Bahnen- Wuppertal.de Bahnhöfe im Portrait

Wuppertal-Cronenberg

Zu den Personenstationen auf der Sambalinie: Die Strecke nach Cronenberg hinauf war betrieblich nur mit bescheidenen Gleisanlagen ausgestattet. Eine Ausnahme bildete lediglich der Ausgangsbahnhof in (Wuppertal-)Steinbeck, der aber der Einbindung nach zur BME-Talstrecke gehört und für die Sambatrasse lediglich als Abzweigstation galt. Neben dem Endpunkt in Cronenberg hatte nur der Zwischenhalt in Küllenhahn einen aus “eisenbahnmäßiger” Sicht richtigen Bahnhofsstatus. Alle anderen waren von der Anlage her eingleisige Haltepunkte im Streckenverlauf, die teilweise erst später nach Betriebsaufnahme eingerichtet wurden. Auf der WebSite sprechen wir beim jeweiligen Zugriff bei allen Personenstationen von einem “Bahnhof”, unabhängig von der offiziellen Einordnung. Für die Bahnhöfe Cronenberg (vorliegend) und Küllenhahn gibt es eigene Seiten. Die eingleisigen Haltepunkte finden sich auf einer separaten Seite.
 

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Der Endbahnhof in Cronenberg lag am Standort Km 10,55 an der Nebenbahn von Elberfeld nach Cronenberg (Kilometrierung vom Abzweigbahnhof Elberfeld-Steinbeck). Bei Betriebseröffnung zum 1. April 1891 wurden die Anlagen vom Prinzip her festgelegt, es gab aber auch einige Ausbauten in der folgenden Zeit. Ein stattliches Empfangsgebäude im bergischen Baustil (Fachwerk und Schieferverkleidung) machte der Bedeutung der damals selbstständigen Stadtgemeinde alle Ehre. Cronenberg war mit seinen Metallwaren “weltbekannt” und der Bahnanschluss verschaffte dem Ort weiteren Auftrieb. In Verlängerung des Durchfahrgleises 2 wurde ein kleiner Lokschuppen errichtet. Rechts und links neben diesem Haus gab es zum gleichen Zeitpunkt Gleisanschlüsse zur örtlichen Gasanstalt und zur Stahlfirma Wille. An der Bahnhofseinfahrt wurde 1918 noch ein Anschluss zur Firma Picard (Schneidwaren) verlegt. Die Cronenberger Strecke war hauptsächlich eine Linie für die vielen Industriefirmen auf den Südhöhen und weniger eine Reisebahn, doch im Mittelteil entwickelte sich mit der Zeit ein ordentlicher Ausflugverkehr. Personenzugmäßig litt die Cronenberger Region aus Sicht der Eisenbahn fast immer unter dem Angebot der Straßenbahnen, denn die fuhren ab 1900 von Elberfeld nach Sudberg (bis 1969/1970) mit Abzweiglinien vom Cronenfeld Richtung Remscheid (1900 bis 1965) und von Cronenberg Richtung Solingen (1914 bis 1969). Entsprecehnd war auch der Niedergang stark mit den aufkommenden Veränderungen im Kfz-Verkehr verknüpft. Personenzüge waren bis auf bestimmte (Anfangs-)Zeiten relativ kurz. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Strecke dann bald dampffrei, den Personenverkehr versuchte man in Folge rationeller mit den sogenannten Kurzpersonenzügen (Kp mit V 36 und VS 145) und den Schienenbussen (VT 95, zum Schluss 798er) und letztlich mit den Akku-Tw 515 zu begegnen. Zu diesen Zeiten gab es im Personenbetrieb mit einem ziemlichen Taktverkehr ein doch gutes Zugangebot. Zuletzt noch fungierte Cronenberg als Zugleitbahnhof, das Empfangsgebäude wurde Anfang der 1990er Jahre unter Denkmalschutz gestellt. Für Jahrzehnte hieß die Station einfach “Cronenberg”, erst zur Bundesbahnzeit gab es 1952 den Beinamen.
 

(c) Bernhard Terjung www.bahnen-wuppertal.de

Ein schattiger Baum, ein kühles Bierchen und dann ein Plausch mit dem Fahrzeugführer, das wär`s doch. Leider
nur noch in der Erinnnerung, denn der Samba fährt nicht mehr. Bergische Nebenbahnidylle pur im Endbahnhof der
Cronenberger Strecke mit dem 515 615 (Mai 1987). Der Tw erstrahlt im roten Farbton der Ursprungsausführung.
Man achte auf die - teilweise morbiden - Details am Gebäude, eine Fundgrube für nachbauwillige Modellbahner!
Foto Bernhard Terjung

