Bahnen- Wuppertal.de Strecken im Portrait

Hattinger Strecke  (Kohlenbahn)

Diese Strecke begann auf Wuppertaler Gebiet im Bahnhof Wichlinghausen und führte über Schee und Sprockhövel zur Station Hattingen. Aus Wuppertaler Sicht bestand die Linie eigentlich aus zwei Betriebsteilen, zum einen aus der genannten Verbindung vom Tal der Wupper zur Ruhrstadt und zum anderen aus der Relation Wichlinghausen - Silschede, die im Bahnhof Schee von der Hattinger Linie abzweigte. Wegen der Transporte zwischen den Zechenstädten und den bergischen Industrieorten wurde die Gesamtlinie oft als “Kohlenbahn” bezeichnet. Die 22,4 Kilometer messende Bahnstrecke von Wichlinghausen nach Hattingen wurde fünf Jahre nach Eröffnung der Rheinischen Strecke am 20. Mai 1884 freigegeben.  Auf Wuppertaler Stadtgebiet wurde die Hattinger Linie in nordöstlicher Richtung aus dem Bahnhof Wichlinghausen (hieß zuerst Ober-Barmen (Rh)) ausgefädelt und führte zunächst in einer großen Kehre parallel zu den Gleisen der Rheinischen Strecke gen Osten. Hinter den Dolinen Richtung Jesinghausen zweigte die Trasse dann ab und führte ansteigend in einem großen s-förmigen Verlauf zur Stadtgrenze, die über dem “Wasserscheide”-Tunnel Schee verläuft. Etwa bei der Ansiedlung Bracken gab es den Haltepunkt Nächstebreck (hieß zunächst auch Bracken), die einzige Station auf Wuppertaler Gebiet auf dieser Linie. Hinter dem Tunnel folgte dann der Abzweigbahnhof Schee. Weiter ging die Trasse zur Station Sprockhövel und dann in mehreren Windungen über Bredenscheid zur Endstation Hattingen. Dieser Bahnhof (heute mit S-Bahn) liegt an der südlichen Ruhrtalbahn von Hagen-Vorhalle über Witten-Bommern und Bochum-Dahlhausen nach Essen-Steele, auf der seit vielen Jahren Museumszüge verkehren. Die 8,9 Kilometer lange Zweigstrecke von Schee nach Silschede wurde am 1.11.1889 eröffnet. Folgend erst ein paar Impressionen von verschiedenen Stellen am Schienenstrang.
                                    

(c) Helmut Dahlhaus   www.bahnen-wuppertal.de

Landidylle in Wt-Nächstebreck
 Nach Aufgabe der Zugleistungen mit den Vorkriegswagen VT 36.5 zum Sommerfahrplan 1966 wurden diese Kurse für
 etwa ein Jahr wieder von einer Dampflok übernommen, sozusagen ein “Re-Strukturwandel-Intermezzo”. Zum Schluss
 sah man fast immer die 78 159, die als letzte Mohikanerin der Baureihe beim Bw Wt-Vohwinkel in die bahnbezogenen
 Geschichtsbücher eingehen sollte (ausgemustert im November 1967). Hier eine schöne Szene in Nächstebreck, die
die Bezeichnung Wuppertals als einer “Großstadt im Grünen” unzweifelhaft unterstreicht. Trotz vieler Bebauung in den
 Jahrzehnten danach ist die Gegend hier immer noch reichlich landschaftlich geprägt. Übrigens: Die westfälische Ort-
schaft Nächstebreck wurde wie auch Langerfeld erst 1922 ins rheinische Barmen eingemeindet (4078 am 29.4.1967).
Foto Helmut Dahlhaus

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Nordausfahrt Bf. Wuppertal-Wichlinghausen
 Schon in der Dampfzeit wurden auch auf der Hattinger Strecke die schweren ETA 150 eingesetzt. Diese Relation war
eine Alternative zur Langenberger Strecke, um von Oberbarmen über Hattingen nach Essen zu fahren. Wir sind hinter
 dem Güterbereich an der nordöstlichen Ausfahrt von Wichlinghausen. Rechts die Häuser liegen an der Straße “Beule”.
 Der ETA befindet sich auf dem Hattinger Gleis, links daneben die beiden rheinischen Streckengleise, die über Schwelm-
Loh nach Hagen führen. Neben dem 515 565 ist das Abdrücksignal vom Eselsrücken erkennbar (Foto im Mai 1969).
Foto VOBA

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Unfall im Bahnhof Schee?
Angesichts des Treibens und der spektakuären Beleuchtung könnte man meinen, ein Jumbo wäre mit einem schweren
 Kohlenzug im Bahnhof Schee liegen geblieben. Aufregung schon, aber alles im geplanten Rahmen, denn es handelt sich
 um Filmaufnahmen für das ZDF im Oktober 1976. Aufgrund der geringen Belegung der Hattinger Linie und der in ge-
wisser Weise heimeligen Lage des Bahnhofs von Schee - quasi weitab von der Neuzeit -, fand die Filmcrew hier fast
 ideale Bedingungen für ihre Produktion vor. Näheres vom nicht alltäglichen Trubel auf dem Bahnhof siehe unten.
Foto Wolfgang Bügel

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Bf. Hiddinghausen
Als man im Mai 1969 den Bf. Hiddinghausen besuchte, gab es in diesen Wochen verschiedene Schottertransporte zu
 leisten. Um diese Zeit wurde gerade in der Region die neue Autobahn A 43 gebaut. Hier sehen wir 050 978-5 beim
 Rangierdienst, damals wie alle Vohwinkler Maschinen mit einem Kabinentender ausgestattet, der aber kaum genutzt
 wurde. Hiddinghausen war seit 1963 Endpunkt der Stichbahn von Schee nach Silschede, nachdem der Gütertransport
 auf dem letzten Teilstück eingestellt wurde. Personenzüge gab es bereits seit 1951 auf der ganzen Trasse nicht mehr.
Foto VOBA

Eine Bahnlinie nach Hattingen
Die anschließenden Bilder folgen in etwa einer Reise aus dem Wuppertal zur Ruhr, abgesehen von ein paar Motiv- Verschiebungen wegen gleichartiger Fahrzeuge oder einem abgestimmten Mix von Farb- und Schwarz-Weiß-Bildern resp. von verschiedenen Bildformaten. Aufgrund des für Jahre dominierenden Personenbetriebes mit den ETA 150 sind diese Akkutriebbwagen auch zu einem nicht geringen Teil Mittelpunkt der Betrachtungen. Besonderer Wert wurde auf eine Präsentation des Abschnittes auf Wuppertaler Stadtgebiet gelegt, auch speziell mit der Verbindungslinie zwischen Oberbarmen und Wichlinghausen. Hochinteressant sind zudem einige Aufnahmen aus dem Führerstand der Fahrzeuge auf die Strecke hinaus, die Bahnenthusiasten noch rechtzeitig anfertigen konnten. Für die Einheimischen war die Linie nach dem Krieg mehr eine vergessene Trasse mit schnell abnehmendem Verkehr, und sehr viele Bürger werden von der Existenz dieser östlichen Verbindung zwischen Wupper und Ruhr wahrscheinlich gar nichts gewusst haben. Und doch - Ironie der Geschichte - ist sie heute in der Bevölkerung wieder ganz präsent (siehe ganz unten). Nach der Tour Richtung Hatttingen geht es dann wieder zurück nach Schee und weiter auf der dort beginnden Stichstrecke Richtung Silschede.
Um die von uns so bezeichnete Hattinger Strecke gerade im Hinblick auf die Stadtbezogenheit besser einordnen zu können, haben wir die auf dieser Seite vorgestellte Gesamtlinie von Wt-Oberbarmen nach Hattingen bildmäßig zusätzlich in die drei Teile “Verbindungsbahn”, “Kohlenbahn im Wuppertal” und “Kohlenbahn außerhalb des Wuppertals” eingeteilt.
 

