Bahnen- Wuppertal.de Bahnhöfe im Portrait

Wuppertal-Nächstebreck

Der Halt in der Ortschaft Nächstebreck wurde bereits bei Erstellung der Bahnlinie zwischen Barmen-Wichlinghausen und Hattingen im Jahre 1884 erbaut und sollte die westfälische Gemeinde bei der Ansiedlung “Bracken” im Nordosten des Wuppertals erschließen. Anno 1922 wurde man zusammen mit Langerfeld ins rheinische Barmen einverleibt. Die Trasse hatte hohe Bedeutung für den Güterverkehr zwischen den Städten im Ruhrgebiet und jenen der bergischen Region. Und hier speziell im Verkehr mit den Zechen, wodurch sie bald den Namen “Kohlenbahn” erhielt. Vom Wuppertal führte die Trasse ansteigend über Nächstebreck zum Tunnel Schee, wo die Wasserscheide zum Einzugsgebiet der Ruhr unterquert wird. Ab 1889 wurde vom folgenden Bahnhof Schee eine Stichstrecke zur Zeche Trappe in Silschede in Betrieb genommen, wodurch ein weiterer Zugverkehr zu verzeichnen war. Die Wichtigkeit der Trasse bestätigte sich um 1900 mit dem zweigleisigen Ausbau zwischen Wichlinghausen und Schee (Abbau wieder bis 1951), wozu vor Schee eine zweite Tunnelröhre notwendig wurde. Gleichzeitig führte man den Hauptbahnstatus ein (bis 1981). Am Haltepunkt Nächstebreck gab es dann zwei Außenbahnsteige in Bogenlage mit hölzernen Wartehallen. Nach Rückbau auf ein Gleis wurden wegen des direkt an der Station vorhanden Bahnübergangs zwei versetzt angeordnete Perrons eingerichtet  Der Personenverkehr wurde offiziell zum 30.11.1979 eingestellt. Letzte Gütereinsätze von Hiddinghausen ins Tal sind gleichzeitg mit Stilllegung der Rheinischen Strecke im Wuppertaler Stadtgebiet bis 1991 zu verzeichnen. Ab Mitte der 1990er Jahre entfernte man die Gleise auf der Trasse, wobei eine Wartebude erhalten blieb und die nun “im Grünen steht”. Die WuppertalBewegung hat auf dem Terrain einen Radwanderweg errichtet. Von Schee aus hat man dann Anschluss an den vorhandenen Freizeitweg an die Ruhr. Ein Hinweis: Fotomäßig bot die einfache Station in Nächstebreck wenig unterschiedliche Motive. Meist fotografierte man einen südwärts fahrenden Zug am Bahnsteig. Deshalb gibt es auf dieser Seite im Vergleich zu den anderen Bahnhofsportraits auch vermehrt Bilder, die keine Loks, sondern das Gesamtareal zeigen.
 

(c) Helmut Dahlhaus   www.bahnen-wuppertal.de

Unterwegs mit dem letzten Dampf-Mohikaner. Die 78 war eine typische Vertreterin auf vielen bergisch-märkischen
 Linien. Und robust war sie, die preußische T 18, ein richtiges Arbeitstier. Im Raum zwischen Essen und Remscheid
 war sie oft im Wendezugverkehr anzutreffen, zunächst mit umgebauten Donnerbüchsen, später mit den üblichen
 vierachsigen Steuerwagen. Beim Bw Wt-Vohwinkel hielt sich bis November 1967 die 78 159 (Vulcan 1919), wobei
 der reguläre Einsatz aber Ende Mai des Jahres endete. Die letzten Personenzüge wurden auf der REG-Strecke so-
wie auf der Kohlenbahn nach Hattingen gefahren. Und von dort kommt kurz vor Toresschluss im Mai 1967 der Zug
 angebimmelt. Im versteckten Hp. Nächstebreck ein kurzer Stopp und dann geht es weiter hinab ins vertraute Tal.
Ganz rechts im Gras sind noch die Kantensteine vom früheren Bahnsteig am zweiten Durchgangsgleis zu erkennen.
Foto Helmut Dahlhaus

