Bahnen- Wuppertal.de Reichsbahndirektion Wuppertal

Strecken und Bahnhöfe der RBD Wuppertal

Zu einigen historischen Daten der Wuppertaler Direktionsentwicklung und den genauen Bezeichnungen während der Reichsbahnzeit (RBD oder Rbd, DR oder DRG) siehe die Hinweise auf der allgemeinen Bundesbahn-Seite. Auf dieser Seite möchten wir mehr den Raum vorstellen, der zwischen 1920 und 1945 bahnmäßig von Wuppertal (bzw. bis 1930 Elberfeld) aus betreut wurde. Am besten lässt sich dies durch epochentypische Bilder belegen, die sich auf die zahlreichen Strecken und Bahnhöfe zwischen Rhein und Sauerland sowie zwischen Ruhr und Sieg beziehen. Natürlich ist alles bruchstückhaft und bewusst ohne System ausgesucht. Denn über die gesamte Wuppertaler Direktionszeit (von 1850 bis 1974!) könnte man eine umfangreiche eigene WebSite produzieren, was den Rahmen vom Projekt Bahnen-Wuppertal.de aber vollkommen sprengen würde Den weitaus größten Teil der Aufnahmen verdanken wir unserem “Bahnhobby-Hoffotografen” Carl Bellingrodt, der aus Sicht der heimischen Eisenbahnfans zum Glück in unserem Wuppertal zu Hause war und von der Schwebebahnstadt aus zahlreiche Reisen in die Region unternommen hat. Auch hatte die Direktion mit Walter Eckler selber einen bekannten Bildfachmann und Eisenbahnfreund unter den Mitarbeitern. Fotogeschichtlich liegen der Seite natürlich schwarz-weiß-Vorlagen zugrunde. Im übertragenen Sinne geht es aber durchaus farbig zu auf unseren Streifzügen durch die alte Reichsbahnära, die oft als Blütezeit der deutschen Eisenbahnen bezeichnet wird - und schon so lange vorbei ist.
 

(c) Sammlung H.Dahlhaus   www.bahnen-wuppertal.de

In Sichtweite der Hohen Bracht
An der Ruhr-Sieg-Strecke zwischen Altenhundem und Kreuztal liegt die kleine Ortschaft Hofolpe. In dieser Gegend
 treffen wir auf die 55 2122, die zur robusten preußischen G 8 gehört. Vielleicht kommt sie vom Schubdienst zurück,
 denn südlich befindet sich bei Welschen-Ennest mit steilen Rampen die Wasserscheide zwischen Lenne und Sieg. Es
ist so eine typische Aufnahme von Carl Bellingrodt, was ihn im Genre “Züge und Landschaften” wahrlich zu einem
 Meisterfotograf hat werden lassen. Die Bahnfans sind fasziniert von Lok und Umfeld, und den ortsansässigen Histori-
kern wird ein unwiederbringliches Heimat-Ensemble präsentiert. Die Bahnidylle wird aber bald der Nüchternheit Platz
 machen, denn am Aufnahmetag des 2. August 1939 sind es nurmehr wenige Tage bis zum Ausbruch des Weltkrieges!
Foto Carl Bellingrodt Sammlung Helmut Dahlhaus