Hattinger Strecke 1: Bilder von der Verbindungsbahn Wt-Oberbarmen - Wt-Wichlinghausen

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Bf. Wuppertal-Oberbarmen: “Vorsicht, der Zug aus Hattingen läuft ein”
Die Züge aus Hattingen fuhren von Wichlinghausen oft nicht weiter über die Rheinische Strecke nach Vohwinkel, son-
dern nahmen nach der Schleifenfahrt über die Verbindungskurve und Langerfeld ab Oberbarmen die BME-Linie durchs
Tal. Bis zum Sommerfahrplan 1966 gab es mittags einen Kurs mit den altertümlichen VT 36.5 vom Bw Steinbeck, der
nach der Schule oft begutachtet wurde. Im Bild ist ein solcher aus Hattingen gerade in Oberbarmen eingetroffen. Für
 zwei Fahrplanperioden übernahmen dann die letzten 78er vom Bw Vohwinkel diesen Lauf, ab Juni 1967 abgelöst von
den Akkutriebwagen ETA 150 (Foto im April 1966). Die VT 36.5 wurden im Sommer 1966 bei der DB ausgemustert.
Foto VOBA

(c) Klaus Hoffmann   www.bahnen-wuppertal.de

Ostausfahrt Bf. Wt-Oberbarmen
Vor der Wagenhalle der Schwebebahn in Oberbarmen begegnet uns 1984 eine Einheit aus 515 und 815. Die Strecke
 nach Hattingen ist zum damaligen Zeitpunkt für den Personenverkehr schon längst stillgelegt. Früher gab es ja Kurse,
 die von/nach Hattingen auch die Talstrecke im Wuppertal benutzten. In den letzten Jahrem fuhren die Züge über die
 Verbindungsbahn Wichlinghausen/Oberbarmen in erster Linie, wenn sie zum Aufladen ins Depot Steinbeck mussten.
Foto Klaus Hoffmann

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Wt-Langerfeld, Grundstraße
 In einem weiten Bogen führt die Hattinger Linie auf dem Verbindungsstück nach Wt-Oberbarmen oberhalb des Sport-
platzes an der Grundstraße entlang. Wie stark die Krümmung ist, zeigt sich an den links stehenden Waggonreihen im
 Langerfelder Abstellbahnhof, der ziemlich in Fluchtlinie der alten BME-Strecke liegt. Hinter den Wagen führt der eine
 Schenkel des Gleisdreieckes her, um weit links außerhalb des Bildes auf die Verbindungsbahn zu kommen. Hinter dem
 Zug erkennen wir das Stellwerk Lf (vergleiche zur Situation die Bilder auf der
Bahnhof Langerfeld-Seite), ganz rechts
 im Anschnitt lugt die zweiständige Wagenhalle am Personenbahnsteig soeben noch hervor. Die Vohwinkler 052 625 be-
spannt einen Übergabezug aus Wichlinghausen (vielleicht gar aus Hiddinghausen). Anno 1969 war dies noch möglich.
Foto Wolfgang Bügel

(c) Klaus Hoffmann   www.bahnen-wuppertal.de

Wt-Langerfeld, Brücke Dahler Straße
 Dies ist die Brücke auf der Oberbarmer Verbindungsbahn, wie sich sich auch heute noch zeigt, auch wenn keine Züge
 mehr die Stelle passieren. Im Zuge der Autobahnanbindung zur neuen A 1 in Langerfeld (damals AS Wuppertal Ost/
Schwelm) wurde die Dahler Straße Anfang der 1960er Jahre großzügig auf vier Fahrspuren ausgebaut. Der Steinbo-
gen-Überweg war dabei natürlich im Weg und wurde durch eine Betonbrücke ersetzt. Im Bild sehen wir im Mai 1985
ein 515/815er-Gespann auf Leerfahrt von Wichlinghausen über die Talstrecke zum Bahnbetriebswerk nach Steinbeck.
Foto Klaus Hoffmann

(c) Wolfgang R. Reimann   www.bahnen-wuppertal.de

Wt-Langerfeld, Brücke Dahler Straße
 Nun sind wir auf die andere Seite der Eisenbahnbrücke getigert und haben zudem unsere Zeitmaschine angeworfen.
Und heureka, ein tolles Bild aus alten Zeiten taucht auf! Wer kann sich noch an die alte Brücke über die Straße erin-
nern? Die 38 1714 scheint offensichtlich zu stehen, so dass sie vielleicht über das hier liegende Gleisdreieck in den
 Langerfelder Bahnhof zurückstoßen muss. Schließlich begannen dort früher viele P-Züge, die dann westwärts durch
die Talbahnhöfe rollten. Wie immer interessant sind die zeitgenössischen Details (Foto am 2. Oktober 1961). Und der
 städtische Nahverkehr? Man fuhr in den 1950/1960er Jahren auf einigen Routen im Osten per Obus, der mittels der
 Dahler Straße auf der Linie zwischen der Schellenbeck und Jesinghausen, Clausewitzstraße (später bis Dieselstraße.)
 unterwegs war! Wie auf beiden Aufnahmen zu sehen ist, war und ist die Brücke ein toller Hingucker für Werbesujets.
Foto Wolfgang R. Reimann

(c) Wolfgang R. Reimann   www.bahnen-wuppertal.de

Wt-Langerfeld, Brücke Dahler Straße
Der ETA ist soeben am Sportplatz Grundstraße vorbei gefahren und befindet sich auf der Brücke über die Dahler
 Straße. In wenigen Augenblicken wird er in den Wichlinghauser Tunnel einfahren. Die Gleise sind bis hierhin mit Fahr-
leitung überspannt, was mit potentiellen Wendemöglichkeiten in Langerfeld zu tun hat. Denn mittels der hinter dem
ETA links abzweigenden Verbindungskurve konnte man aus dieser Richtung direkt den Güterbahnhof Langerfeld er-
reichen. Zusammen mit der normalen Relation Oberbarmen/Langerfeld ergab sich somit ein Gleisdreieck. Zum Zeit-
punkt der Aufnahme anno 1976 war der eher mäßige Verkehr noch bescheidener, so dass ein Solo-Tw ausreichte.
Foto Wolfgang R. Reimann

(c) Klaus Hoffmann   www.bahnen-wuppertal.de

am Wichlinghauser Tunnel
 Mal ehrlich, welcher Bahnfan aus der Region war zu Betriebszeiten jemals an dieser Stelle, in diesem mehr sonnenlosen
 Loch? Es ist das östliche Tunnelportal vom Wichlinghauser Tunnel (290 m lang), der den hier befindlichen Bergrücken
in Ober-Rittershausen (so früher mal die Bezeichnung) durchstößt. Die bebaute Gegend darüber heißt Klingholzberg,
 bei der Bevölkerung mehr negativ besetzt und schon seit langer Zeit ein sozialer Brennpunkt im Osten der Stadt. Die
212 098 ist mit einem Sonderzug vom Bürgerverein Nächstebreck aus unterwegs (5/1985). Gut zu sehen ist das Ende
 der Oberleitung mit dem Abspannmast rechts. Dadurch konnten sogar Elloks über das Gleisdreieck wenden (an sich ja
 weniger notwendig) bzw. war es möglich, die Wagenabstellgleise zu umkurven. Ein tolles Detail ist der Kilometerstein.
Foto Klaus Hoffmann

(c) Harald Selke   www.bahnen-wuppertal.de

am Wichlinghauser Tunnel
 Unter einer Erhebung mit dem bezeichnenden Straßennamen “Auf der Höhe” liegt der Wichlinghauser Tunnel auf der
 Verbindungsbahn zwischen Oberbarmen/Langerfeld und Wichlinghausen. Nur durch diese Streckenführung mit großer
 Schleife und Tunnel war der Höhenunterschied zwischen der Talsohle und den Nordhängen zu überwinden. Der Ab-
schnitt wurde neben planmäßigen Hattinger Zügen und Güterfuhren relativ häufig von Sonderzügen befahren, nicht
 selten im Rahmen von “Rund um Wuppertal” unter Einbindung von Rheinischer und BME-Talstrecke. Zur Einweihung
des neuen Bahnhofsgebäudes in Oberbarmen anno 1983 gab es einen Kurs mit dem IC Rittershausen. Hier sehen wir
die 215 032-4 kurz vor der westlichen Einfahrt in die dunkle Röhre. Im Hintergrund liegt das Schulzentrum Ost.
Foto Harald Selke

(c) Bernd Kleinschmidt   www.bahnen-wuppertal.de

Umbau Brücke Schwarzbach
Ein ungewöhnliches Motiv aus einer Ecke in Oberbarmen, die früher als Ober-Rittershausen bezeichnet wurde. Im Be-
reich der Hügel-/Olgastraße ist das östliche Widerlager der Schwarzbachbrücke der Verbindungsbahn Oberbarmen -
 Wichlinghausen zu finden. Im Jahre 1981 wurde die alte Stahlbrücke von etwa 1910 gar noch erneuert, obgleich eine
 Weiterverwendung auf längere Sicht in den Sternen stand. In einer spektakulären Aktion wurden mittels einer eigens
 entwickelten Dreheinrichtung in drei Vorgängen jeweils die drei alten gegen die drei neuen Träger ausgetauscht. Man
 achte auf das Haus links. Die plastische Strukur der Fenster und Simse erinnert sehr an einen Faller-Bausatz oder?
Foto Bernd Kleinschmidt