(c) Slg. Uli Schimschock   www.bahnen-wuppertal.de

Der Endbahnhof Cronenberg verfügte früher über ein paar Gleisanschlüsse und es gab einen kleinen Lokschuppen.
Das Schaubild entstammt dem “Betriebsplan für die Nebenbahn Elberfeld-Steinbeck - Cronenberg”, verfasst von
der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft, Reichsbahndirektion Elberfeld, mit Ausgabe von 1929 (Plangrundlage von
etwa 1910). Damals war Cronenberg noch eine selbstständige Gemeinde “mit Handwerks-Weltruf”. Der folgende
Plan verdeutlicht nicht richtig, wie sehr die Sambalinie und damit die Gleisanlagen an Bedeutung verloren haben.
Vorlage Sammlung Uli Schimschock

Gleisplanskizze Bahnhof Wuppertal-Cronenberg
(Zustand ca. 1970, Modellbahnepoche 3/4)
Wir danken für die Erlaubnis zur Veröffentlichung und empfehlen die WebSite mit vielen Plänen: www.gleisplan.net
 

(c) Klaus Hoffmann   www.bahnen-wuppertal.de

Kein schönes Frühlingswetter war es im Mai 1985, als ein besonderer Gast in Cronenberg auftauchte: eine Zug-
garnitur der sogenannten Citybahn. Die wurde 1983 in einem speziellen Outfit für die Aggertallinie zwischen Köln
und Gummersbach eingerichtet und sollte eine Attraktivitätssteigerung für die Bahnbenutzter generieren. Auch
einige Loks der Reihe 218 bekamen ein orange-kieselgraues Farbkleid verpasst. Hier ist alber die alte rote Farb-
güte der Bundesbahn vertreten in Form der 215 031. Links der “letzte Pendler”, der damals übliche Solo-515er.
Foto Klaus Hoffmann

(c) Thomas Göhler   www.bahnen-wuppertal.de

Eine schöne Bahnidylle im Bahnhof von Cronenberg, so richtig mit “Kros” von unterschiedlicher Herkunft und aus
 verschiedenen Materialien. Sicherlich werden solche Szenen bei etlichen Bahnfans zur bekannten “Sehnsucht”
 nach einer verlorenen Nebenbahnromantik beigetragen haben. Sehr interessant links im Anschnitt der frühere
 Lokschuppen - offenbar im Fachwerkstil der alten Zeit -, von dem wir bisher noch keine Ansicht erhalten haben.
Foto Thomas Göhler

(c) Wolfgang R. Reimann   www.bahnen-wuppertal.de

Die Schlussleuchten sind bereits gesetzt und es kann wieder zurück ins Tal gehen. Nach der Dampflokzeit und
den Kp mit V 36 waren ab 1955 die roten Brummer der Baureihe VT 95/795 (später 798) für Jahre die normalen
 Fahrzeuge im Personenverkehr auf der Sambalinie. Für die Eisenbahnfans bekanntlich wenig attraktiv, aber heute
freut man sich natürlich über jedes Foto aus alten Zeiten, wie hier vom Jahre 1962. War die Nachfrage größer,
 wurden die Schienenbusse doppelt gefahren, dazwischen mit einem oder zwei kurzen Beiwagen vom Typ VB 142.
Foto Wolfgang R. Reimann

(c) Bernhard Terjung   www.bahnen-wuppertal.de

Die Wendezeiten der Tw in Cronenberg betrugen meist nur wenige Minuten, bevor es wieder retour ging. Welche
Masse von Fahrgästen wird wohl heute dabei sein? Die Tage auf der Sambalinie sind im Mai 1987 lange gezählt
 und die DB war wohl froh, einige Macken an der Strecke im Februar 1988 zum Anlass zu nehmen, den ungeliebten
 Betrieb zu beenden. Es gab zwar Proteste, aber geholfen hat das wie meist nicht. In der Folge wurden spezielle
 Reaktivierungsprojekte diskutiert, dazu gehörten auch mögliche Züge von Cronenberg durchs Tal nach Beyenburg!
Foto Bernhard Terjung

(c) VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Ein Umsetzmanöver im Endbahnhof Cronenberg. In den letzten Jahrzehnten des Betriebes fuhren Dampfloks an
sich nicht mehr vor Planzügen auf die Höhen, sondern nur die Triebwagen und einige Dieselloks. Der Plandampf
war eigentlich beendet, nachdem das Bw Steinbeck 1953 dampffrei geworden war. Die schwarzen Rösser kamen
nur mit Sonderzügen auf der Sambalinie zum Einsatz, das allerdings auf die Jahre gesehen recht selten. Hier
sehen wir die 050 913 vom Bw Vohwinkel am 18. März 1972, einem schönen Vorfrühlingstag im Bergischen Land.
Foto VOBA

