung westlich der Anheizhalle stehenden Lokomotiven” zusammen, und das sollten immerhin fünfzehn Rösser sein. Mittels der damals üblichen blauen, ekelig stinkenden Matrizen wurden so Rundschreiben verteilt. Ach wie schnell ginge das heute per Email, aber die betreffenden Loks fehlen leider - und auch die Anlagen sucht man vergeblich. Folgende Maschinen wurden laut Auflistung so vermerkt: 01 177 (zuletzt Bw Nürnberg), 03 197 (Bw Bremen), 03 1013 (Bw Hagen-Eck), 17 218 (Bw Troisdorf), 38 3479 (Bw Wanne), 41 297 (Bw Wedau), 55 4142 (Bw Wedau), 62 003 (Bw Krefeld), 64 001 (Bw Ulm), 78 126 (Bw Vohwinkel), 86 491 (Bw Vohwinkel), 89 801 (Bw Weiden), 89 7077 (AW Schwerte), 89 7531 (AW Schwerte) und 94 816 (Bw Vohwinkel). Hobbybezogen waren die Exoten 17 218, 62 003 und 89 801 logischerweise von besonderem Wert und keinesfalls Schrott, die eine angeführte T 3 war bekanntlich noch soeben einsatzfähig. Man konnte die Maschinen am bezeichneten Tag gut fotografieren - klar, wenn Bahnfreunde dies organisieren - und das Wetter spielte auch mit. Einige Eingefleischte vom VOBA-Kreis hatten dazu Bausatz-Lokschilder mitgebracht, das waren schwarz lackierte Hartfaserplatten in Lokschilderform unterschiedlicher Länge sowie verschiedene silbern gestrichene Einzelziffern aus Pappe, die man variabel anheften konnte. Dazu gab es angezündete Putzwolle als “Bärenscheiße” - und der Schrott fing tatsächlich an zu qualmen. Ein wirkliches Eisenbahn-Spektakel, aber vielleicht doch ganz gut, dass die holde Sache nicht allzu öffentlich wurde Denn über allen Dingen schwebte doch ein heftiger Geist der “Begeisterung fürs Morbide” - eine Träumerei von Verrückten mit einer unklaren Grenze zum Trauma, das einige Dampflokfans bis heute wohl nicht verlassen hat. Die präsentierten Loks standen dann noch etliche Wochen und zum Teil Monate im Areal herum und wurden schon einmal auf den Gleisen verschoben. Aus einem erhofften Museum resp. der Erhaltung des Gesamtbestandes ist bekanntlich nichts geworden, letztlich musste der Schneidbrenner herhalten. Von einigen der ausgestellten Lokomotivtypen gibt es allerdings auch heute noch einsatzfähige Exemplare bei diversen Vereinen, die von den Mitgliedern liebevoll unterhalten werden. Gerade eine Bundesbahn-03.10 ist aber leider nicht darunter, das ist vielleicht speziell bei den Bahnfreunden aus dem bergisch-märkischen Raum das eigentliche Trauma!?