(c) Bernd Kleinschmidt   www.bahnen-wuppertal.de

östlicher Brückenkopf Schwarzbach
Über die Verbindungsbahn zwischen Wichlinghasuen und Oberbarmen gab es bekanntlich einige Sonderleistungen, oft
im Rahmen der “Rund um Wuppertal”-Touren. Die Baureihe 218 war hier natürlich nicht planmäßig eingesetzt, hätte
sich aber auch ganz auf der Rheinischen und der Hattinger Strecke gemacht. Wir stehen Mitte der 1980er Jahre am
Brückenkopf im östlichen Bereich der Schwarzbachüberquerung, wo an uns “schnittig” die Zuggarnitur vorbei dieselt.
Foto Bernd Kleinschmidt

(c) W. Reimann www.bahnen-wuppertal.de

Wt-Oberbarmen, Brücke Schwarzbach
Aus dieser Perspektive mit dem Teleobjektiv wird besonders die
 “Bedrohung” der Bahnstrecke für Straße und Anlieger deutlich in der verkehrsreichen Schlucht des Schwarzbach-Tals (ex B 51).
 Die V 36 231 - als ein erinnerungswürdiges Sinnbild der ehemali-
gen Steinbecker Bw-Welt - ist in heimatlichen Gefilden unter-
wegs. Der Tw 3481 der Bauart “Sänfte” fährt auf der SL 2 zum
 Barmer Krankenhaus an der Heusnerstraße (Foto 1970er Jahre).
Foto Wolfgang R. Reimann

(c) W. Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Bf. Schee, Tunnelausfahrt Nord
Umbruchbedingt schon hier ein Bild vom nördlichen Teil der Linie.
 Dieses Bild macht der Vorstellung von einer Kohlenbahn wohl alle
 Ehre. Ein schwerer “Jumbo” schleppt einen Zug aus Hochbord-
wagen von Wuppertal kommend Richtung Hattingen am Kilome-
terstein 6,9 vorbei. Links ist die zugemauerte zweite Röhre zu
 erahnen. Ein schönes Stimmungsmotiv, das schon zum Frösteln
 “auffordert”. Danke an den Fotofan fürs Durchhalten (13.1.77).
Foto Wolfgang Bügel

(c) Sammlung Joachim Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Wt-Oberbarmen, Brücke Schwarzbach
 Zunächst gab es an der Schwarzbach eine Gitterbrücke in sog. Fischbauchträger-Bauart. Aber gar nicht allzu lange
nach der Eröffnung wurde bereits eine verstärkte Konstruktion aus Stahlträgern eingesetzt, die 1980/81 durch eine
 neue Brücke ausgetauscht wurde. Die tolle Aufnahme ist wohl kurz nach Bau der neuen Kontruktion um 1910 ent-
standen. Deutlich erkennbar ist die Tatsache, wie nahe der Fahrweg der Verbindung zwischen Rittershausen und
Wichlinghausen an den Häusern mit der engen Bebauung entlang verlief. Die Gegend ist altes Industrie- und inner-
städtisches Wohngebiet und wird in alten Karten mit “Ober-Rittershausen” bezeichnet. Unter der Brücke fuhr ab
1874 zunächst eine Pferdebahn (mit Depot in der Schwarzbach), dann zwischen 1896 und 1987 gab es die Tram!
Foto Sammlung Joachim Bügel

(c) Klaus Hoffmann   www.bahnen-wuppertal.de

Wt-Oberbarmen, Brücke Schwarzbach
Noch ein Bild vom März 1981, als die neue Stahlbrücke über die Schwarzbach bald fertig ist. Ob sich die Investition
 überhaupt noch gelohnt hat, muss stark bezweifelt werden, denn der ohnehin schwache Verkehr wurde etwa ein Jahr-
zehnt später eingestellt. Geradezu genial war der Austausch der drei Brückenträger. Man benutzte dazu so eine Art
 Transportwagen mit zwei drehbaren Scheiben an den Enden, der etwas länger als der jeweilige Träger war. Der neue
 Träger hing im oberen Bereich der Konstruktion (dreimal derselbe Vorgang). Man fuhr dann immer über den alten Trä-
ger bzw. einen schon eingebauten neuen Träger hinweg und befestigte den unteren Bereich der Scheiben an dem
 auszubauenden Teil. Dann konnte man die Angelegenheit quasi um 180 Grad drehen: der alte Träger wurde nach oben
 gehievt und gleichzeitig der neue Träger nach unten in die betreffende Position gedreht. Hier sehen wir das Ende die-
ser Bauarbeiten. Alle neuen Teile sind bereits am Ort, das letzte alte Teil wird zum Bf. Wichlinghausen hin geschoben.
Foto Klaus Hoffmann

(c) Zeno Pillmann   www.bahnen-wuppertal.de

Bf. Wuppertal-Wichlinghausen
Wieder mal ein Sonderzug um Wuppertal herum hat den Bahnhof Wichlinghausen erreicht. Dabei musste auf solchen
 Fahrten immer Kopf gemacht werden, wofür der Zug bis in den Güterbahnhof zurückstieß. Die 215 117 steht hier auf
 dem Gleis am Oberbarmer Bahnsteig auf einer Überführung, die geradezu zum Nachbau für die Modellbahn auffordert.
An der Stützmauer ist noch das alte Hinweisschild erkennbar, das den Reisenden zu einem 10minütigen Fußweg zum
 Bahnhof Oberbarmen einlädt. Der Zug ist auf seiner großen Schleife über Langerfeld kaum schneller (Foto 1978).
Foto Zeno Pillmann

Über den Bahnhof Wt-Wichlinghausen gibt es eine eigene Seite

(c) Klaus Hoffmann   www.bahnen-wuppertal.de

Bf. Wuppertal-Wichlinghausen
Ein Blick im Bahnhof Wichlinghausen auf den Keil zwischen den Bahnsteiggleisen der Rheinischen Strecke (vorne) und
der Oberbarmer Verbindungslinie. Hier war das Stellwerk Of, später Wf, (= Ober-Barmen bzw. Wichlinghausen Fahr-
dienstleiter) angesiedelt. Der ETA 515 587 kommt gerade aus Richtung des Verschiebebahnhofs, wo er gewendet hat
 und nun über die Talliinie als Leerfahrt nach Steinbeck brummt. Zum Zeitpunkt der Aufnahme im Mai 1985 wurde die
 Hattinger Linie im Personenverkehr nicht mehr befahren, sondern es gab nurmehr einige Tw-Züge auf der Nordbahn.
Foto Klaus Hoffmann

Ausbau der Kohlenbahn zu einer Verbindungslinie
Einige Jahre nach Eröffnung der Hattinger Linie bekam die Trasse eine weitere Bedeutung, als im Rahmen von Umbauten im Oberbarmer und Langerfelder Raum eine neue Verbindungsbahn in Form einer großen Schleife zwischen Oberbarmen (damals Barmen-Rittershausen) auf Wupperniveau und dem an den Nordhängen gelegenen Bahnhof Wichlinghausen eröffnet wurde (1890). Gleichzeitig errichtete man in Zusammenhang mit der neuen Umleitung der Rittershausen - Lenneper Strecke durch zwei neue Tunnelröhren am Leihbusch auch einen neuen eingleisigen Tunnelabschnitt zwischen Langerfeld und dem neuen Betriebsbahnhof Rauenthal an der Lenneper Strecke. So war es ab da möglich, nicht nur Züge aus Richtung Hattingen oder Silschede direkt auf die BME-Tallinie zu leiten, sondern ebenso ohne Umrangieren von der Kohlenbahn Richtung Lennep/Remscheid zu gelangen. Diese neue Relation wurde in den nächsten Jahren auch öfters in Anspruch genommen. Nach Umbau der Langerfelder Bahnanlagen mit neuem Betriebswek, Wagenabstell- und Güterbahnhof (um 1910) war auch durch einen Gleisbogen an der Dahler Straße eine direkte Bahnverbindung aus Wichlinghausen ostwärts von/nach Langerfeld gegeben. Man fand im Osten des Wuppertals also eine besondere Situation vor, denn hier gab es ehedem zwei Gleisdreiecke (siehe dazu das Streckenschema auf der
Bahnhof-Langerfeld-Seite)! Seit dem Bau der Verbindungsbahn Wichlinghausen - Rittershausen (3,3 Km, Kilometrierung von Wichlinghausen) wird dieser Abschnitt in der Regel auch zum Bestandteil der Kohlenbahn mitgerechnet, nicht zuletzt aufgrund der ehemals wichtigen Verknüpfung zwischen Hattingen/Silschede und der BME-Talstrecke bzw. der Weiterführung Richtung Remscheid.
 