(c) Slg. Helmut Dahlhaus  

  www.bahnen-wuppertal.de

Typisch Sauerland: Fachwerk und viel Landschaft
Wir haben eine Fototour ins obere Lennetal unternommen und bewundern die Ortschaft mit “der Kirche im Dorf”, die
 quasi Namensgeber des Flusses ist (oder umgekehrt?). Lenne liegt nur wenige Kilometer westlich von Schmallenberg,
 und dieses Städtchen ist immerhin ein kleines Zentrum mitten im Hochsauerland. Die Eisenbahnstrecke führt von hier
 durchs Tal nach Altenhundem, wo der Fluss dann in einem starken Knick nach Norden Richtung Ruhrgebiet abdreht.
 Beim Namen Altenhundem - heute ein Teil von Lennestadt und dem Normalbürger wohl weniger bekannt - horchten
die Eisenbahnfreunde auf, denn hier gab es bis zur Elektrifizierung im Mai 1965 ein großes Bw mit unzähligen Jumbos
der Reihe 44, die auf der Ruhr-Sieg-Strecke ununterbrochen tätig waren. Bei der Reichsbahn gab es hier auch viele
 schwere G 12er (Reihe 58.10). Im Bild die 74 435 vom besagten Werk mit dem P 1367, und das am 17. Mai 1937.
Foto Carl Bellingrodt Sammlung Helmut Dahlhaus

(c) Sammlung H.Dahlhaus   www.bahnen-wuppertal.de

Wldwestkulisse am Klusenstein
Wir befinden uns im Hönnetal an der Linie zwischen Menden und Neuenrade (fertig bis 1912). Im mittleren Bereich
am Klusenstein gibt es interessante Felspartien, die für Bahn und Straße im engen Tal kaum Platz lassen. Als eine
 der wenigen im Sauerland heute noch betriebenen Nebenstrecken gab es gerade auch deswegen hier zahlreiche
Sonderfahrten. Die Linie war jahrzehntelang das Einsatzgebiet der Loks vom Bw Fröndenberg, wobei die preußische
T 14.1 dabei eine zentrale, fast ausschließliche Rolle spielte. Ein tolles Motiv wurde hier eingefangen, geradezu
 prädestiniert für einen “kinematografischen Zugüberfall”. Die 93 1051 führt den P 1774, und das war anno 1926.
Foto Carl Bellingrodt Sammlung Helmut Dahlhaus

(c) Sammlung H.Kugel   www.bahnen-wuppertal.de

Baukonjunktur im Volmetal
Im Jahre 1928 wussten die wenigsten Mitbürger mit dem Begriff der Konjunktur etwas anzufangen. Aber es gab
immer schon Wellen von wirtschaftlichen Auf- und Abschwüngen, vieles allerdings äußerst stark durch staatliche
 Tätigkeiten und weniger durch Markt”mechanismen” begleitet. So auch bei der Reichsbahn jener Tage. Man hatte
 sich in den 1920er Jahren als nationale Gesellschaft etabliert und die vielen Wirren der Nachkriegszeit überstan-
den. Dass es bald wieder tief abwärts ging, konnte man nicht ahnen. Wir stehen im Bahnhof von Brügge (Westf.),
 dem Verkehrsknoten im Volmetal. Um 1928 wurde die Station großzügig ausgebaut, was nicht zu übersehen ist. Für
die Aufnahme gönnen sich die Arbeiter mal ein verdientes Päuschen. Wer die Situation im Bahnhof Brügge kennt,
wird aufgrund des Reiterstellwerkes im Hintergrund den Standort des Fotografen unschwer ausmachen können.
Foto Sammlung Thomas und Herbert Kugel

(c) Sammlung H.Dahlhaus   www.bahnen-wuppertal.de

Bei Freudenberg in dunklen Zeiten
Mitten im Zweiten Weltkrieg, nämlich am 21. August 1943, wurde diese Aufnahme gemacht. Wahrscheinlich nicht
 nur eine aufwändige, sondern mit Sicherheit eine nicht ganz ungefährliche Aktion, mit einem Fotoapparat durch die
 Lande zu ziehen. Wir sind in Freudenberg im Übergang vom märkischen Bergland zum Siegerland, Jahrzehnte später
 ein tolles Kleinod der bergisch-märkischen Fachwerk- und Schieferromantik. Den P 1409 und die “Donnerbüchsen”
 zieht die Einheitslok 86 505 durch die Gegend. Am Führerstandsfenster könnte eine Schutzplatte angebracht sein.
 Das Filmmaterial in der Kriegszeit scheint auch nicht von so hoher Qualität wie zu Friedenszeiten gewesen zu sein.
Foto Carl Bellingrodt Sammlung Helmut Dahlhaus