(c) Slg. Herbert Schmitz     


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Schatztruhe Bracken: Eine zweigleisige Strecke in Nächstebreck - kaum vorstellbar -, kann das mit rechten Dingen
zugehen? Und ob, werden die älteren Einwohner sagen und präsentieren uns dies historische Foto von etwa 1935.
 Zwischen 1902 und dem Zweiten Weltkrieg wurde die Strecke zwischen Wichlinghausen und Schee als zweigleisige
 Hauptbahn betrieben. Offenbar war der Güterverkehr, speziell der Kohlentransport, so umfangreich, dass die Trasse
 ausgebaut werden musste. Ob bereits 1884 bei der Eröffnung ein Planum für ein zweites Gleis eingeplant war, ist
 bisher unklar. Bis 1951 wurde alles wieder abgebaut. Wir sind auf der Brücke der Wittener Straße und schauen auf
den “Einfahrbereich” der Station Nächstebreck, die unmittelbar beim großen, hellen Steinhaus mit Gaststätte liegt.
 Darüber befinden sich die ländlichen Häuser des Weilers Bracken. Beim inneren Gleis handelt es sich um die Neu-
trassierung, denn es führt später in die östliche (= neue) Tunnelröhre Schee. Offenbar liegen hier Eisenschwellen.
Foto Sammlung Herbert Schmitz

Hp. Wt-Nächstebreck

Einen “Gleisplan” vom Haltepunkt Nächstebreck zu bringen, wäre vielleicht etwas vermessen, denn es gab ja nur ein
 Durchgangsgleis ohne Weichen resp. früher die zwei Richtungssgleise. Und aus den alten Zeiten stammt auch der
Plan, nämlich vom Jahre 1947. Zu sehen ist die zwischen den Bahnhöfen von Wichlinghausen und Schee noch vor-
handene zweigleisige Trasse, wobei ein Gleis aber offenbar nicht mehr genutzt wird. Anzunehmen ist, dass das zu
 befahrende Gleis wegen einer Abmilderung der Gleisbögen in einigen Passagen mit der Zeit dann auch etwas ver-
schwenkt wurde. Eingezeichnet ist die Linienführung zwischen dem Posten 3 (= Blockstelle Hottenstein) und dem
 Haltepunkt Nächstebreck innerhalb der Bahnmeisterei Oberbarmen. Nördlich beginnt dann die Bm von Sprockhövel.
Wir erkennen zudem den ehemaligen Bahnsteig am zweiten Gleis, früher gegenüber dem bekannten Perron liegend.
Neben dem dort unmittelbar befindlichen beschrankten Bahnübergang ist noch der Fußgängersteg eingezeichnet.
Das angedeutete “Bahnhofsgebäude” am westlichen Bahnsteig ist tatsächlich die Hütte vom Schrankenposten.
Vorlage Sammlung Michael Peplies

(c) Michael Malicke   www.bahnen-wuppertal.de

Das ist sozusagen der letzte Zug-Mohikaner auf der Hattinger Strecke. Es handelt sich um den Güterzug mit Kühl-
wagen, der von der Fa. Kraft in Hasslinghausen kommt. Im Hp. von Nächstebreck begegnet uns die 260 409 (Foto
von Mitte der 1980er Jahre). Die Anzeigentafel hat leider auch im Jahre 2010 kaum etwas von ihrer Aktualität ver-
loren, bezog sich damals aber auf die mit dem sowjetischen Einmarsch verbundenen Kriegswirren. Das Bahnhofs-
schild mit der “ältlichen” Schrift verdanken wir einem sehr heimatverbundenen Bürgerverein vom Bezirk Bracken.
Foto Michael Malicke