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Eine tolle Aufnahme aus alten Reichsbahnzeiten aus dem Aw Schwerte. Als Aufnahmedatum wird das Jahr 1927 angegeben. Die relativ neue Maschine ist eine preußische G 8.2, die von 1919 bis 1927 (da schon längst unter Regie der Reichsbahn) in etwa 850 Exemplaren an die DRG sowie in etwa 150 Stück an andere Bahnen abgeliefert wurde. Bei der DB aber schon früh ausgemustert. Foto Johannes Glöckner Sammlung Joachim Bügel
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Die 44 1051 ist zwar noch eine so genannte Planlok, sieht aber im Zustand auch nicht sehr viel besser aus als die abgestellten Schrottloks. Aber es fehlt auch noch die letzte Lackierung bei den ausgebesserten Rohrleitungen. Die Maschine war im Oktober 1967 mit die letzte der Rösser-Zunft, die im Aw Schwerte überholt wurde. Im Gegensatz zu ihren traurigen Kolleginnen im Werksareal fuhr sie aber noch computergerecht als 044 051 einige Jährchen beim Bw Gelsenkirchen-Bismarck herum. Im besagten Jahr konnte die Lok zudem ihr 25jähriges Dienstjubiläum feiern. Der Standort des Jumbos war die Freifläche vor der markanten Anheizhalle, wo auch eine Lackiererei angesiedelt war. Foto VOBA
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Die zehn Lokomotiven der Reihe V 45 waren bei der Bundesbahn Außenseiter. Im Jahre 1956 wurden diese an die damals selbstständigen Eisenbahnen des Saarlandes geliefert und sahen “französisch” aus. Im Zuge der Wieder- eingliederung des Saargebietes in die Bundesrepublik wurden die Maschinen von der DB ein Jahr später dann beim BW Saarbrücken Hbf mit übernommen. Eingesetzt wurden sie anschließend u.a. in diversen Ausbesserungswerken. Dazu gehörte die Nr. 006, die in Schwerte eine neue Heimat fand. In Begleitung eines Werksangehörigen durften ein paar junge Nachwuchsfans im April 1967 im Werk herumstöbern und den Hobel beim Rangierdienst ablichten. Foto VOBA
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Das ist quasi eine “Schrottlok in eigener Sache”, denn die Maschine war früher als Werklok (6)002 auch im Aw Schwerte eingesetzt. Als preußische T 3 wurde sie anno 1899 erbaut und als Elberfeld 1744 (neues Schema 1906: Elberfeld 6221) eingesetzt. Sie kam bereits im Jahre 1924 in die Ausbesserungswerkstätte Schwerte und hat somit nie eine Reichsbahnnummer getragen. Seit Jahrzehnten kursieren Gerüchte, dass die Maschine mal als 89 7077 ge- führt wurde. Hier besteht auch die Theorie, dass die Nummerierung aufgrund der Reihenbezeichnung der ehemals preußischen T 3-Loks einfach als 89.70-77 irgendwie aufgetaucht ist. Dies alles wird sich wohl nie endgültig klären lassen. Nach offizieller Ausmusterung am 6.3.1968 kam das kalte Ross zunächst auf einen Spielplatz nach Lever- kusen-Lützelkirchen. Weiter verlieren sich nun die Wege, angeblich soll die Rostlaube noch privat existent sein!? Foto VOBA
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Ein Blick in die sog. Lokrichthalle vom Aw Schwerte. Zu erkennen sind einige Einheitsloks der Reihe 50, und die ha- ben alle noch “große Ohren”, so nannten einige Eisenbahnfans die Wagner-Windleitbleche aus der Anfangszeit. Die links vorne befindliche 50 276 stammt aus dem ersten Lieferjahr der neuen Einheitsbaueihe aus dem Jahre 1939. Die Reihe 50 ist so ein Kapital für sich, denn wegen der im Vergleich zu anderen Typen weiten Verbreitung in den 1960/70er Jahren wurden sie lange Zeit abschätzig (un)beachtet. Ein Bw, wo nur 50er fuhren, das war nichts .... Foto Sammlung Klaus Tillmann
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Das waren Zeiten, als im Ausbesserungswerk Schwerte noch Dampflokomotiven restauriert wurden. Bis Oktober 1967 dauerte die Fan-Herrlichkeit an, danach wurde das legendäre, 1922 eröffnete Werk fahrzeugmäßig stillgelegt. Anschließend wurden aber für etliche Jahre noch verschiedene bahnbezogene Teilelemente ausgebessert und Um- bauten vorgenommen. In prächtigem Outfit der alten Bundesbahn-Dampfzeit präsentieren sich im November 1966 vor der Anheizhalle (mit Lackiererei) die 01 059 vom Bw Trier und die Baureihen-Uroma 50 001 aus Köln-Eifeltor. Foto Sammlung Joachim Bügel