(c) Wolfgang Bügel   www.bahnen-wuppertal.de

Fast schon eine Zugschwemme in Cronenberg. In der Mitte am Empfangsgebäude steht die Normalität in Person
des Akku-515. Die 260 593 hat heute die ehrenwerte Aufgabe, den Güterverkehr auf der Sambalinie zu bewälti-
gen. Links mit der 212 104, das ist kein eigentlicher Güterzug, was erst auf den zweiten Blick auffällt. Es handelt
 sich um einen sog. Unkrautzug der DB. Er musste ab und zu auch mal auf die Südhöhen fahren, um die bergische
 Natur zu verpesten. Denn das tat er als “Chemiekeule” mit Sicherheit. Eine Säuberung des Gleisbettes von Grä-
sern und Unkraut ist aber zwingend nötig, damit der Regenabfluss im Schotter gewährleistet ist (Sommer 1984).
Foto Wolfgang Bügel

Literaturtipp zum Bahnhof Wt-Cronenberg und Umgebung:
K. Kaiß/M. Peplies, Sambalinie Elberfeld - Cronenberg, s. Literatur-Archiv

(c) Zeno Pillmann   www.bahnen-wuppertal.de

Echter Winter auf den Südhöhen, und das am 23.12.1982. Vom Tal herauf hat sich der 515 604 ins Gebirge ge-
wagt und hat bald das Endziel der Tour erreicht; dies dann mehrmals am Tag. Wäre die Strecke landschaftlich
 nicht so attraktiv, fühlten sich einige Triebfahrzeugführer ob der wiederholten Fahrten vielleicht mehr zum “Straf-
dienst” versetzt. Linker Hand erspähen wir soeben die Güterverladung, die wesentlich bessere Zeiten erlebt hat.
Bekanntlich war die früher selbstständige Gemeinde immer schon ein wichtiger Standort der Werkzeugindustrie.
Foto Zeno Pillmann

(c) W.Bügel           

  www.bahnen-wuppertal.de

Bei diffusem Winterlicht in prächtiger Schneelandschaft steht der 515 619 am Perron der Endstation und wartet
auf seine Rückfahrt ins Tal. Es sind mal wieder nur wenige Fahrgäste mitgekommen, so dass ein Solo-Tw genügt
(9.1.1985). Wie es auf den parallen Straßen ausgesehen hat, können sich Eingeweihte sicher gut vorstellen ....
Der Schornstein im Hintergrund gehört der Firma Wille (heute Stahlwille), die früher einen Gleisanschluss besaß.
Foto Wolfgang Bügel

(c) Slg. Wolfgang R.Reimann

     www.bahnen-wuppertal.de

Während die obige Aufnahme mit dem Akku-515 den Zustand der letzten Betriebsjahre auf der Sambalinie wider-
spiegelt und sicherlich etlichen Bahnfreunden in dieser Szenerie noch “gegenwärtig” sein dürfte, erinnert dieses
Bild an alte Zeiten, die die - damals verhältnismäßig wenigen - Fotofreunde so wohl kaum wahrgenommen haben.
Der Trieb”zug” VT 70 947 ist anno 1953 im Endbahnhof angekommen und kann sich ein kurzes Päuschen gönnen.
 Das aus der Reichsbahnzeit stammende Fahrzeug war früher mal silbergrau lackiert, hat aber nach dem Krieg dann
 das übliche DB-Rot bekommen. Man kann ihn als Vorläufer vom roten Brummer sehen, er fuhr auch mit Beiwagen.
Foto Ernst-Julius Wolff Sammlung Wolfgang R. Reimann

(c) Modell Klaus Dünweg   

Foto Jürgen Lenzen  

  www.bahnen-wuppertal.de

Bei der Modellbahn können die alten Zeiten wieder aufleben, auch wenn etliche der sog. Vorbildbahner oft wenig
mit der Minibahn anfangen können. Eigentlich verwunderlich, wenn sich die Hobbyerinnerungen dann vornehmlich
 auf zweidimensionale Papierbilder reduzieren, wo die Züge oft nur in Milimetergröße zu erkennen sind. Die Leute
vom Verein MEF in Wuppertal fühlen sich sowohl den Vorbildern als auch dem Modellbau verpflichtet, wobei in
dieser Hinsicht die in Aufbau befindliche große Anlage logischerweise dann “vorbildgerecht” betrieben wird. Das
Anlagenthema umfasst gezielt Motive der Wuppertaler Bahnwelt. Dazu gehören auch Teile der Sambalinie, wobei
der Endbahnhof in Cronenberg schon sehr weit gediehen ist. Ein Highlight dieses Areals wird sicherlich das von
Klaus Dünweg nachgebaute Gebäudeensemble (EG + GS) sein. Weitere Infos beim Verein:
www.mef-wtal.de .
Modellbau Klaus Dünweg   Foto Jürgen Lenzen

Signalplan Endbahnhof Wuppertal-Cronenberg
(Zustand 1988, Modellbahnepoche 4)
Vorlage DB/BD Köln Sammlung Michael Peplies
 

Der Bf. Wuppertal-Cronenberg als Endstation der Sambalinie

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