Hattinger Strecke 2: Bilder von der Kohlenbahn im Wuppertal (Wt-Wichlinghausen - Schee)

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Bf. Wuppertal-Wichlinghausen
Ein Blick auf den nördlichen Bereich vom Bahnhof Wichlinghausen zum Stellwerk am Diek. Hier verjüngen sich die Gleise
 vom Rangierbahnhof auf die Streckenäste nach Hagen und Hattingen. Der Personenzug mit der V 160 003 muss nun
 vom Hattinger Gleis kommend die beiden Hauptgeise der REG-Linie überqueren, denn er fährt im Personenbahnhof an
 den abzweigenden Bahnsteig Richtung Oberbarmen. Die Häuserzeile links steht an der Breslauer Straße (28.9.1986).
Foto Wolfgang Bügel

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Abzweig an den Dolinen
Wir sind in der Nähe von der Ansiedlung Jesinghausen ganz im Osten der Stadt, wo die Hattinger Linie von der Rhei-
nischen Strecke abzweigt (links unten die beiden Gleise). Vom Bf. Wichlinghausen war die Trasse vor dem Abbau bis
an diesen Abzweig dreigleisig, früher gar viergleisig. Die 053 132 im klassischen DB-Outfit mit Kabinentender nimmt
die Steigung bis zum Tunnel vor Schee in Angriff, die mittels zweier großer Bögen bewältigt wird (im Mai 1969). Im
Vergleich zu den Gleisen der Rheinischen Linie ist die ordentliche Steigung in diesem Bereich nicht zu übersehen.
Foto VOBA

(c) Helmut Dahlhaus   www.bahnen-wuppertal.de

Partie in Wt-Nächstebreck
Eine schöne Szene mit einem ETA 150-Gespann, damals am 28.8.1965. Für den Fotografen in der Erinnerung aber mit
 einem gewissen Beigeschmack, denn es hätte lieber eine Dampflok mitspielen sollen. An einem Samstag fuhr der Zug
 allerdings nicht mit den Rössern, und so musste man “gezwungenermaßen” bei einem modernen Fahrzeug auf den
 Auslöser drücken. Danke, denn es ist ein ergiebiges Motiv mit interessanten Details der Nebenstrecke. Die Züge aus
 Akku-Tw und einem ESA-Steuerwagen trugen auch auf der Rheinischen Strecke den größten Anteil des Verkehrs.
Foto Helmut Dahlhaus

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Bahnidylle in Wt-Nächstebreck
Ein schönes Motiv an der Strecke in Nächstebreck. Während das alte Bauernhaus im Vordergrund wohl mehr mit der
 Dampflokzeit anzufangen weiß, sind im Hintergrund die Boten der Neuzeit unübersehbar. Im Mai 1976 gab es eine in-
teressante Überführungsfahrt auf der Hattinger Strecke zu einem Bahnhofsfest im Oberbergischen Land. Mit Ziel-Bw
 Dieringhausen erkennen wir eine ungewöhnliche Fuhre. Die 044 508 und 044 216 machen den Zeiten der alten Kohlen-
bahn sicherlich alle Ehre, während die Elna 146 und Walsum 5 mehr die heutigen Museumsbahnen vorwegnehmen.
Foto Wolfgang Bügel

(c) Helmut Dahlhaus   www.bahnen-wuppertal.de

zwischen Wt-Wichlinghausen und Wt-Nächstebreck
 Man soll nicht meinen, man hätte mit dem Bildbearbeitungsprogramm an der Lok ein bisschen zu viel gelbe Farbe hin-
zu gegeben. Es war einstige Realtität, zumindest zeitweise, denn die 78 159 fuhr für etliche Wochen in einem sau-
mäßigen Zustand über die bundesrepublikanischen Gleise. Das galt übrigens damals auch für einige 50er vom Bw Wt-
Vohwinkel, so dass man vielleicht mal für einen Pott Waschmittel hätte sammeln sollen. Dampflokzeit schön und gut,
 aber das war sie auch mit viel Dreck und Unansehnlichkeit. Der morgendliche Hattinger Zug 4067 befährt am 16. Mai
1967 den Streckenabschnitt zwischen Wichlinghausen und Nächstebreck. Es reicht natürlich eine kurze Garnitur aus.
Foto Helmut Dahlhaus

(c) Herbert Schmitz   www.bahnen-wuppertal.de

am Hp. Wuppertal-Nächstebreck
Direkt am Hp. Nächstebreck gab es einen Bahnübergang als Zugang nach Bracken, bis Anfang der 1960er Jahre zu-
sätzlich noch einen Fußgängersteg. Östlich lag die “Gaststätte Ernst Oppermann”, die im Jahre 1971 nun abgerissen
 wird. Wer genau schaut, kann über dem Feuerwehrauto auf dem Schild die Bezeichnung “Gaststätte zum Bahnhof”
 ausmachen, eine eher kühne Aussage hinsichtlich der weichenlosen Haltestelle (aber es gab beim Wirt Fahrkarten!).
Foto Herbert Schmitz

Vom Hp. Wt-Nächstebreck gibt es eine eigene Seite

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

nördlich vom Hp. Wt-Nächstebreck
 Hinter dem Haltepunkt Nächstebreck geht es in Richtung Schee bald durch den gleichnamigen Tunnel. Hier wirkt das
 Umfeld der Linie recht urtümlich. Züge Richtung Schee konnte man hier eigentlich nur gegen das Licht fotografieren.
Es begegnet uns anno 1969 die 051 283 auf ihrem Weg nach Hiddinghausen, wo Schotterarbeiten zu erledigen sind.
Foto VOBA

(c) Slg. Herbert Schmitz   www.bahnen-wuppertal.de

zwischen Nächstebreck und Tunnel Schee
Zwar gibt es auf der alten Abbildung keine Lokomotiven zu sehen, dafür aber zwei andere Schönheiten. Was hier
mehr wie ein zufällig-gestelltes Bild fürs Familienalbum aussieht, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als ein hoch
 interssantes historisches Dokument der Wuppertaler Bahngeschichte. Wir sind zugegen auf der “Brücke Holtkamp”,
 zwischen der Haltestelle Barmen-Nächstebreck und dem Tunnel Schee gelegen. Und, nicht zu übersehen, die Trasse
ist doppelspurig! Zwischen 1902 und dem Zweiten Weltkrieg wurde der Abschnitt Wichlinghausen - Schee der sog.
Kohlenbahn nach Hattingen (Eröffnung anno 1884) zweigleisig betrieben. Hier gab es erheblichen Güterverkehr, spe-
ziell viele Kohlentransporte. Nach der Kleidung zu urteilen, stammt die Aufnahme von Mitte/Ende der 1920er Jahre.
Foto Sammlung Herbert Schmitz

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Südportal Tunnel Schee
 Der 515 615 befährt die dunkle Röhre des Tunnels zwischen Schee und dem Wuppertaler Stadtgebiet (1988). Über
dem Bergrücken verläuft die Grenze zwischen Rheinland und Westfalen sowie die Wasserscheide zwischen den Zu-
läufen von Wupper und Ruhr. Rechts ist das zugemauerte Portal der ehemals zweigleisigen Linie erkennbar. Das
zweite Streckengleis gab man 1951 wieder auf (seit 1902) und die Schienen wurden anschließend demontiert.
Foto Wolfgang Bügel

Die “Kohlenbahn” im Netz der Bahndirektion Wuppertal (1.1.1946)
Einen größeren Ausschnitt vom Oberbarmer Raum gibt es auf der BME-Streckenseite (gelbe Strecken = Betriebsamt Wuppertal 2)
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung durch den EK-Verlag, Freiburg (Brsg.)
Die gesamte Karte - wie auch von anderen Direktionen - können Sie beim EK-Verlag bestellen (ca. 100 x 70 cm)
 

Hattinger Strecke 3: Bilder von der Kohlenbahn außerhalb Wuppertals (Schee - Hattingen)

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Bf. Schee
 Wir sind im Bahnhof der kleinen Ansiedlung Schee, wo früher der Abzweigpunkt nach Hasslinghausen - Silschede lag.
 Der Kohlenzug oben vermittelt eine typische Erscheinung aus längst vergangenen Zeiten, wodurch die Linie zu recht
den Namen Kohlenbahn trug. Von den Zechen im “märkischen Niederberg” sowie etlichen Ruhrgebietsorten war hier
ein intensiver Verkehr mit dem schwarzen Gold gegeben. Die 044 754 führt allerdings am 13.1.1977 einen Sonderzug.
Unten: In der Station Schee treffen sich am 26. September 1986 zwei Sonderzüge mit Lokomotiven zum Stelldichein,
 die auf der Trasse früher nicht planmäßig gefahren sind, aber die Bahnfreunden sicherlich gut kennen werden. Was
 vielleicht nicht viele Hobbybahner wissen werden: der Bf. Schee musste mehrfach für Filmszenen herhalten (s.u.)!
Fotos (2) Wolfgang Bügel