(c) Sammlung H.Dahlhaus   www.bahnen-wuppertal.de

Der Eisenbahn hat man viel zu verdanken
Die Ortschaft Altenhundem (heute ein Teil von Lennestadt) ist mit der Eisenbahn groß geworden, Bahn und Region
 bildeten hier jahrzehntelang eine Einheit. Mit Zunahme des Verkehrs auf der Ruhr-Sieg-Strecke (durchgängig 1861)
 erlangte die ansässige Lokstation eminente Bedeutung, nicht zuletzt aufgrund der südlichen Rampe Richtung Siegen.
In der Dampflokzeit gehörte später das Bw Altenhundem zu einem der wichtigsten Bahnwerke der im Wuppertal an-
sässigen Direktion. Ein Bahnknoten entstand durch die beiden Nebenbahnen durch das obere Lennetal bis nach
 Fredeburg (1886, ab 1911 durch bis Wennemen ins Ruhrtal) und nach Birkelbach ins Wittgensteiner Land an die
 Rothaarbahn (1914). Am Bahnsteig steht die 93 1048 mit dem Personenzug 1367. Man datiert das Jahr 1931.
Rechter Hand führen die Gleise in den Rangierbahnhof und zu den weitläufigen Anlagen des Bahnbetriebswerkes.
Foto Carl Bellingrodt Sammlung Helmut Dahlhaus

(c) Sammlung VOBA   www.bahnen-wuppertal.de

Im Angesicht der Obrigkeit
Ein Bild vom mächtigen Gebäudekomplex der Reichsbahndirektion neben dem Elberfelder Bahnhof darf nicht fehlen,
war hier doch sozusagen das Nervenzentrum des Direktionsgeschehens angesiedelt. Ein großer Teilbereich des den
 Döppersberg prägenden Bauwerks konnte 1875 eingeweiht werden, nachdem man zunächst die notwendigen Zimmer
im Bahnhofsgebäude belegt hatte. Interessant ist beim Häusertrakt ein Vergleich zur Nachkriegszeit, wo nach den
 schweren Zerstörungen Veränderungen zu erkennen sind (
BD Wuppertal -allgemein-). Speziell das Dach hat jetzt
 eine andere Form. Im Bild sehen wir den D 4, einen hochwertigen Fernzug von Berlin Stadtbahn nach Köln Hbf..
Zum Zeitpunkt der Aufnahme anno 1929 gehörte die 01 004 zu den Schnellzugstars der Deutschen Reichsbahn.
Foto Carl Bellingrodt Sammlung VOBA

Übersicht der Betriebswerke der RBD Wuppertal mit Stand 1. April 1941

Maschinenamt Altena (Westf.): Bw Arnsberg (Westf.) (130 Mitarbeiter), Bw Finnentrop (130), Bw Fröndenberg (130), Bw Brügge (Westf.) (120), Bw Letmathe (140) mit Lokbahnhöfen Meschede und Plettenberg

Maschinenamt Düsseldorf: Bw Düsseldorf-Derendorf (550), Bw Düsseldorf-Abstellbahnhof (300) und Bahnbetriebswagenwerk Düsseldorf Hbf (160)., Bw Opladen (200), Bw Solingen-Ohligs (50), Bw Ratingen West (100),
Bw Bensberg (50), Kraftwagenbetriebswerk Düsseldorf (260)

Maschinenamt Hagen: Bw Hagen-Eck (440), Bw Hagen Gbf (380) und Bahnbetriebswagenwerk Hagen Hbf (220),
Bw Holzwickede (220), Bw Schwerte (Ruhr) (290), Bw Vorhalle (370), Kraftwagenbetriebswerk Hagen (140)