(c) Herbert Schmitz   www.bahnen-wuppertal.de

Trotz Status einer Hauptbahn ging es in Nächstebreck bis zuletzt immer recht dörflich zu. Das beweist nicht nur die-
ses Bild, wo man durchaus von einer “morbiden Idylle” sprechen kann. Die im Bogen liegende etwas unübersichtliche
 Strecke war am Bahnübergang in Bracken - zunächst durch eine Schranke, dann durch die sichbare Blinklichtanlage -
an sich gut abgesichert, trotzdem war natürlich immer Obacht angebracht. Das unmittelbar beim Haltepunkt befind-
liche markante Steingebäude mit “Bahnhofs-Restauration” fiel im Jahre 1971 leider der Spitzhacke zum Opfer. Unser
Blick geht nordostwärts über das “Junkersbecker Tälchen” hin zur uralten Wegverbindung zwischen dem Wuppertal
 und der Ruhr, wo Häuser an der Hasslinghauser Straße (alter Weg) und der Wittener Straße (neuer Weg) stehen.
Foto Herbert Schmitz

(c) Herbert Schmitz   www.bahnen-wuppertal.de

Das Bild ist jetzt qualitativ nicht so gut, aber es ermöglicht einen interessanten Vergleich zum obigen Foto, wie es
am Bahnübergang etliche Jahre vorher zugegangen ist. Das Foto wird Mitte der 1950er Jahren aufgenommen sein,
denn 1953 bekam das Bw Steinbeck die neuen roten Brummer VT 95 mit Beiwagen VB 140 zugewiesen und setzte
diese Garnitur zusammen mit den dampfgeführten Reisezügen auch auf der Hattinger Linie ein. Noch steht der hier
gewaltig anmutende Fußgängersteg, aber die Passanten möchten wohl lieber eine Weile vor den Schrankenbäumen
 warten. Das älteren Bahnfans bestimmt geläufige, “gestutzte” Warnkreuz weist auf einen eingleisigen Überweg hin.
Foto Herbert Schmitz

(c) Bernd Kleinschmidt   www.bahnen-wuppertal.de

Südlich vom Bahnübergang beim Halt in Nächstebreck eröffnete sich oben ein solcher Blick, hier Ende der 1970er
 Jahre. Wir sehen, dass die Bundesbahn nach Abbau des anderen Gleises auf diesem Terrain einen zweiten Bahnsteig
 für die Züge in Bergrichtung erstellt hat, vgl. dazu die Lage des alten Bahnsteigs im Plan. Auf dem Bild unten ist die
im Vergleich zum westlichen Bahnsteig unscheinbare Wartebude zu sehen. Eine derartig versetzte Anordnung der
 Bahnsteige war - und ist - auf Strecken mit einer Bahnhofsnähe zu einem Straßenübergang gar nicht ungewöhnlich
(gab es auch zuletzt beim Hp. Boltenberg auf der Sambalinie nach Wt-Cronenberg). Mit dieser Lage wurde die Mög-
lichkeit geschaffen, Zughalte “bequem” zu handhaben, ohne gleich den Überweg unnötig lang sperren zu müssen.
Fotos (2) Bernd Kleinschmidt

(c) Bernd Kleinschmidt   www.bahnen-wuppertal.de
(c) Herbert Schmitz   www.bahnen-wuppertal.de

Ein sehr interessanter Blick auf den Fußgängersteg am Haltepunkt Nächstebreck aus südlicher Richtung, dahinter
sehen wir die Gaststätte von Ernst Oppermann. Im hinteren flacheren Gebäude war ein Veranstaltungssaal, der von
 etlichen Vereinen und für andere Geselligkeiten von der Bevölkerung oft genutzt wurde. Offenbar gab es bei den
 unteren Treppenaufgängen kleine Abstellkammern, denn man kann den Betonumbau und Türen erkennen. Die Auf-
nahme stammt aus den 1950er Jahren, als man das zweite Gleis bereits abgebaut hatte. Ungewöhnlich ist die ganze
 Sache schon, dass direkt neben einem Bahnübergang auch eine solche Brücke existierte. Denn die Straße ist älter
und sie gab es immer schon als talseitigen Zugang nach Bracken. Also ein toller Service der Bahn für die wenigen
 Einwohner! Der Überweg wurde Anfang der 1960er abgerissen und dann auch der Bahnübergang mit einer Blinklicht-
anlage versehen. Übrigens, die Szenerie ist ein ideales Vorbild für die Modellbahner, sich hier im Detail austoben zu
 können. Man beachte das filigrane Geländer, das sicherlich eine große Herausforderung für die Bastler sein dürfte.
Foto Herbert Schmitz