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de
(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Bf. Sprockhövel
 Die nächste größere Ansiedlung nach Schee ist die Stadt Sprockhövel. Sie liegt im Landschaftsgürtel zwischen dem
 Tal der Wupper und der Ruhr, geografisch ist es das westfälische Niederberg. Früher immer so etwas “zwischen den
 Zentren” gelegen, gibt es heute eine gute Autobahnanbindung an die A 43. Früher musste die Eisenbahn herhalten.
Am alten Stellwerk “Sf” (Sprockhövel Fahrdienstleiter) hat sich am 27. Juni 1981 die urige V 36 231 eingefunden.
Foto Wolfgang Bügel

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Bf. Sprockhövel
Wenige Jahre nach Aufgabe des planmäßigen Personenbetriebes auf der Hattinger Strecke hat sich noch einmal ein
 Akku-ETA auf die Strecke gewagt, eine Baureihe, die bekanntlich jahrelang den Betrieb hier prägte. Im Bahnhof von
 Sprockhövel konnte am 23. Mai 1982 der 515 030 festgehalten werden. Wie wenig attraktiv die ozeanblau-beige
 Lackierung wirkte, lässt sich erahnen, wenn man sich an der gleichen Stelle ein Fahrzeug im alten DB-Rot vorstellen
 würde. Wie bei den meisten ETA-150ern hing der Wagenkasten infolge der schweren Batterien später stark durch.
Foto Wolfgang Bügel

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Bf. Bredenscheid
 Nördlich von Sprockhövel nahm die Linie einem grossen s-förmigen Verlauf. Etwa auf der Hälfte bis Hattingen lag der
Bf. von Bredenscheid mit einigen Gleisanschlüssen. Am 27. 6.1981 sehen wir hier die V 36 231 mit einem Sonderzug.
 Auch zwei Jahre nach Einstellung des Personenverkehrs strahlt die Station so richtige Nebenbahnatmosphäre aus.
Auf der Kohlenbahn gab es etliche Anschlüsse zu den (meist kleineren) Zechen und anderen Industriebetrieben.
Foto Wolfgang Bügel

(c) Wilfried Harder   www.bahnen-wuppertal.de

Viadukt bei Bredenscheid
 Etwas nördlich vom Bahnhof Bredenscheid gab es früher dies sehr ansprechende Motiv mit dem Viadukt zu fotogra-
fieren - und mit einem Zug, denn der fährt schon lange nicht mehr hierher. Wer nun Fahrräder fotografieren sollte
(gibt es bestimmt), der kommt natürlich auf dem seit Jahren schon beliebten Radweg voll auf seine Kosten. Nur ein
kleines Tälchen wird überbrückt. Ein Akkutriebwagen der Rh 515 begegnet uns auf seiner Fahrt von Hattingen nach
 Wuppertal (Frühjahr 1973). Auf der Hattinger Linie gab es neben diesem Viadutk keine “eigentlich größere” Brücke,
abgesehen vom Schwarzbach-Bauwerk auf der späteren Verbindung zwischen Oberbarmen und Wichlinghausen.
Foto Wilfried Harder

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Viadukt bei Bredenscheid
Nebenbahnromantik pur, so könnte man angesichts dieser interessanten Parte beim Bredenscheider Viadukt meinen.
Wer genau hinschaut, wird natülrlch die Neuzeit nicht hinweg reden können. Die Elna 146, früher auf der Butzbach-
Licher Eisenbahn (BLE) bei Giessen eingesetzt, gehört zu jener Generation von Maschinen, die nach einheitlichen
 Richtlinien für den Einsatz bei Privatbahnen geplant wurde. Im Gegensatz zur alten Walsum 5 in ziemlich preußischer
T 3-Silhouette wirkt die Lok recht bullig und hochbeinig. Am 18. Juni 1976 konnte das Motiv eingefangen werden.
Foto Wolfgang Bügel

in Hattingen (Ruhr)
 Sehnsüchtige alte Bahnzeiten der “Modellbahnepoche 3” im Süden von Hattingen. Am 14. April 1959 begegnet uns
im Bereich Reschop beim Bahnübergang der Eickener Straße die 50 074 mit einer Garnitur aus Abteilwaggons. Der
Zug ist unterwegs auf der Kohlenbahn Richtung Wt-Wichlinghausen. Die Maschine ist im Bw Wuppertal-Vohwinkel beheimatet und sie besitzt noch eine Schürze, ist aber bereits mit den Witte-Windleitbleche ausgestattet.
Foto Herbert Schambach

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Bf. Hattingen (Ruhr)
 Im Bahnhof von Hattingen traf früher die Strecke aus Wuppertal auf die Ruhrtalbahn von Bochum-Dahlhausen nach
 Hagen, wo heute ein Museumsbetrieb angeboten wird. Seit Anbindung der S-Bahn des Raums Hattingen führt die
 Strecke aus Essen nunmehr ein kurzes Stück zu einem neuen Bahnhof in die Stadtmitte hinein. Am 5. März 1981
 rangiert die 261 839-5 (Bw Gelsenkirchen-Bismarck) im einstmals bedeutenden Bahnhof am Wuppertaler Gleis.
Auch wenn das Bahnhofstreiben in Hattingen von seiner Herrlichkeit fast alles verloren hat, lohnt sich sehr ein
Besuch in der alten Industriestadt mit einem Kern von toll restaurierten bergisch-märkischen Fachwerkhäusern.
Foto VOBA

Vom Bahnhof Hattingen gibt es eine eigene Seite  (i.V.)

Die Stichstrecke nach Silschede
Im Bahnhof Schee zweigte von der Hattinger Linie die Nebenbahn nach Silschede ab, die die Ortschaften Hasslinghausen und Hiddinghausen mit bediente. Dieser Abschnitt war besonders wichtig für den Güterverkehr, so dass hier etliche durchgehende Güterzüge aus dem bzw. zum Tal der Wupper zu verzeichnen waren. In Schee selbst wurde allerdings auch vieles umrangiert. Die 9,2 Kilometer lange Stichstrecke von Schee bis zur Zeche Trappe in Silschede konnte nach der notwendigen Umgestaltung von Schee zu einer  Abzweigstation  in den Jahren 1888/89 eingeweiht werden. Aufgrund des zeitweisen starken Güterverkehrs auf dieser und der Hattinger Linie wurde der Abschnitt zwischen Wichlinghausen und Schee kurz nach 1900 - gleichzeitig mit einer Heraufstufung der Hattinger Linie zu einer Hauptbahn - ausgebaut und für Jahrzehnte zweigleisig betrieben (mit zwei Tunnelröhren südlich von Schee). Für etwa fünf Jahrzehnte änderte sich an dieser Konstellation wenig, auch wenn zeitweise ganz unterschiedliche Beförderungsleistungen zu erbringen waren.
 

Hattinger Strecke 4: Bilder von der Kohlenbahn (Stichstrecke Schee - Silschede)

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

bei Schee
Von den Lichtverhältnissen und der Struktur her erinnert das Foto mehr an eine Modellbahn. Man könnte meinen, eine
 Köf in Spurweite I oder II stünde auf einem Diorama und man wäre zum Fotografieren ins Freie gegangen, um einen
 geeigneten Hintergrund zu finden. Aber es ist die alte Bahnrealität anno 1969/70! Unweit Schee kommt uns die 323
 382-6 vor die Linse gefahren. Im Bf. Schee war oft eine Bahnhofs-Köf zu finden, um kleine Übergaben zu tätigen
bzw. für den Rangierdienst eine Lok zu haben. Die Loks waren damals natürlich beim Bw Wt-Steinbeck stationiert.
Wir haben sie auch mal auf der Silscheder Strecke beobachtet, wo sie einen Güterzug mit einer 50er nachschob!
Foto VOBA

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

bei Hasslinghausen
 Von Hiddinghausen kommt ein Leerzug und wird bald die Station Hasslinghausen durchfahren (Mai 1969). Als Zuglok
 dient die 050 025-6 vom Bw Vohwinkel. Beim Anblick der Flächen glaubt man kaum, nur wenige Kilometer von der
 Großstadt entfernt zu sein. 50er im Bw Vohwinkel waren seit den 1960er Jahren alle mit Kabinentender ausgerüstet.
Foto VOBA

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Bf. Hiddinghausen
 Die Station war seit 1963 Endpunkt der Stichstrecke von Schee über Hasslinghausen nach Silschede (Personenver-
kehr bereits eingestellt am 7. Oktober 1951). Der Halt lag im Ortsteil Rennebaum. Auf der Linie gab es bis Ende 1989
 noch einige planmäßige Güterleistungen zur Firma Kraft. Bis 1993 wurde die Linie - offiziell - weiter vorgehalten. Im
Frühjahr 1969 rangiert die Vohwinkler 050 978-6 mit einem Bauzug im offenbar früher weitläufigen Endbahnhof.
Foto VOBA