Maschinenamt Siegen: Bw Altenhundem (430), Bw Dieringhausen (270), Bw Erndetbrück (100), Bw Kreuztal (250),
Bw Olpe (110), Bw Siegen (270) mit Lokbahnhöfen Siegburg und Waldbröl

Maschinenamt Wuppertal: Bw Steinbeck (210), Bw Wuppertal-Langerfeld (440) und Bahnbetriebswagenwerk Wuppertal-Langerfeld (110), Bw Lennep (190) mit Lokbahnhof Wipperfürth und Bahnbetriebswagenwerk Lennep (70),
Bw Wuppertal-Vohwinkel (520) mit Lokbahnhof Hochdahl und Bahnbetriebswagenwerk Wuppertal-Vohwinkel (110)

Eigene Zusammenstellung nach: Deutsche Reichsbahn, Verzeichnis der Maschinenämter, Bahnbetriebswerke, Bahnbetriebswagenwerke, Lokomotivbahnhöfe, Bahnhofsschlossereien und Hilfszüge, gültig vom 1. April 1941 an, Wien 1941, Nachdruck Eisenbahn-Kurier-Verlag,
Freiburg 1976

PS: Infolge der Direktionsveränderungen nach dem Zweiten Weltkrieg musste man das Bw Holzwickede nach Essen abgeben, dafür bekam Wuppertal von der RBD Kassel die östliche Sauerlandregion mit den Betriebswerken in Bestwig, Scherfede und Warburg einverleibt! Siehe zum Vergleich die Bw-Dienststellen bei der DB auf der Bahnwerke-Seite.
 

(c) Sammlung EHEH   www.bahnen-wuppertal.de

Bw Düsseldorf-Derendorf
Eine Szene aus dem Schuppen vom Bw Düsseldorf-Derendorf. Das Betriebswerk wurde erst Mitte der 1930er Jahre
gebaut und steht in Tradition einiger Werke/Lokschuppen in Nähe des großen Rangierbahnhofes. Ähnlich wie einige
Jahre zuvor das neue Bw Abstellbahnhof samt Wagenbahnhof im Düsseldorfer Süden erstellte man hier die Hallen
 und Behandlungsanlagen nach neuen Reichsbahn-Richtlinien vor dem Hintergrund einer rationelleren und kompakteren
 Versorgung der Fahrzeuge. Das Bw Derendorf war immer zuständig für den Frachtenbereich und beheimatete ver-
schiedene Rangierloks und Streckenloks. Die 56 392 ist ein Umbau aus der robusten preußischen G 8.1. Mittels einer
 neuen Vorlaufachse konnten höhere Geschwindigkeiten angepeilt werden, auch bei Güterzügen zunehmend gefragt.
Foto Walter Eckler/RBD Wuppertal Sammlung Eisenbahn- und Heimatmuseum Erkrath-Hochdahl


 > Einige Bw-Bilder aus der Reichsbahn-Zeit finden sich auch auf der Bahnwerke-Seite <
 

Er war mal einfach, ein Millionär zu sein ...
Auch heute gibt es zuweilen Gutscheine von der Bahn, die sich aber in anderen Regionen bewegen. Hört sich also
 zunächst gut an, wenn die Reichsbahndirektion Wuppertal damals solche “Geschenke” verteilte. Aber mehr Schein
als Sein und mit einem äußerst faden Beigeschmack, denn die Papiervermächtnisse waren an sich nichts wert. Die
 wirtschaftlichen Verhältnisse waren zur besagten Zeit alles andere als gut, und von soliden Finanzmärkten war man
 angesichts einer hyper-gallopierenden Inflation meilenweit entfernt. Trotzdem ein sehr interessantes Zeitdokument!
Vorlage Sammlung Holger Schmidt