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Der Haltepunkt Nächstebreck gehörte mehr zu den “vergessenen” Stationen im Wuppertal, und das sowohl bei der
 Stadtbevölkerung als auch bei den Bahnfans. Er lag im Abseits im Nordosten der Stadt an der Kohlenbahn nach
 Schee und Hattingen, die Ende 1979 für den Personendienst offiziell stillgelegt wurde. Dann gab es aber einige
Jahre Güterverkehr und etliche Sonderzüge. Hier sehen wir nach den Planzeiten den 515 615 und 565 (1988). 
Foto Wolfgang Bügel

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Nächstebreck war die einzige Wuppertaler Station an der Hattinger Strecke und lag nahe der Siedlung “Bracken”.
Die Trasse war hier (Wichlinghausen - Schee) früher zweigleisig, was noch gut zu erkennen ist, und sie besaß für
 viele Jahrzehnte sogar einen Hauptbahnstatus. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das zweite Gleis samt Tunnelröhre
 Schee aber nicht mehr notwendig, es gab andere Transporte und die Güterströme nutzten andere Strecken. Im Mai
 1969 waren vermehrt Schottertransporte nach Hiddinghausen zu bewältigen. Zum damaligen Zeitpunkt waren die
 Dampfloks der Bundesbahn-Baureihen 050 bis 053 vom Bw Vohwinkel noch ideale Zugpferde für solche Einsätze.
Foto VOBA

(c) Herbert Schmitz   www.bahnen-wuppertal.de

Leider ncht ganz konturenscharf, aber ein historisch äußerst interessantes Bild aus der unmittelbaren Nachkriegs-
zeit (Winter 1948). Unser Blick geht von Bracken in östliche Richtung, wo wir auf den besagten “Einfahrbereich”
zum Haltepunkt schauen. Bekanntlich muss die Hattinger Linie zwischen dem Abzweig von der Rheinischen Strecke
 an den Dolinen unweit der Wuppertaler Stadtgrenze und dem Tunnel Schee (Wasserscheide Wupper/Ruhr) etliche
 Höhenmeter überwinden, was nur durch einen großen s-förmigen Verlauf ermöglicht wurde. Im Hintergrund sehen
 wir Stadthäuser an der Wittener Straße, die von der Eisenbahnstrecke unterquert wird. Gut sichtbar ist der bereits
 erfolgte Abbau des zweiten Gleises. Der Fußgängersteg markiert den südlichen Anfang des eigentlichen “Bahnhofs”.
Foto Herbert Schmitz

(c) Bernhard Terjung   www.bahnen-wuppertal.de

Ein Blick auf die Station aus südlicher Richtung, schon außerhalb der Planzeit. Ein eisenbahnfreundlicher Bürgerverein
 nahm den Haltepunkt gerne als Stützpunkt in Anspruch. So auch am 26. August 1984, als eine dreifache ETA/ESA-
Einheit bei mäßigem Wetter für den BFS aus Lüdenscheid Werbung macht. Der Platz für das zweite Gleis rechts ist
für Eingeweihte trotz Wildwuchs immer noch gut erkennbar. Am selben Tag ging es auch auf die Beyenburger Linie.
Foto Bernhard Terjung