(c) Wolfgang R. Reimann   www.bahnen-wuppertal.de

Bf. Silschede
 Die Station wurde im Wesentlichen für den Güterverkehr, speziell der nahen Zechen, angelegt. Personenverkehr hat
es auf der Stichstrecke ab Schee immer nur in bescheidenem Maße gegeben. Von Hiddinghausen, einige Kilometer
 westlich gelegen, gab es für Jahrzehnte einen direkten Straßenbahnanschluss ins Wuppertal nach Barmen (1911 -
 1958) wie auch von Hasslinghausen eine Tramstrecke nach Gevelsberg/Milspe mit Anschluss Richtung Hagen. Die
 ziemlich herunter gekommenen Bahngebäude vermitteln eine typische bergisch-märkische Bauart mit Fachwerk,
Holzelementen und Schieferverkleidung. In den 1960er Jahren konnte man die morbide Idylle noch so fotografieren.
Die Qualität ist nicht so gut, aber das historisch interessante Motiv wollen wir den Bahnfans nicht vorenthalten.
Foto Wolfgang R. Reimann

Novemberdunst im August! Vielleicht hätte man an
 diesem Tag die Fahrt später starten sollen, denn
 leider war das Wetter am Morgen äußerst foto-
unfreundlich. Und dann noch das bei den meisten
Fans ungeliebte Outfit beim ETA-Triebwagen!
Foto und Vorlage Michael Hartmann

(c) M.Hartmann   www.bahnen-wuppertal.de

Nebenbahnen - der typische Niedergang
Die Hattinger Linie mit dem Abzweig nach Silschede hatte personenmäßig immer Nebenbahncharakter, auch wenn zeitweise ein ordentlicher Güterverkehr zu verzeichnen war und die Durchgangsstrecke über Jahrzehnte hinweg bekanntlich als Hauptbahn eingestuft war. An sich wäre die Linie eine gute Alternative zur Fahrt nach Essen gewesen - zumindest aus den östlichen Wuppertaler Gebieten -, da die Trasse über Langenberg ja etliche Umwege macht. Diese Chance wurde aber nicht erkannt. Noch bis zum Mai 1967 gab es dampfbetriebene Personenzüge (BR 78 und 50), während die 50er im Güterverkehr für einige Jahre weiter verkehrten. Für gut zehn Jahre übernahmen sodann die Akkutriebwagen ETA 150/515 das Regiment (zeitweise mit den roten Brummern), wegen der abnehmenden Nachfrage später vielfach als Solofahrzeuge. Am 30.11.1979 wurde die Strecke Wt-Oberbarmen - Hattingen für den Personenverkehr eingestellt, anno 1981 wandelte man den Status in eine Nebenbahn um und am 29.9.1984 wurde dann der Güterbetrieb nach Teilauflassungen in den Jahren zuvor endgültig kassiert. Für einige Jahre konnte man allerdings noch Bedarfsfahrten und Sondereinsätze erleben. Der Zweiglinie nach Silschede erging es unter dem Strich gesehen nicht besser, hatte aber einen anderen Abgesangs-Verlauf. Der Personenverkehr zwischen Schee und Silschede wurde auf ganzer Länge bereits wenige Jahre nach dem Krieg  eingestellt (7.10.1951). Die Gesamteinstellung für den Abschnitt zwischen Hiddinghausen und Silschede kam dann im Jahre 1963 mit gleichzeitigem Abbau, während sich die Reststrecke im Rahmen der Aufgabe der Rheinischen Strecke noch formell bis zum 30. Mai 1993 halten konnte (Unterlagen sprechen vom letzten planmäßigen “richtigen” Güterzug zum 30.9.1989). Bei der Hattinger Linie wurden anschließend “Nägel mit Köpfen” gemacht. Bereits 1992 konnte vom Bahnhof Schee bis Hattingen auf der alten Trasse ein Rad- und Wanderweg eingeweiht werden. Angebunden wurden dann später auch wesentliche Abschnitte der ex-Linie nach Hasslinghausen. Zumindest in dieser Hinsicht bleibt das ehemalige Streckenplanum weiterhin gut sichtbar - und die ehemalige Staatsbahnstrecke hat auch so einen gewissen “öffentlichen Sinn” behalten. Bevor es endgültigen Abschied von der Kohlenbahn zu nehmen gilt, dürfen wir allerdings nochmals einen Triebwagenführer über die Schulter schauen und weiter von alten Zeiten träumen ....
               

Hattinger Strecke 5: Bilder von einer nicht alltäglichen Fuhre auf der Kohlenbahn

(c) Sammlung B.Terjung   www.bahnen-wuppertal.de

Überführungsfahrten auf der Hattinger Strecke
Noch in den 1970er Jahren wurden die beiden auf der Hatzfelder Güterbahn eingesetzten Elloks der Wuppertaler
 Stadtwerke einer eingehenden Revision unterworfen, ehe sie Anfang 1980 ausgemustert und anschließend an die
 österreichische Fa. Stern & Hafferl verkauft wurden. Reparaturbetrieb war jeweils die Firma Reuschling in Hattingen.
Bei diesen Fahrten nutzte man die direkte Verbindung vom Schachthofbf. der WSW zum DB-Bahnhof Wt-Loh an der
 Rheinschen Strecke. Von dort ging es weiter über Wt-Wichlinghausen und Sprockhövel zur Ruhrstadt. Oben sehen wir
 die 216 026-5 am 19. Oktober 1976 bei Hattingen, nachdem sie die WSW-Lok Nr. 608 nach der Revision, noch ohne
 Lackierung und Dachteile, abgeholt hat. Unten ist die 261 834-6 mit der “dicken Berta” Nr. 609 unterwegs. Wir liegen
 am 26. Mai 1973 im Bahnhof Schee auf der Lauer. Näheres über die zwei Loks gibt es auf der
WSW-Güterbahn-Seite.
Fotos (2)  Hans-Günter Bunse  Sammlung Bernhard Terjung

(c) Sammlung B.Terjung   www.bahnen-wuppertal.de

Ins Sternchenland: Hollywood in Schee
“Klappe auf - Ton ab”, so hieß es im Bahnhofsbereich von Schee, wo Mitte der 1970er Jahre einige Filmszenen gedreht wurden. Von diesen Ereignissen wussten nur die Insider der Bahnfans, wozu unser Mitarbeiter Wolfgang Bügel gehört, der damals bei zwei Produktionen einige Motive festhalten konnte. Am 16. und 17. Oktober 1976 gab es Aufzeichnungen für die ZDF-Show “Mit Dampf und Musik”. Am Abend des 16ten wurden mit der DB-Lok (0)44 508 etliche Nachtszenen gedreht, so dass der Bahnhof bzw. die Lok zeitweise in hellem Licht erstrahlten. Am nächsten Tag gab es Sequenzen mit der ELNA 146 der Butzbach-Licher-Eisenbahn und Abteilwagen, inklusive Bahnhofsmotiven mit den Schauspielern in alter Tracht (u.a. Walter Giller). Am 13. Januar 1977 war das Thema gar nicht mehr so lustig, denn es ging im SWF-Film “Magere Zeiten” um den Kohlenklau und die damit verbundenen Schwierigkeiten mit der damaligen Besatzung durch die US-Soldaten. Hierfür stand die (0)44 754 mit einem Kohlenzug aus Hochbordwaggons zur Verfügung, die mehrmals zum Tunnel fahren und zurücksetzen musste. Auch hier wurden etliche Szenen bei Dämmerungslicht und in der Nacht gedreht, was dem ganzen Umfeld eine eigentümliche, etwas bedrückende Atmospähre vermittelte. Also, Kinokarte gekauft und rein ins Vergnügen!
                   