(c) Sammlung H.Schmidt   www.bahnen-wuppertal.de

Ortsbesuch: Bf. Dieringhausen
Der zu Gummersbach gehörende Ort war lange Jahre ein wichtiger Bahnknoten im Oberbergischen. Einen Bahnan-
schluss gab es vom Rhein her anno 1887, eine Verlängerung nach Olpe wurde in Abschnitten gesamt bis 1903 er-
stellt. Nordwärts gab es ab 1893 durchs Volmetal Anschluss nach Hagen und vom Abzweigbahnhof Marienheide aus
1902 eine durchgehende Verbindung nach Lennep - Wuppertal. Eine Zweigbahn vom etwas westlich gelegenen Bf.
 Osberghausen aus durchs Wiehltal wurde 1897 eröffnet mit den späteren Verbindungen nach Waldbröl und Wissen im
 Siegtal. Der Bf. wurde mehrfach umgebaut und hatte natürlich eine Lokstation, aus der später das Bahnbetriebswerk
 Dieringhausen hervorging. Letzte größere Ausbauten wurden Anfang der 1920er Jahre durchgeführt, wobei die oben
im Vordergrund sichtbare Linie Richtung Köln anders verlegt wurde. Auch gab es nun neue, höher liegende Rangier-
und Abstellgleise, die hinter dem Schornstein zu sehen sind. Vom tiefer liegenden Lokschuppen kann man nurmehr
das Dach erkennen (1930). Unten im Bild ist mal keine Lokomotive zu sehen, dafür aber eine ganz tolle Personen-
zuggarnitur, deren preußische Herkunft nicht zu verleugnen ist. Manche Waggons sehen so frisch aus, als ob man
sie gerade aus der Modellbahnschachtel ausgepackt hätte (1933). Eine Augenweide für die Reichsbahn-Fans!
Fotos (2) Sammlung Holger Schmidt

(c) Sammlung H.Schmidt   www.bahnen-wuppertal.de
(c) Sammlung H.Dahlhaus   www.bahnen-wuppertal.de

Bei den fleißigen Westfalen
Man glaubt nicht, sich mitten in einem industriereichen Tal zu befinden. Das geschulte Auge von Carl Bellingrodt hat
 aber auch hier wieder bewiesen, welch schöne Bahnszenen man fast überall einfangen kann oder zumindest in der
 Dampfzeit einfangen konnte. Der P 3022 kommt am 13. August 1933 mit der 91 1763 und einigen Plattformwaggons
 daher, und das beim Haus Rocholz in Gevelsberg. Auf der Ennepetalbahn von Hagen nach Altenvoerde (fertig 1882)
konnte man sehr viele Betriebe anfahren, selbst der Personenverkehr war recht beachtlich. Das Tal wurde dazu am
 Südhang durch die BME-Strecke und am Nordhang durch die Rheinische Linie (Wuppertal - Hagen) erschlossen.
Foto Carl Bellingrodt Sammlung Helmut Dahlhaus


Streckenkarten zum Gebiet:  siehe BD Wuppertal -gesamt- und BD Wuppertal -Strecken-.
 

(c) Sammlung H.Dahlhaus   www.bahnen-wuppertal.de

Auf der bergisch-märkischen Hauptbahn
Milspe, heute ein Stadtteil von Ennepetal, ist ein alter Industrieort und erlangte bereits mit dem Bau der Bergisch-
Märkischen Linie zwischen Elberfeld und Hagen anno 1847 einen Bahnanschluss. Hier wird mit einem hohen Damm
die Talseite gewechselt. Nördlich vom Bahnhof gibt es im Damm einen gemeinsamen Tunnel für die Straße und die im
 Tal verlaufende Trasse von Hagen nach Altenvoerde, früher gar mitsamt Straßenbahn! Im Bild erkennen wir die 39
 128 als Lok des P 511 von Köln nach Hagen mit vielen alten Abteilwagen, kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof. Im
 Winter 1931 musste der Altmeister seine schwere Ausrüstung durch den Schnee schleppen. Wir ziehen den Hut!
Foto Carl Bellingrodt Sammlung Helmut Dahlhaus