(c) Slg. Herbert Schmitz


    www.bahnen-wuppertal.de

Schatztruhe Bracken: Noch ein tolles Foto aus alten Bahnzeiten unseres Bahnhofs. Eine Literaturquelle spricht da-
von, dass der Name “Nächstebreck” als Bezeichnung erst 1924 auftaucht, und da zunächst als Doppelname zusam-
men mit “Bracken”, erst später in den 1930er Jahren als alleinige Bezeichnung. Das genaue Aufnahmedatum von der
 “Bahnhofs-Restauration” ist uns nicht bekannt, müsste aber so entsprechend einzuordnen sein. Für den hier ansäs-
sigen Schrankenposten gab es eine kleine Holzhütte, sicherlich wegen der etwas unübersichtlichen Streckenführung
mit einer verantwortungsvollen Aufgabe verbunden. In der Wirtschaft konnte man auch Fahrkarten kaufen, heute
 würde man vielleicht von einer “Agentur” sprechen. Dier Bürger von Bracken können sich nicht daran erinnern, dass
 man hier jemals Frachtgüter aufgeben konnte. Im Bahnhofsverzeichnis von 1944 wird die Station somit als “Halte-
punkt” und Zusatz “p” angegeben (nur Personenverkehr, also ohne Gepäck-, Expressgut- und ohne Güterverkehr).
Foto Sammlung Herbert Schmitz

(c) Herbert Schmitz   www.bahnen-wuppertal.de

Wie die Stimmung, so das Wetter: traurig und farblos. Einsam stehen die alte Wartehalle und der Kilometerstein in
 der Gegend und könnten über ihre Daseinsberechtigung sinnieren. Aus Sicht der Bahnfreunde und bestimmt auch
 der Anrainer ist der Mitarbeiter der Baufirma auch gar kein “lieber Herr”, denn er wütet mit seinem Bagger ganz ge-
waltig im Hp. Nächstebreck herum. Teerverseuchte Schwellen und Bohlen müssen entsorgt werden, was wahr-
scheinlich das einzig Positive an der Szenerie ist. Wir sind im Jahre 1996 vor Ort und da geht es mit der Bahnherr-
lichkeit hier endgültig zu Ende. Rückwirkend betrachtet nahm der Bahnhof in Bracken im Verhältnis zum umliegen-
den Areal eine nicht unbedeutenden Ausdehnung ein, auch wenn es keine Weichen oder Güterrampen gab.
Foto Herbert Schmitz

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Eine Aufnahme vom Haltepunkt in Nächstebreck aus heutiger bahnloser Zeit (anno 2005). Der Unterstand hat alle
 Zeiten überdauert, steht aber jetzt reichlich verloren im Gelände da. Heimatbezogene Bürger haben eine ältere An-
schrift angebracht, unter der sich bestimmt nur Eingeweihte etwas vorstellen können. Im Rahmen des Baus des
Radwanderweges (Eröffnung Dezember 2014) ist der Bereich überarbeitet worden. Nun hat man über die alte
 Nächstebrecker Trasse und durch den Schee-Tunnel einen Anschluss in Schee an den Radweg nach Hattingen.
Es ist bestimmt ein idealer Ruheplatz für Radfahrer und Wanderer. Bahnfans träumen dann von alten Zeiten, als
laut stampfend eine 50er oder 78er um die Ecke gefahren kommt oder brummend ein ETA-Gespann auftaucht ....
Foto VOBA

Der Hp. Wuppertal-Nächstebreck als Teil der Hattinger Strecke

(c) Helmut Dahlhaus   www.bahnen-wuppertal.de

Als richtiger Abschluss doch lieber ein echtes Lebens-Foto von der Hattinger Strecke und gleichzeitig ein Bogen
 zum ersten Bild auf der Seite. Der P 4067 ist am Morgen auf seiner Tour nach Hattingen unterwegs und begegnet
uns beim “nördlichen Ausfahrbereich” vom Haltepunkt Nächstebreck. Ganz links im Hintergrund ist die Holzhütte
am Bahnsteig noch zu erkennen. Da es hier bergauf geht, muss die 79 159 tüchtig Dampf machen - obgleich, vier
 Umbau-Dreiachser sind für die robuste Preußin an sich keine große Aktion. Das Foto entstand am 19. Mai 1967.
Foto Helmut Dahlhaus