Hattinger Strecke 6: Bilder von der Kohlenbahn als historischer Filmkulisse

(c) W. Bügel   www.bahnen-wuppertal.de (c) W.Bügel   www.bahnen-wuppertal.de
(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

ZDF-Show “Mit Dampf und Musik”
Ganz oben links und oben: Die Szenen wirken eher gespenstisch ob dieser dunklen Figuren und der Licht-Schatten-
Effekte. Das Führerhaus mit seinen gut sichtbaren Nietreihen erinnert mehr an eine Modellok. Interessant ist die Kom-
bination von DB-Keks und ausgeschriebenem Schild! Während die 044 508 für die Nachtaufnahmen gebraucht wurde,
mussten die Schauspieler am nächsten Tag das alte Reisen repräsentieren und entsprechend angezogen sein. Als
Reisevehikel dienten die Abteilwagen vom Bochumer Museumszug. Oben rechts eine Szene am Bahnsteig. Links vom
Hut der Dame sieht man das ansteigende Gleis nach Silschede (das Hattinger Gleis liegt hinter dem Komparsen-Kopf).
Fotos (3) Wolfgang Bügel

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

SWF-Nachkriegsfilm “Magere Zeiten”
In den Zeiten nach dem letzten Weltkrieg gab es für viele Leute neben einer mangelnden Nahrungsmittelversorgung
auch enorme Schwierigkeiten, an geeignetes Heizmaterial zu kommen. Wo es die Verhältnisse zuließen und Züge
 fuhren, ging der sog. Kohlenklau um. Diese Aktionen waren von den Behörden nicht zugelassen und wurden streng
verfolgt, wobei meistens die falschen Personen geschnappt wurden. In Schee wurde ein Kohlenklau-Zug mit den
 “Übeltätern” von den US-Soldaten gestoppt, wobei die Lok noch über das geschlossene Signal hinaus gerollt ist.
Foto Wolfgang Bügel

Bitte einsteigen, der Zug fährt ab
Einige Impressionen aus dem Führerstand vom Akku-Tw 515, die natürlich nur einige ausschnittsartige Betrachtungen zulassen. Wegen des kurvigen Verlauf fast aller Streckenabschnitte hätte man “an jeder Stelle” eigentlich ein Bild machen können. Doch wir sind froh, dass Bahnfreunde in dieser Hinsicht überhaupt auf den Auslöser gedrückt haben, denn eine Motiverstellung ist unwiederbringlich vorbei. Allerdings kann man auf dem Radweg zwischen Schee und Hattingen sowie auf dem geplanten Weg zwichen Wichlinghausen und Schee sicherlich etliche Eindrücke zumindest nachempfinden. Es gibt zwei Reisen: Zum einen geht es anno 1976 mit dem Triebwagen auf einer Fahrt über die Kohlenbahn von Wt-Wichlinghausen nach Hattingen. Zum anderen fahren wir in der Gegenrichtung auf der Verbindungsbahn vom Güterbahnhof Wichlinghausen nach Oberbarmen. Dies neun Jahre später, als eine Tour zur Ruhrstadt per Personenzug längst nicht mehr möglich war.
 

Hattinger Strecke 7: Bilder aus dem Führerstand auf der Kohlen- und Verbindungsbahn

(c) W.Reimann   www.bahnen-wuppertal.de

Abzweig an den Dolinen
Ein sehr interessanter Blick aus dem Triebwagen hinaus bietet sich hier dem Betrachter. Wir sind unweit der Wupper-
taler Stadtgrenze, wo die Hattinger Linie auf eigenem Planum von der Rheinischen Strecke abzweigt. Die lange Jahre
 wichtige Güterbahn rechts führt an der bald auftauchenden Blockstelle Vörfken vorbei zum nächsten Halt Schwelm-
Loh. Die Strecke Richtung Hattingen beginnt hier - zunächst mit einer etwa 180 Grad-Kehre - ihren Ansteig zum
 Tunnel bei Schee, wo sich die Wasserscheide zwischen Wupper und Ruhr befindet. Im Bogen folgt demnächst die
 Blockstelle Hottenstein und dann die letzte Wuppertaler Station in Nächstebreck. Im Hintergrund eröffnet sich die
weite Sicht auf die Stadtlandschaft im Verbindungsbereich von Wuppertal-Langerfeld und Schwelm. Man kann an
der Grundfläche erkennen, dass die Kohlenbahn früher für zweigleisigen Betrieb ausgelegt war (alle Fotos 1976).
Foto Wolfgang R. Reimann

(c) W.Reimann   www.bahnen-wuppertal.de

Hp. Wuppertal-Nächstebreck
Nachdem die Linderhauser Straße mittels einer Wegkreuzung gequert wurde und der Zug dann unter der Wittener
 Straße (alte B 51) hergefahren ist, folgt nach dem großen Gegenbogen des ersten Trassenabschnitts der weichen-
lose Bahnhof von Nächstebreck Dieser wurde bei Bau der Linie entsprechend der dortigen Ansiedlung mit “Bracken”
 (später Bracken-Nächstebreck) bezeichnet. Der Blick aus dem Triebwagen auf das Areal beweist auch hier den Tat-
bestand der früheren Zweigleisigkeit (1901 bis 1951) mit damals offenbar ordentlichem Beförderungsaufkommen.
Foto Wolfgang R. Reimann

(c) W.Reimann   www.bahnen-wuppertal.de

zwischen Hp. Wt-Nächstebreck und Tunnel Schee
Hinter der Nächstebrecker Station führt das Trassee weitgehnd nach Norden in den Schee-Tunnel. Bei einer leichten
 Linkskurve können wir quasi einen Ufo-Blick auf den modernen Wasserturm ganz im Nordosten der Stadt erhaschen.
Er hat einen gleichartigen Bruder auf den Südhöhen beim Lichtscheider Kreuz. Die Telegrafenmasten wurden nach Ab-
bau des zweiten Gleises nicht versetzt. Es geht hier recht ländlich zu, man glaubt kaum in einer Großstadt zu sein.
Foto Wolfgang R. Reimann

(c) W.Reimann   www.bahnen-wuppertal.de

Südportal vom Schee-Tunnel
Wenn man es nicht besser wüsste, ist die frühere Zweigleisigkeit zwischen Wichlinghausen und Bf. Schee mit einer
 zweiten Tunnelröhre hier nicht so ohne weiteres auszumachen. Vorsignal und Telefonkasten sind näher an das Gleis
 versetzt worden und die Natur hat wie bei den meisten Brachflächen entlang der Bahnkörper zugeschlagen. Unter
oder besser “auf” dem Bergrücken verläuft die Wasserscheide zwischen dem Einzugegebiet von Wupper und Ruhr.
Foto Wolfgang R. Reimann

(c) W.Reimann   www.bahnen-wuppertal.de

Südosteinfahrt Bf. Bredenscheid
Der Bahnhof von Bredenscheid liegt entgegen der prinzipiellen Nord-Süd-Richtung der Kohlenbahn mehr in Ost-West-
Relation. Von Sprockhövel her hat die Trasse Richtung Hattingen hier einen s-förmigen Verlauf. Näherte man sich
vom Wuppertal dem Ort, so eröffnete sich dem Lokführer bei der Einfahrt dieses tolle Ensemble. Es schreit förmlich
 nach einer Umsetzung auf der Modellbahn. Das Stellwerk in eigenwilligem Rundbaustil, die geneigte Steinbrücke, die
 Wellblechbude auf dem Bahnsteig, die Telegrafenmasten und andere Utensilien begründen eine richtige Bahnidylle.
Foto Wolfgang R. Reimann

(c) W.Reimann   www.bahnen-wuppertal.de

Nordwestausfahrt Bf. Bredenscheid
Die Ausfahrt der Linie Richtung Hattingen machte einen eher nüchternen Eindruck. Nicht zuletzt das Stellwerk kann
in einer üblichen Bauform mit dem Pendanten am anderen Ende des Bahnhofs nicht mithalten. In der Station Breden-
scheid gab es früher mehrere Gleisanschlüsse zu einer Ziegelei und ein paar Zechen. Im Vergleich zu den stattlichen
 Empfangsgebäuden von Schee und Sprockhövel mit Natursteinen gab es hier nur einen niedrigen Fachwerkbau.
Foto Wolfgang R. Reimann

Fragt der Kommissar: “Wo waren Sie denn letzten Dienstag zwischen 6.30 und 8.00 Uhr? Haben Sie denn überhaupt
ein Alibi für die Tatzeit?” Antwortet der Beschuldigte, den seine Kumpels meist mit DB rufen:”Na klar, ich war gar nicht
in Wuppertal, sondern ich habe frühmorgens einen kurzen Tripp nach Hattingen gemacht und dort einen Kohleneimer
 abgeholt. Wollen Sie die Fahrkarte sehen?” Darauf der Ermittler: “Kann aber nicht sein. In den betreffenden Zügen
 wurden gar keine Fahrgäste gesichtet!” Vielleicht etwas übertrieben, aber der Fahrplan (letzte Vorlage vom Winter
 1979/80) zeigt das betrübliche Ende einer Nebenbahnstrecke wie der einstmals wichtigen Kohlenbahn mit dem poli-
tisch notwendigen, so genannten Alibi-Zugpaar. Wenige Wochen nach Fahrplanwechsel gab es die “Einstellung”.
Vorlage Sammlung Wolfgang R. Reimann

(c) Klaus Hoffmann   www.bahnen-wuppertal.de (c) Klaus Hoffmann   www.bahnen-wuppertal.de