(c) Sammlung H.Dahlhaus   www.bahnen-wuppertal.de

Hilfe aus Düsseldorf
So sahen mal Hilfszüge vor Urzeiten aus! Aus heutiger Sicht sollten die Leute dankbar sein, in der Bahn nicht krank
oder in einen Unfall verwickelt (ge)worden zu sein. Aber das Hilfs- und Unfallwesen war bei der Reichsbahn an sich
gut ausgebaut (in vielen Werken gab es dafür “Arztwagen”) und die Medizintechnik konnte sich bestimmt auch sehen
 lassen. Es ist halt immer eine Frage der jeweiligen Perspektive und des zeitlichen Hintergrundes. Die 78 003 war zum
 Aufnahmezeitpunkt (1932) in Düsseldorf (möglicherweise am Abstellbahnhof) auch schon zwanzig Jahre alt, denn sie
 gehörte zu den Urahnen der robusten preußischen T 18. Einige Exemplare schafften es sogar bis in die 1970er Jahre.
Foto Carl Bellingrodt Sammlung Helmut Dahlhaus

(c) Sammlung H.Dahlhaus   www.bahnen-wuppertal.de

Mit Volldampf durch die Landschaft
Ein Zug im Wennetal, südlich vom Arnsberger Wald. Wir sind auf einer eher unbekannten Nebenbahn unterwegs,
 beim Weiler Berge am Streckenzweig zwischen Wenholtshausen und Wennemen, das an der oberen Ruhrtalbahn
 liegt. Südlich von Wenholtshausen gab es früher die beiden Strecken nach Finnentrop und über Schmallenberg nach
 Altenhundem. Die 74 1067 vermittelt mit dem P 1402 eine ganz typische Nebenbahngarnitur jener Zeit (13.10.1936).
Foto Carl Bellingrodt Sammlung Helmut Dahlhaus

(c) Sammlung H.Dahlhaus   www.bahnen-wuppertal.de

Volle Sicht im Sauerland
Die Aussichtstriebwagen der Deutschen Reichsbahn waren früher sehr beliebte Fahrzeuge. Meistens waren damit
 Erlebnistouren verbunden, die in jener Zeit für die weitaus meisten Menschen nicht auf der Tagesordnung standen.
Dazu hatte man mit der Panoramaverglasung herrlichste Ausblicke auf die Landschaft, was schon ein besonderes
 Erkundungs-Reisen war. Es gab insgesamt fünf Fahrzeuge. Zwei fuhren - in Süddeutschland oder Österreich - unter
 Fahrdraht (ET 91 01/02, Baujahr 1935, Nr. 01 kam zur DB), die anderen drei waren Dieselfahrzeuge. Von den als VT
 137 240 (Bj. 1935), 462 und 463 (Bj. 1939) bezeichneten Triebwagen ging auch einer im Krieg verloren, die anderen
 beiden kamen bei der DB als VT 90 500 + 501 zum Einsatz. Zuerst waren sie silberfarben gestrichen, später im Rot
der DB-Dieselfahrzeuge. Oben eine tolle Aufnahme vom Freizeittreiben, als dies noch mehr oder minder unbeschwert
 möglich war (1939). Im bekanntesten Wintersportort des Sauerlandes ist man auf großer Fahrt ins Nordhessische.
Die Verbindungslinie zwischen Ruhr und Eder war jahrzehntelang eine Domäne der Maschinen vom Bw Bestwig und
vom Bw Frankenberg. Das hessische Betriebswerk wurde bereits im April 1956 seiner Selbstständigkeit beraubt.
Übrigens: Am Fototag gehörte die Winterberger Strecke noch zur RBD Kassel, erst 1945 kam sie nach Wuppertal!
Da es sich um ein rares Farbbild aus alter Zeit handelt, sollte es “als fast in der RBD Wuppertal” aber nicht fehlen.
Foto oben Carl Bellingrodt Sammlung Helmut Dahlhaus

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