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Die V 45 006 hat im April 1967 ihren Aw-Stall verlassen und ist zu Rangierarbeiten in den Bahnhof Schwerte Ost ausgerissen. Diese Station ist quasi ein Kind des Ausbesserungswerkes, denn in der Nähe des neuen Werkes gab es damals keine Haltestelle für die vielen Mitarbeiter. Während der “neidische” Rangierdiesel im normalen Alltag nur be- schränkte Ausflugtripps machen durfte, hatte die V 100 2326 vom Bw Hagen-Eckesey in ihrem Streckendienst einen weiterläufigen Erkundungs-Horizont. Der Personenzug kommt aus Bestwig und fährt zum Hagener Hauptbahnhof. Foto VOBA
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Ein schöns Nahbild vom alten Empfangsgebäude in Schwerte Ost mit vielen Details (wohl 1950er Jahre). Epoche- bewußte Modellbahner sollten die Schreibweise des Bahnhofsschildes beachten, denn früher war ein Punkt hinter der Bezeichnung üblich. Das Gebäude wurde am Hasenclever Weg am Hang zum Ausbesserungswerk hin platziert. Foto Sammlung Klaus Tillmann
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Die Station Schwerte Ost an der sog. Ruhrtalbahn war sozusagen der Heimatbahnhof für das Ausbesserungswerk und wurde erst vor dem Hintergrund der Werkstätigkeiten eingerichtet. Hier ein Bild mit einem Gleisbauzug vom Mai 1999, wo es zwar die von einem gewissen Kanzler versprochenen “blühenden Landschaften” im wahrsten Sinne des Wortes gibt, aber die Aw-Bahnherrlichkeit hinter der grünen Mauer ist natürlich längst Geschichte. Das im Gleisplan rechts bezeichnete Gleis nach Geisecke hat auch keine Bedeutung mehr - ganz im Vergleich zur Vorkriegszeit, denn dort lag ein ganz wichtiger Verschiebebahnhof westlich vom Ruhrgebiet (für den Verkehr mit Mitteldeutschland). Nach Kriegszerstörung mit veränderten Verkehrsrelationen wurde er von der Bundesbahn nicht weiter gebraucht. Übrigens, die Region Schwerte/Schwerte Ost/ Abz. Heide mit Bw und Aw wäre ein tolles Modell-Vorbild. Von der Lage her im Winkel gut darstellbar und fürs Aw gäbe es jede Menge an Schrottloks und Gerümpel zu platzieren! Foto Helmut Brinker
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Kehren wir zum Schluss nochmals zum Aw zurück zu “Plan-Ausbesserungszeiten”. Es gibt ein weiteres Bild von der Lok Nummer 3, als diese in Schwerte zeitweilig noch für Verschubaufgaben genutzt wurde (17. April 1967). In den Ausbesserungswerken gab es vielfach Maschinen, die im Plandienst nicht mehr gebraucht wurden oder es waren Restexemplare von an sich schon ausgemusterten Baureihen. Bei Bahnfreunden waren diese Loks sehr gesucht. Foto VOBA
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Literaturhinweis: Braun, Jürgen/Tillmann, Klaus: Das Eisenbahnausbesserungswerk Schwerte, Verlag Kenning, Nordhorn 2001 - mit tollen alten Bildern, Zeichnungen und Informationen - Das Buch ist derzeit leider vergriffen und nur antiquarisch auffindbar. Fragen Sie beim Verlag nach wegen einer Neuauflage.
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Sie verabschieden uns Bahnfreunde am 15.9.1958, wir verabschieden uns von den Verantwortlichen heute und wir alle vom legendären Ausbesserunsgwerk Schwerte. Und das alles vor dem Hintergrund der bestens aufgemöbelten 50 4001. Die Maschine war früher die normale 50 1412, die mit einem Franco-Crosti Versuchskessel ausgestat- tet und dann mit bald weiteren 30 umgebauten Schwestern als Baureihe 50.40 eingereiht wurde. Bei dieser Bauart befindet sich unter dem normalen Kessel ein zusätzlicher Vorwärmkessel, in welchen die Rauchgase umgeleitet wer den, die dann nicht durch den vorhandenen, sondern durch einen neuen, seitlich angeordneten Schornstein abge- leitet werden. Mit dem Verfahren sollte eine höhere Effizienz erzielt werden. Die Loks kamen u.a. zum Bw Hamm. Foto Sammlung Klaus Tillmann
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Als Rückblick gab es eine Ausstellung, bei der ein strukturiertes Architekturmodell im Maßstab 1:500 gezeigt wurde. Im Überblick gut zu sehen ist die Entwicklung der einzelnen Betriebsteile und sie sind auf den Bildern an sich gut auszumachen. Beispielsweise gilt dies für die “Anheizhalle” im Vordergrund hinter der Drehscheibe. Foto Klaus Tillmann
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