Infoecke: Bahnhof Bracken/Nächstebreck/Wuppertal-Nächstebreck im Überblick

1. Bau und Lage: Der Bahnhof lag an der Strecke von Barmen-/Wuppertal-Wichlinghausen nach Hattingen am Standort km 5,10 (Kilometerierung von Wichlinghausen). Zunächst eingleisig eingerichtet, wurde bis 1902 auf dem (bereits eingeplantem?) Terrain ein zweites Gleis verlegt. Zu dieser Zeit wurde gegenüber vom vorhandenen Bahnsteig ein zweiter Perron erstellt. Wohl aufgrund der unübersichtlichen Trassenführung mit Kurvenverlauf wurde neben dem Bahnübergang aufwändig zusätzlich ein Fußgängersteg errichtet. Im massiven Privatgebäude mit Restaurant direkt daneben (markant im Vergleich zu den sonst ländlichen Häusern) konnte man beim Wirt Fahrkarten kaufen. Auf den Bahnsteigen gab es nur hölzerne Wartehütten. Güteranlagen waren nicht vorhanden. Bis 1951 wurde das östliche Gleis wieder abgebaut. Wegen des unmittelbar an der Station liegenden Bahnübergangs erbaute man dann südlich einen zweiten Bahnsteig für die Richtung Hattingen fahrenden Züge und vermied so unnötige Wartezeiten an der Schranke bzw. später an der Blinklichtanlage. Die Wartehalle am alten Bahnsteig ist noch vorhanden und wird seit vielen Jahre vom Bürgerverein gepflegt. Die Station fungierte bei der Bundesbahn immer als “Haltepunkt”.

2. Betriebliches: Die Bahnstrecke zwischen Wt-Wichlinghausen und Hattingen lebte für sehr viele Jahrzehnte vom Güterverkehr, vor allem aufgrund der vielen Zechen in der Region vom Kohlentransport. Ohne jegliche Güterverladung war Nächstebreck natürlich nur Durchgangsstation. Bei der Bundesbahn gab es etwas südlicher, etwa bei der früheren Blockstelle Hottenstein (km 3,6), später einen Anschluss zum neuen Gewerbegebiet Nächstebreck. Trotz langzeitigem Hauptbahnstatus war der Personenverkehr immer nebenbahnmäßig ausgeprägt mit eher bescheidenem Gesamt-Verkehrsaufkommen, aber etlichen Berufspendlerzügen. In den 1930er Jahren gab es zeitweise mal einen Eilzug, der in Nächstebreck natürlich durchfuhr. Bereits in der Dampflokzeit (zuletzt war das die Baureihe 78.0 bis Mai 1967) prägten auch Reichsbahn-Altbautriebwagen (bis 1966 VT 36.5 vom Bw Steinbeck) und ab 1953 Schienenbusse vom selben Bahnwerk und vor allem dann die ETA/ESA 150-Triebzüge (515/815) vom Bw Düsseldorf die Bahnszene. Eingestellt wurde der Personenverkehr zum 30.11.1979. Anschließend befuhren für einige Jahre sporadisch Sonderzüge die Strecke. Letzte Güterwagen kamen von der Firma Kraft in Hasslinghausen bis Herbst 1991 auf die Linie.

3. Bezeichnungen: Ursprünglich hieß der einfache Halt auf Grund der Siedlungslage “Bracken”, dann wohl ab 1924 “Bracken-Nächstebreck”, später in der Reichsbahnzeit einfach “Nächstebreck”. Ab 1952 bekam der Haltepunkt den uns geläufigen Wuppertal-Zusatz.
Die Angaben und Daten stammen aus verschiedenen Veröffentlichungen

Bahnhöfe an anderen Strecken im Wuppertal mit eigenen Seiten

Bahnhof Wt- Beyenburg      Bahnhof Wt-Nächstebreck      Bahnhof Wt-Ronsdorf

Zu allen Bahnhöfen im Wuppertal mit eigenen Seiten siehe die Übersicht der Stationen mit Direktzugriff

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