Bahnhof Wichlinghausen
Links: Der Akku-Tw 515 ist von einer Fahrt über die Rheinische Strecke im Bf. Wichlinghausen angekommen (in Bildmitte im Hinter-
grund das Schulzentrum Ost an der westlichen Bahnhofseinfahrt) und ist zum Umsetzen in den Verschiebebahnhof gefahren. Nun
geht es wieder zurück zum Personenbereich. Rechts: Der Zug hat in einem scharfen Linksbogen die Rittershauser Bahnsteiggleise
 erreicht. Dem Triebwagenführer eröffnet sich dieser Blick auf den Schwarzbach-Viadukt in Oberbarmen (alle Bilder vom Mai 1985).
Fotos (2) Klaus Hoffmann

(c) Klaus Hoffmann   www.bahnen-wuppertal.de (c) Klaus Hoffmann   www.bahnen-wuppertal.de

Wichlinghauser Tunnel
Links: In einer dunklen Schlucht unter dem Klingholzberg hindurch geht es dann in den 290 Meter langen Wichlinghauser Tunnel, der
in einem Rechtsbogen liegt. Wie bei den meisten Wuppertaler Tunnelstrecken befinden diese unter bebautem Gebiet. Rechts: Gegen
 Langerfeld hin kommen wir wieder ans Tageslicht. Soeben ist schon ein Oberleitungsmast zu erkennen, denn das unter Nutzung der
 Verbindungsbahntrasse hier befindliche Gleisdreieck im Langerfelder Abstellbahnhof ist bis zum Tunnelportal elektrifiziert worden.
Fotos (2) Klaus Hoffmann

(c) Klaus Hoffmann   www.bahnen-wuppertal.de (c) Klaus Hoffmann   www.bahnen-wuppertal.de

Bahntrasse in Langerfeld
Links: Vom Wichlinghauser Tunnel und über die Brücke der Dahler Straße geht es im Wendebogen entlang des Sportplatzes Grund-
straße. Am Ende dieses Gleises stoßen wir auf die von links einmündenden Gleisstränge vom Langerfelder Abstellbahnhof. Rechts:
Nach Zusammenführung der Gleise geht es im Bogen über die BME-Linie Wuppertal - Hagen (samt neuer S-Bahntrasse) und, leicht
 fallend, weiter in westlicher Richtung gen Oberbarmen. Hier eröffnet sich der Blick auf die Felswand an den Remscheider Gleisen.
Fotos (2) Klaus Hoffmann

(c) KLaus Hoffmann   www.bahnen-wuppertal.de (c) Klaus Hoffmann   www.bahnen-wuppertal.de

Östlicher Bereich Bahnhof Oberbarmen
Links: Die Trasse Langerfeld - Oberbarmen hatte früher drei Gleise (eins davon war für die Verbindungsbahn reserviert), wurde aber
im Zuge des S-Bahnbaus auf zwei Gleise reduziert. Linker Hand liegen die Remscheider Gleise zu den beiden Rauentaler Tunnelröh-
ren. Rechts: Der Akku-515er hat zunächst einen Halt einzulegen, bis die Fahrt zum Bahnsteig freigeschaltet ist. Zum Zeitpunkt der
 Tour wird gerade die S-Bahntrasse mit zwei neuen Gleisen Richtung Schwelm gebaut. Die verläuft rechts parallel zu den Ferngleisen.
Fotos (2) Klaus Hoffmann

Literaturhinweis: Löttgers, Rolf, Wuppertal-Oberbarmen - Wichlinghausen - Schee - Hattingen/Silschede,
in: Machel, Wolf-Dietger (Herausgeber.):  Neben- und Schmalspurbahnen in Deutschland (Sammelwerk)
 Loseblattsammlung, Verlag GeraMond, München, ohne Jahresangabe, Ergänzungsausgaben 68 + 69

Große Pläne: die “Reaktivierung” der Trasse über Nächstbreck
Leider keine Auferstehung der Bahnstrecke, aber immerhin: Seit 2006 trieb der Verein WuppertalBewegung ein Riesenprojekt voran, das in deutschen Landen bisher wohl einmalig ist. Man hatte sich zum Ziel gesetzt, auf der Trasse der ehemaligen Rheinischen Strecke einen Freizeitweg für Radfahrer, Skater und Wanderer einzurichten. Quasi über den Dächern der Schwebebahnstadt erschien dies ein faszinierendes Vorhaben zu sein. Man rechnete zunächst mit 14 bis 16 Mio Euro Baukosten, wofür bereits ein riesiger Anteil an privaten Spendenzusagen gesammelt und verschiedene Spendentöpfe angezapt wurden. Zusagen gab es von der Landesregierung NRW ab Ende März 2008. Das Projekt steht in Zusammenhang eines übergeordneten Radwegenetzes zwischen Wupper, Rhein und Ruhr. Und der Weg sollte - nun kommt unsere Bahn wieder ins Spiel - im Osten der Stadt über die Nächstebrecker Trasse und duch den Schee-Tunnel hindurch Anschluss an den schon jahrelang vorhandenen Radweg auf der Kohlenbahn zwischen Schee und Hattingen haben! Eine tolle Vorstellung, die zumindest die Erinnerung an die Bahnstrecke in einem anderen Licht erscheinen lässt, auch wenn die weitaus meisten Bürger in der Region keinen historischen Bezug zur Kohlenbahn haben werden, geschweige denn darauf mit dem Zug gefahren sind. Das Projekt insgesamt war von einem riesigen Interesse der Bevölkerung begleitet. Im Dezember 2014 konnte die Gesamttrasse dann mit viel Lob und Beachtung eingeweiht werden.
               

Infoecke: Die Kohlenbahn im Überblick

1. Wuppertal-Wichlinghausen (km 0,00) - Hattingen (km 22,33); Unterwegshalte in Wt-Nächstebreck (5,10), Schee (7,72), Bossel (10,27), Sprockhövel(13,80), Bredenscheid (17,95), Hattingen-Stadtwald (20,00, erst ab 1949); Eröffnung Gesamtbetrieb am 20. Mai 1884 unter Regie der KPEV/REG; Errichtung zahlreicher Werksanschlüsse; um 1900 Hochstufung zur Hauptbahn mit zweigleisigem Ausbau zwischen Wichlinghausen und Schee samt neuer Tunnelröhre bei Schee; 1951 Aufgabe der zweiten Gleises mit anschließendem Abbau; Einstellung Personenverkehr zum 30. November 1979; Umwandlung zur Nebenbahn 1981; Einstellung Güterverkehr zwischen Schee und Hattingen Werksanschluss zum 29. September 1984; nachher Abbau der Gleise und Umbau zum Radwanderweg (1992); offizielle Einstellung Güterverkehr Wichlinghausen - Schee zum 30. Mai 1993; anschließend Abbau der Gleise, Umbau zum Radwanderweg.

2. Schee (km 0,00) - Silschede (km 8,99); Unterwegshalte in Hasslinghausen (3,90), Hiddinghausen(5,60); Eröffnung Gesamtbetrieb am 1. November 1889 unter Regie der KPEV; Errichtung einiger Werksanschlüsse; vereinfachter Nebenbahnbetrieb ab Anfang 1930; Einstellung Personenverkehr zum 7. Oktober 1951; Anfang 1963 Einstellung Güterverkehr auf dem Abschnitt Hiddinghausen - Silschede und anschließend Abbau der Gleise; offizielle Einstellung des Güterverkehrs zum 30. Mai 1993; danach Abbau der Gleise und weitgehend Umbau zum Radwanderweg.

3. Wuppertal-Wichlinghausen (km 0,00) - Wuppertal-Oberbarmen (km 3,30); keine Unterwegshalte; Eröffnung Gesamtbetrieb am 1. Juni 1890 unter Regie der KPEV, gleichzeitg mit neuer Tunnelröhre zum Bf. Rauenthal an der Remscheider Linie; Aufgabe des Betriebes in Zusammenhang mit Stillegung der Rheinischen Strecke 1991/1993; Gleis liegt noch zwischen Wichlinghauser-Tunnel und Langerfeld, Grundstraße; Gleis zwischen Langerfeld und Oberbarmen ist Teil einer noch genutzten Verbindung vom/zum Containerbf. bzw. Abstellbf. in Langerfeld Richtung Oberbarmen und zur Talstrecke (bzw. umgekehrt Richtung Schwelm/Hagen). Ein Radwanderweg ist geplant.
 

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Bergisch-Märk. Strecke Rheinische Strecke Remscheider Strecke
Cronenberger Strecke Beyenburger Strecke Hattinger Strecke
Andere Strecken ohne Wuppertaler Bahnhöfe:  siehe Regionen-Seiten


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